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USA entwickeln Tarnmaterial, das Farbe und Textur durch Lichtreize verändert

Gepostet am Apr 23, 2015

Tarnkleidung könnte in Zukunft noch effektiver sein.

Tarnkleidung könnte in Zukunft noch effektiver sein.

Im militärischen Bereich würde eine sich verändernde Tarnung einen deutlichen taktischen Vorteil bedeuten. Nun haben Wissenschaftler der Universität von Nebraska ein Material entwickelt, welches seine Farbe durch Lichtreize verändern kann. Das Material ist darüber hinaus in der Lage, auch die Textur zu verändern. Die Forscher haben sich dabei von Oktopus-Arten inspirieren lassen.

Es gibt Tiere im Meer, die sich fantastisch tarnen können, darunter auch Oktopusse. US-Wissenschaftler der Universität von Nebraska haben sich dies zum Vorbild genommen, um jetzt ein spezielles Material zu entwickeln, welches Farbe und Textur durch Lichtreize verändern kann.

Tarnkleidung durch Lichtimpulse wird möglich

Das Material besteht aus drei Schichten. Während die untereste wärmeisolierend ist, handelt es sich bei der zweiten um eine lichtabsorbierende Schicht. Die dritte Schicht besteht aus einer Flüssigkeit. In der oberen und mittleren Schicht werden spezielle Partikel, sogenannte Kolloide, verwendet, welche ihre Farbe durch Lichtimpulse verändern können. Die Wissenschaftler setzen dafür im Fall des jetzt entwickelten Materials Natronkalk, Glas und Kupfer ein. Setzt man das Material also beispielsweise roten Lichtimpulsen aus, so werden diese von den grünen Partikeln absorbiert. Durch Wärme und einen dadurch entstehenden Sog werden die Kolloide in die Bereiche der erwärmten grünen Partikel gezogen und decken diese schließlich ab. Dadurch bleiben nur die roten Kolloide übrig und das Material nimmt die Farbe Rot an. Dies funktioniert auch mit andersfarbigen Lichtimplusen, sodass das Material verschiedene Farben annehmen kann.

Auch Texturänderungen sind möglich. Diese funktionieren im Prinzip genauso, nur wird zuvor auf das Material ein Muster aufgebracht, welches dann durch die Lichtimpulse und die dadurch entstehende Wärme erscheint. Der logische Einsatzzweck dieser Technologie wäre natürlich Tarnkleidung, vor allem beim Militär. Doch die Wissenschaftler streiten ab, dass man das Material für derartige Zwecke einsetzen möchte. Stattdessen will man etwa die Anreicherung von Zellen beim Wachstum von Gewebe beschleunigen. Na, ob da das Militär nicht noch ein Wörtchen mitzureden hat? /ab

Bild-Quellen: ?Bundeswehr G36? von SSGT MARIA J. LORENTE, USAF – DefenseImagery.mil, VIRIN 020424-F-2326L-006. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons

News Redaktion am Mittwoch, 22.04.2015 15:21 Uhr

Tags: militär forschung tarnung

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