Die Versicherung lockt Kunden mit Rabatten, wenn sie nachweislich gesund leben. Datenschützer haben Bedenken gegen die elektronische Kontrolle des Lebensstils.

Die Versicherung Generali will Fitnessdaten von Kunden sammeln.

Die Versicherung Generali will Fitnessdaten von Kunden sammeln.  |  © Uwe Umstätter/dpa

Die Versicherungsgruppe Generali will als erster großer Versicherer in Europa Daten zu Fitness, Ernährung und Lebensstil der Kunden sammeln. Sie sollen als Belohnung für eine gesunde Lebensführung Gutscheine, Geschenke und Rabatte auf ihre Krankenversicherungsverträge bekommen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Demnach werden die neuen Angebote in 12 bis 18 Monaten auch in Deutschland erhältlich sein. 

Generali will die Daten elektronisch erfassen und arbeitet dem Bericht zufolge für das geplante Telemonitoring mit dem südafrikanischen Versicherer Discovery zusammen. Discovery hat das Gesundheitsprogramm Vitality entwickelt, das Kunden mit Gutscheinen oder Rabatten belohnt, wenn sie sich nachweislich gesund verhalten. Dies funktioniere über eine App, die Vorsorgetermine dokumentiert, Schritte zählt und sportliche Aktivitäten misst. Die Angaben werden überprüft.

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Verbraucher- und Datenschützer haben Bedenken. „Wenn Versicherte individuelle Informationen preisgeben müssen, um rabattierte Angebote zu erhalten, sehe ich das sehr kritisch“, sagt Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Der Kunde weiß ja gar nicht, wie seine Daten im Konzern verarbeitet werden, und wer Zugriff darauf hat.“ Auch andere Versicherungen arbeiten laut der Zeitung an ähnlichen Programmen.