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App spart Heizkosten: Tado: Test der Heizungssteuerung zum Nachrüsten

Gepostet am Apr 16, 2014

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App spart Heizkosten

Von Christoph de Leuw, 14.04.2014, 16:00 Uhr

Mindestens 120 Euro Heizkosten soll die schlaue Steuerung per Smartphone laut Tado einsparen. COMPUTER BILD hat geprüft, was die 300 Euro teure Nachrüst-Lösung kann.

Tado Raumsensor © COMPUTER BILD

Der Temperaturfühler kommt ohne Kabel aus: Strom liefern Solarzelle und ein eingebauter Batteriepuffer, die Daten gelangen per Funk zum Tado-Steuergerät.

Der Letzte macht das Licht aus ? aber wer denkt schon vor dem Verlassen der Wohnung daran, die Heizung ein paar Grad herunterzudrehen? Dabei ließen sich damit leicht ähnlich hohe Energiekosten sparen wie beim Licht! Der Thermostat von Tado soll das automatisieren: Er erkennt, wenn der letzte Bewohner das Haus verlässt, und senkt entsprechend die Temperatur. Und das Beste: Er soll sich problemlos an bestehenden Heizthermen installieren lassen. ?Das unterscheidet Tado vom Konkurrenzprodukt Nest. Der Hersteller ist durch die Übernahme durch Google zwar sehr bekannt geworden, deren Thermostat lässt sich aber nur mit ungleich größerem Aufwand an hierzulande üblichen Heizungen installieren.

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Tado Heizungsregler Junkers © COMPUTER BILD

Der eigentliche Regler hat etwa das Format einer Tafel Ritter Sport und lässt sich per Doppelklebeband an der Therme befestigen. Der Anschluss erfolgt über ein dreiadriges Kabel und ist in der Online-Anleitung hervorragend beschrieben.

Sehr einfache Installation
Die Testwohnung: Altbau, Dachgeschoss, beheizt von einer rund 20 Jahre alten Gastherme ohne Raumthermostat. Der würde vom Thermenhersteller 250 Euro kosten. Stattdessen kommt nun das Tado-Set für 300 Euro zum Einsatz. Mit dabei sind ein solarbetriebener Temperatursensor (Bild rechts), die Steuerung für die Therme und ein ?Gateway? für den Anschluss an den vorhandenen Internet-Router. Außerdem jede Menge Kleinigkeiten wie Anschlusskabel und Montagematerial. Anstatt eine Anleitung beizulegen, verweist Tado auf die Online-Hilfe. Die ist bemerkenswert gut gelungen und führt Schritt für Schritt durch die Installation: Sicherungen abschalten, Typenbezeichnung der Therme in der Anleitung auswählen, dann gemäß Anleitung Therme öffnen und Anschlüsse identifizieren, Steuergerät mit dem mitgelieferten Kabel an die Therme anschließen, mit beiliegendem Doppelklebeband seitlich an diese dranpappen, Gateway an die Fritzbox stöpseln, Funk-Thermostat ebenfalls mit Doppelkleber im Wohnzimmer befestigen ? fertig. Das dauerte im Test keine Stunde. Der Tado-Thermostat eignet sich für zahlreiche Gas- und Ölthermen, unabhängig von der Art der Heizkörper. Auch Fußbodenheizungen lassen sich mit Tado nachrüsten. Nicht geeignet sind Zentralheizungen für mehrere Wohnungen.

Tado App © COMPUTER BILD

Mit der Tado-App lässt sich die gewünschte Raumtemperatur einstellen, außerdem Tag- und Nachtmodus. Neben der aktuellen Temperatur zeigt sie auch, welcher Mitbewohner zu Hause ist ? sofern er ein Smartphone mit Tado-App hat.

Steuerung per App

Die Tado-Steuerung erfolgt über eine Internetseite mit persönlichem Kennwort oder per App (derzeit für Android und Apple): Für Wochentage und Wochenenden lassen sich nach Wunsch Tag- und Nacht-Temperaturen einstellen. Bei jedem Bewohner mit Tado-App auf dem Smartphone erkennt Tado, wenn er die Wohnung verlässt oder zurückkehrt. Entsprechend regelt Tado die Heizung auf Nacht- oder Wohlfühltemperatur. Mit der Zeit soll die App lernen, wie schnell sich eine Wohnung abkühlt und aufheizt, um punktgenau mit kleinstmöglichem Energieeinsatz zu heizen. Über die App lässt sich bei Bedarf problemlos die Temperatur nachregeln, aber mit dieser manuellen Steuerung verliert Tado natürlich viel von seinem Reiz. Und: Im Test erwies sich das als unnötig.

Tado App Tagesansicht © COMPUTER BILD

Im Querformat zeigt die Tado-App einen Tages- oder Wochenverlauf: Wann lief die Heizung, wann schien die Sonne, wann war niemand zu Hause?

Alles unter Kontrolle

In der App lässt sich jederzeit nachschauen, wie Tado arbeitet: Wann die Therme ein- und ausgeschaltet ist, wann sie zwischen Tag- und Nacht-Temperatur umschaltet oder wie die Sonne beim Heizen hilft. Nebenbei verrät die App auch, ob eines der Familienmitglieder mit Tado-App zu Hause ist. Aber keine Angst: Ein Sicherheits-Test im Labor von COMPUTER BILD zeigte, dass alle Infos zwischen Apps, Computer, Tado-Server (laut Anbieter mit Sitz in Deutschland) und Heizungsregler verschlüsselt sind. Und zusätzlich zeigt die App, welche Heizkosten Tado gespart hat. Ob diese Berechnung stimmt, klärt erst die nächste Gasrechnung. Die Angaben scheinen aber realistisch. Und bis zur Stunde der Wahrheit sorgt Tado schon mal für ein gutes Gefühl.

Testfazit: Tado

Die einfache Nachrüstmöglichkeit für bestehende Heizungen überzeugt auf ganzer Linie. Außerdem ist die Regel-Automatik bequemer, als die Heizung manuell hoch- und runterzudrehen. Wer immer selbst fleißig an seinen Thermostaten Hand anlegt, kann mit Tado kaum etwas sparen. Aber in jedem Fall befriedigt die Steuerung per App den Spieltrieb.

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