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HTC One M9: Mega schlägt Ultra

Gepostet am Mrz 23, 2015

Die Ultrapixel-Kamera des HTC One M8 war der einzige Schwachpunkt des Top-Smartphones. Die 20-Megapixel-Kamera des neuen M9 ist besser. Dessen Problem liegt woanders.

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Das HTC One M9 wurde auf dem Mobile World Congress vorgestellt.  |  © Gustau Nacarino / Reuters

Das HTC One M8 galt bei seiner Markteinführung vor einem Jahr als eines der besten Android-Smartphones überhaupt. Das Spitzenmodell der Taiwaner dürfte erheblichen Anteil daran gehabt haben, dass HTC nach drei schlechten Quartalen wieder die Gewinnzone erreichte. Einen großen Schwachpunkt jedoch hatte das M8 von seinem Vorgänger, dem M7, übernommen: Die Kamera mit nur vier Megapixeln, die HTC Ultrapixel nannte, weil sie mehr Licht aufnehmen konnten. Ein Irrweg: Zwar macht die Ultrapixel-Kamera in schummrigen Umgebungen tatsächlich gut belichtete, rauscharme Fotos. Gerade bei Tageslichtaufnahmen aber blieb sie hinter der Oberklasse-Konkurrenz zurück.

Nun kommt das HTC One M9 auf den Markt, und anstelle der Ultrapixel-Kamera hat es eine Kamera mit 20 „normalen“ Megapixeln. Macht sie aus dem M9 ein noch besseres Smartphone? Die Kollegen von golem.de haben es getestet.

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So viel vorweg: Die 20-Megapixel-Kamera des M9 stellt eine deutlich sichtbare Qualitätsverbesserung zur Kamera des M8 dar. Die Fotos sind viel schärfer und haben bei Tageslicht merklich weniger Artefakte. Insbesondere die verbesserte Schärfe fällt im direkten Vergleich sofort auf: Wo beim M8 die Kanten noch unscharf wirken, sind diese beim M9 klar erkennbar. Die Bildqualität des M9 liegt auf dem gleichen Niveau anderer Top-Smartphones wie Samsungs Galaxy S5 oder dem iPhone 6: Bei Tageslicht entdecken wir erst bei starker Vergrößerung Artefakte, der Detailreichtum bei vergrößerten Bildern ist sehr gut.

Selbst bei stark vergrößerten Bildausschnitten können wir feine Details noch als solche erkennen, etwa einzelne Äste in Baumkronen. Hier haben wir bei anderen Top-Smartphones schon weniger gute Erfahrungen gemacht, etwa bei Sonys Xperia Z3. Der allgemeine Bildeindruck stimmt ebenfalls: Der voreingestellte Kontrast ist gut gewählt, der automatische Weißabgleich passt in den meisten Fällen sehr gut.

Das M9 macht auch in dunkler Umgebung gute Fotos

Bei Aufnahmen in schummrigen Lichtbedingungen bringt auch die Kamera des M9 ein gutes Bildergebnis. Im direkten Vergleich zum M8 mit seiner gesteigerten Lichtempfindlichkeit sehen wir kaum einen Unterschied, was die Belichtung und die Artefakte angeht. Im Gegenteil, die Fotos des M9 sind auch in schummrigen Lichtsituationen schärfer und deutlich weniger verrauscht.

Mit der Entscheidung, von einer niedrig auflösenden Kamera zu einer mit 20 Megapixeln sehr hoch auflösenden Kamera zu wechseln, hat HTC unserer Meinung nach den größten Makel der One-Serie beseitigt. Auch wenn andere Tester, etwa die von The Verge und Engadget, weniger überzeugt von der neuen Kamera sind.

Auf der Strecke geblieben ist jedoch die zweite Kamera auf der Rückseite, die beim M8 für die Erfassung von Tiefeninformation zuständig ist. Dementsprechend gibt es beim M9 nicht mehr die Möglichkeit, mit Hilfe von diesen Daten den Fokus eines Fotos im Nachhinein neu zu setzen. Auch auf die stereoskopischen „Wackelbilder“ müssen Nutzer jetzt verzichten.

Den Refokussierungseffekt hätte HTC durchaus einfach mit einer Software-Lösung auch auf das M9 bringen können. Stattdessen gibt es die Funktion „Bokeh“. Mit ihr wird der Hintergrund einer Nahaufnahme künstlich stärker weichgezeichnet. Das mag mancher nützlich finden, ein wirklicher Ersatz für die Refokussierungsmöglichkeit wäre uns aber lieber gewesen.

Auf der Vorderseite wurde die Fünf-Megapixel-Kamera des M8 durch das Ultrapixel-Modell ersetzt. Die Argumentation von HTC ergibt hier durchaus Sinn: Häufig werden Selbstporträts in weniger guten Lichtsituationen aufgenommen, in denen die Lichtempfindlichkeit der Ultrapixel-Kamera von Vorteil ist.

Und tatsächlich ist die Bildqualität der neuen Frontkamera deutlich besser als die der M8-Frontkamera: Die Fotos haben deutlich weniger Artefakte, dunkle Bereiche sind besser belichtet, insgesamt wirken die Bilder qualitativ einfach hochwertiger. In sehr dunklen Situationen stößt die Ultrapixel-Kamera aber auch an ihre Grenzen. Dennoch zeigt sich, dass die Ultrapixel-Kamera als Frontkamera deutlich besser geeignet ist denn als Hauptkamera.

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