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Berners-Lee ruft zu Magna Carta des Internets auf

Gepostet am Mrz 13, 2014

Tim Berners-Lee fordert eine

Tim Berners-Lee fordert eine „Magna Carta“ fürs WWW.

Der Erfinder des World Wide Web ist der Meinung, dass es einer Magna Carta für das Netz bedarf, um die Unabhängigkeit des Mediums zu bewahren. Neue Regeln seien nötig, um das Internet, Chat-Protokolle und E-Mail vor dem Zugriff durch Regierungen und Unternehmen zu schützen. Aus Sicht von Tim Berners-Lee gibt es keine echte Demokratie ohne neutrales Internet.

Berners-Lee ist eine wahre Legende der Netzgemeinde, hat er doch vor fast genau 25 Jahren die Grundlagen des World Wide Web im Rahmen eines Forschungsprojekts am CERN entwickelt. Doch auch kritische Stimmen werden gegenüber dem Vater des WWW laut, nachdem er sich im W3C für DRM in HTML5 ausgesprochen hatte. Ein Stigma, das besonders die FileSharing-Community nur schwerlich in Vergessenheit geraten lassen wird. Doch trotz aller Kritik scheint Berners-Lee noch immer für ein freies und offenes Internet zu kämpfen, geht man von seinen jüngsten Aussagen aus, die The Guardian zusammengefasst hat.

Gegenüber der britischen Zeitung erklärte Tim Berners-Lee, der in Großbritannien für seine Leistungen in den Adel erhoben wurde, dass eine Magna Carta für das World Wide Web vonnöten ist, um das Medium dauerhaft vor Manipulation und Missbrauch zu schützen. „Wir brauchen eine globale Verfassung, eine ‚Bill of Rights'“. Dieses „Gesetz der Rechte“ umfasst die ersten zehn Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten und sichert den Bürgern bestimmte unveräußerliche Grundrechte zu, beispielsweise die Trennung von Staat und Kirche und das Recht zum Tragen einer Waffe.

Berners-Lee: Es ist naiv zu glauben, es passiert von selbst

Bei dem Vorschlag Berners-Lees handelt es sich jedoch keinesfalls um die sonst üblichen Gedankenspielereien. Vielmehr ist es Teil einer Initiative, die unter dem Namen „The Web We Want“ (zu deutsch: Das Netz, das wir wollen) läuft und Menschen aus aller Welt dazu aufruft, eine digitale Bill of Rights für jedes Land dieser Erde zu schaffen. Der 59-Jährige hofft darauf, dass eine solche Erklärung von öffentlichen Institutionen, Offiziellen der Regierung und Unternehmen mitgetragen wird.

„Ohne offenes und neutrales Internet, auf das wir uns verlassen können, ohne uns darüber sorgen zu müssen, was an der Hintertür passiert, können wir keine transparenten Regierungen, keine gute Demokratie, keine gute Gesundheitsversorgung und keine vernetzten Gemeinschaften und Kulturen haben“, so Berners-Lee gegenüber The Guardian. „Es ist nicht naiv zu glauben, dass wir so etwas erreichen können, aber es ist naiv sich einfach zurückzulehnen und darauf zu hoffen, dass es von selbst passiert. [?] Unsere Rechte werden mehr und mehr von allen Seiten verletzt und es besteht die Gefahr, dass wir uns daran gewöhnen. Daher wollte ich den 25. Geburtstag [des WWW] zum Anlass nehmen, genau das zu tun: das Web zurück in unsere Hände zu holen und zu definieren, wie das Netz in den kommenden 25 Jahren aussehen soll.“  /hb

 

Bild-Quellen: Flickr / Gulltaggen

News Redaktion am Mittwoch, 12.03.2014 16:11 Uhr

Tags: internet netzneutralität tim berners-lee world wide web freies netz

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