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Online-Rollenspiel für PC: WildStar: Stern oder Schnuppe?

Gepostet am Jun 5, 2014

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Online-Rollenspiel für PC

Von Anja Gellesch, 03.06.2014, 10:00 Uhr

Der wilde Stern ist endlich aufgegangen! Nach einer ausgiebigen Testphase hat ?WildStar? endlich seine Pforten für alle Spieler geöffnet. COMPUTER BILD SPIELE vollzieht den Beta-Test.

WildStar © NCSoft

Alles schön bunt: Fröhlich zeigt sich der Planet Nexus. Aber nicht überall ? dunkle Ecken gibt es auch.

Ein neues Rollenspiel-Universum lockt: Mit ?WildStar? geht es auf ins knallbunte Nexussystem. Doch ist das MMO ein Knaller? Der Video-Vorabtest klärt auf.

Ein komplett neues Rollenspiel-Universum lockt. Die Geschichte von ?WildStar? ist schnell erzählt: Das imperiale Dominion und die rebellischen Verbannten schickten mit Kryokapseln beladene Raumschiffe quer durch das All und wagten den Sprung ins Nexussystem. Die Verbannten möchten ein neues Leben auf dem jüngst entdeckten Planeten beginnen. Das imperiale Dominion indes sieht sich als rechtmäßiger Eigentümer von Nexus und möchte den Planeten um jeden Preis einnehmen. Immerhin warten dort wertvolle Rohstoffe, sagenhafte Schätze und unentdeckte Technologien. Einen Todesstern besitzt das Dominion zwar (noch) nicht, aber wer weiß, welche Geheimnisse Nexus noch zu Tage fördert … Immerhin wurde Nexus einst von den Eldan, den Schöpfern des Universums, bewohnt. Die sind zwar spurlos verschwunden, aber ihre stillgelegten Hightech-Anlagen und imposanten Bauwerke sind noch da. Doch warum gingen die Eldan fort? Und wo sind sie hin?

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Nexus ist in eine poppig-bunte Comicgrafik verpackt. Der Stil mag nicht jedermanns Sache sein, dennoch fand das MMORPG schon im Vorfeld treue Fans. Dazu haben sicherlich der abgedrehte Humor und der raue Wild-West-Charme beigetragen, dennoch darf man ?WildStar? nicht nur darauf reduzieren und schon gar nicht unterschätzen. Denn das Spiel bietet eine volle Packung an abwechslungsreichen Inhalten, eine riesige Spielwelt sowie altbewährte und liebgewonnene MMO-Elemente ? davon aber reichlich und zum Teil sogar moderner umgesetzt.

WildStar © NCSoft

Immer auf Trab: Kämpfen, questen, erkunden und Herausforderungen meistern ? das ist ?WildStar?.

Wer stehen bleibt, verliert
Äußerst fortschrittlich und flott präsentieren sich die Kämpfe. Ein Ziel aufschalten, steif auf der Stelle stehen und die Zahlentasten hoch und runter spammen ist out. Heutzutage müssen Kämpfe dynamisch, actionreich und fordernd ablaufen sowie interessante Fähigkeiten und geschmeidige Animationen bieten. Das Kampfsystem in ?WildStar? setzt voll und ganz auf Aktion, Reaktion und Mobilität. Wichtig sind die richtige Positionierung zum Feind, das direkte Anvisieren und das Kontern eingehender Angriffe. Als Zielhilfe dienen sogenannte Telegrafen. Das sind blaue, grüne und rote Bodenmarkierungen, die den Wirkungsbereich einer Fertigkeit anzeigen ? sowohl von Verbündeten als auch Kontrahenten.

Für das Spielen von ?WildStar? fallen nach den in der Vollversion enthaltenen 30 freien Spieltagen Abo-Gebühren an. Die Gebühren bezahlen Sie klassisch über die Zahlungsoptionen und über Spielzeit-Karten. Wer aber die rund 13 Euro im Monat nicht abdrücken möchte, erhält mit dem C.R.E.D.D.-System eine Pay-to-Play-Alternative. C.R.E.D.D. steht für ?Codex für Recherche, Entwicklung, Demontage und Disposition? und ist ein konsumierbarer Ingame-Gegenstand, mit dem Sie 30 Tage Spielzeit freischalten. C.R.E.D.D. wird auf der Warenbörse zwischen den Spielern gehandelt. Spieler, die sich im Spiel gerne etwas leisten, denen aber Zeit und Muße zum Geld farmen fehlt, haben die Möglichkeit, sich für Echtgeld (rund 17 Euro) C.R.E.D.D. zu kaufen und den Spielzeit-Gegenstand anonym auf dem Börsenmarkt gegen Spielgeld anzubieten. Im Gegenzug erstehen Spieler, die viel Geld im Spiel angesammelt haben, die auf der Warenbörse angebotenen C.R.E.D.D. gegen Ingame-Währung ? und bezahlen ihr Abo somit mittels angehäuftem Spielgeld.

Vor allem in den Gruppeninstanzen und auf den PvP-Schlachtfeldern verwandelt sich das Kampfgeschehen in ein verwirrendes Telegrafen-Gewitter ? zumal die Markierungen auch noch unterschiedliche Formen annehmen. Die nötigen Reflexe und den Blick dafür entwickelt man schnell und die Flächeneffekte verwandeln sich in ein geordnetes Chaos. In einer roten Gefahrenzone stehen bleiben, ist keine gute Idee, denn hier ist die volle Schadensdröhnung garantiert. Mit einer Hechtrolle bugsieren Sie sich geschwind aus dem Gefahrenbereich heraus. Auch wenn Fehltritte tödlich enden, wissen Sie am Ende immer, welcher Fehler zur Niederlage führte.

