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Programmiersprachen: Rust-Entwickler legen Zukunftspläne offen

Gepostet am Apr 18, 2015

Zwar steht die Veröffentlichung der ersten Hauptversion der Programmiersprache noch bevor, das hält die Entwickler aber nicht davon ab, schon einmal die Prioritäten für die Zeit danach abzustecken.

Rust 1.0 befindet sich derzeit in der Beta-Phase, sodass Entwickler Niko Matsakis aus dem Rust-Team die Gelegenheit nutzen kann, die Ziele der weiteren Entwicklung zu ordnen und darüber zu informieren. An neuen Ideen mangele es derzeit wohl nicht, weshalb eine Priorisierung je nachdem, wie zeitkritisch und relevant die Vorschläge seien, stattzufinden habe.

Die Liste der Aufgaben mit der höchsten Wichtigkeit führen nach Matsakis derzeit die APIs der Bibliotheken an. Zwar habe man bereits den Großteil der Standardbibliothek stabilisiert, allerdings gäbe es nach wie vor einiges zu tun. Besondere Aufmerksamkeit verdienen wohl unter anderem die Dateisystem-APIs und Schnittstellen zur Speicherzuweisung. Letzteres sei bisher gescheitert, da man Wechselwirkungen mit dem Tracing-Support befürchtet hatte. Außer der Standardbibliothek arbeite man auch an weiteren Libraries, die die Arbeit erleichtern sollen ? als Beispiel nannte Matsakis etwa eine für die parallele Programmierung.

Ebenfalls hohe Priorität hätten Projekte wie die Verbesserung der Zusammenarbeit mit Windows und ARM, schnellere Kompilierung und die Entwicklung neuer Tools und Möglichkeiten zum Verteilen von Rust-Bibliotheken und -Programmen. Außerdem arbeite man an der Einführung von Spezialisierung und virtuellen Strukturen (virtual structs) sowie den Möglichkeiten zum Einsatz von Allocators und Tracing-Mechanismen. Für all diese Aufgaben gibt es wohl bereits zuständige Entwickler

Auf lange Sicht

Matsakis macht sich allerdings nicht nur über die kommenden Monate Gedanken, sondern hat auch die langfristige Zukunft der von Mozilla vorangetriebenen Programmiersprache im Blick. Daher spricht er in seinem Beitrag auch einige Aufgaben an, die sich sowohl auf die Sprache als auch die Bibliotheken auswirken könnten. Ihre Umsetzung könne von etwas mehr Erfahrung profitieren, weshalb man sich noch eine Weile mit ihrem Design beschäftigen wolle oder überhaupt erst einmal sehen, ob die mit den geplanten Neuerungen zu lösenden Aufgaben sich nicht auch ohne Änderungen der Sprache erledigen ließen.

Zu diesen langfristigen Zielen zählt der Entwickler unter anderem die Einführung generischer Integer-Parameter, einer Möglichkeit, um DST-Objekte (Dynamically sized Types) als Parameter oder Rückgabewerte zu verwenden, bessere Integration von C- und C++-Code. Außerdem wäre wohl eine Auseinandersetzung mit Closure Traits sinnvoll. Eine komplette Liste der geplanten und zu überdenkenden Vorschläge lassen sich dem entsprechenden Eintrag entnehmen.

Rust ist eine 2012 von Mozilla vorgestellte Programmiersprache, deren erstes Major Release im Mai 2015 erwartet wird. Die Syntax ist der von C und C++ ähnlich, semantisch gibt es allerdings größere Unterschiede. Die Sprache ist wohl vor allem für große Client- und Serverprogramme gedacht, die über das Internet laufen sollen, weshalb auch Sicherheit zu einem der Anliegen der Entwickler zählt. (jul)

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