Das Telegrafensystem ist geschmeidig umgesetzt und die spaßigen Kämpfe laufen abwechslungsreich ab. Das tröstet über die Kill-Quests hinweg, die es zuhauf gibt. Aber keine Sorge, es finden sich dennoch genug unterschiedliche Aufgaben und Überraschungen. Haben Sie schon einmal von Schwürfeln gehört? Die Redaktion zuvor auch nicht. Schwürfel sind geklonte Würfelschweine, die sich prima stapeln lassen. Oder wie überführen Sie einen Gemüsedieb? Sie verwandeln sich in Grünfutter, landen im Kochtopf ? und schon haben Sie den Dieb auf frischer Tat ertappt. Aufgabenmangel? Gibt es nicht. Und auch ausufernde Dialoge suchen Sie vergeblich. Quests flattern beständig per Funk und in Kurznachrichten-Form herein. Dennoch stehen die NPCs nicht völlig stumm da, sondern haben immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Wer mehr erfahren möchte, schmökert einfach im Journal. Dort finden Bücherwürmer neben den Quest-Beschreibungen auch auf Nexus gefundene Archiv-Einträge.

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Poppige Effekte: Flächeneffekte füllen den Bildschirm aus und sorgen für geordnetes Chaos.

Viele Quests leiten in die nächsten über und lotsen durch das gesamte Abenteuergebiet, das randvoll mit bizarren Gegnern, verrückten Konstruktionen, kleinen Höhlen und Instanzbereichen gefüllt ist. Aufgrund der Aufgabenfülle kann der Ausflug aber schnell mal hektisch werden, vor allem, wenn noch Zusatzaufgaben, Pfad-Missionen und Zeitdruck-Herausforderungen hereinplatzen.

Talentierte Klassen

Durch die Aufgabenflut verläuft das Leveln in einer angenehmen Geschwindigkeit und es regnet beständig Punkte für den Fähigkeiten-Ausbau. Neben der Rolle des Schadensausteilers kommt jede Klasse mit einer zweiten Ausrichtung daher. So sind der Krieger, Techpionier und Meuchler auch als Tank einsetzbar, während der Arkanschütze, Esper und Sanitäter auch als Heiler eine gute Figur machen.

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Die Ausrichtung der Klassen bestimmen Sie über die Verteilung der Attribute, die Auswahl der Fähigkeiten und die Werte für passive Boni. Dadurch spielen sich die einzelnen Klassen tatsächlich anders. Für jeden Charakter legen Sie sich am besten mehrere Skillsets an, die Sie bei Bedarf schnell und bequem umschalten, um für jede Situation gerüstet zu sein. Das ist auch nötig, denn in die Skill-Leiste lassen sich gleichzeitig immer nur acht Fertigkeiten packen.

Von allem etwas

Mit allen Klassen kommen Sie anfänglich gut alleine zurecht, wobei der Schwierigkeitsgrad in den weiterführenden Gebieten ansteigt. ?WildStar? ist nicht nur ein Fest für Solospieler, sondern bietet auch Gruppenfanatikern genug Aktivitäten. Öffentliche Events, Weltenbosse, Gilden und Zirkel sind nur die Spitze des Eisbergs. In jedem Gebiet gibt es kurzweilige Mini-Instanzen und zum Launch stehen bereits sechs Abenteuersimulationen und vier Dungeons für 5-Spieler-Gruppen bereit. Austrainierte Recken gehen in den Veteranen-Modi der Adventures und Dungeons auf Beutezug, während sich Hardcore-Spieler die Zähne in den beiden Raids für 20 und 40 Spieler ausbeißen.

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Durchblick: Ob Sie einen Gegner für Quests oder Herausforderungen benötigen, erkennen Sie schnell.

Wer gerne andere Spieler ums Eck bringt, hat ebenfalls seinen Spaß. Ab Stufe 6 kloppen Sie sich auf dem ersten PvP-Schlachtfeld. Später kommen noch weitere Battlefields, Arenen und sogar Kriegsbasen ? das sind 20-gegen-20-Schlachtfelder der Marke Eigenbau ? hinzu. Wer noch mehr Nervenkitzel möchte: In den Abenteuergebieten kreuzen sich die Wege der beiden Fraktionen. Auf den PvE-Servern ist das PvP optional. Auf den PvP-Servern indes sind alle automatisch zum Abschuss freigegeben.

Ein PvE- und PvP-Gruppenfinder und das Mentoring vereinfachen das Gruppenspiel. Allerdings grätscht ab und zu die Phasing-Technik hinein. Befindet sich ein Mitspieler in einer anderen Questphase, dann helfen Sie leider nicht aus. Ein bekanntes Problem, mit dem etwa auch ?The Elder Scrolls Online? zu kämpfen hat.

Vollbeschäftigung mit Komfort, unterhaltsamer Witz, ein einzigartiges Setting, ein komplexes Crafting-System und die eigene Wohninsel ? was will man mehr? Der ?WildStar?-Themenpark ist ein pralles Paket für jeden Spielertyp, das bekannte MMO-Elemente verfeinert und sinnvoll mit originellen Ansätzen vermischt. Das Spiel präsentierte sich während des Betatests und Frühstarts erstaunlich rund und ausgereift. Zum Release taucht sicherlich noch der ein oder andere Fehler auf, aber ein Bug-Fest ist nicht zu erwarten. Sollte ?WildStar? es schaffen, einen reibungslosen Start hinzubekommen, dann stehen die Zeichen für den neuen Stern am MMO-Himmel gut. Vor allem ?

?-Anhänger und Raid-Fans sollten einmal ein Auge auf ?WildStar? werfen.

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