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Im Test: WWE 2K14

Gepostet am Dez 2, 2013

Die meisten von uns haben schon mal Wrestling gesehen. Die meisten von uns kennen ein paar Wrestler und die meisten von müssen bei Wrestling an ein Wort denken: ?geil?. Natürlich ist alles nur Show und im Prinzip so eine Art daily-soap für Männer. In einem  Interview erklärten die Wrestler Big Show und Cody, dass die Ergebnisse vorher bereits abgesprochen sind und alles nur ein Schauspiel ist. Doch all diesen Informationen zum trotz ist Wrestling einfach begeisternd. Je nach Alter erinnert sich jeder von uns an unsere großen Kämpfer, sei es Hulk Hogan, der Undertaker, Goldberg oder das Wolfpack, Dwayne ?the Rock? Johnson und für die jüngeren ist es derzeit John Cena.

The RockImmer wieder kommt aus dem Ring auch ein recht guter Schauspieler hervor, wie es bei ?The Rock? der Fall ist. Er mag zwar kein Jack Nicholson sein, aber seine schauspielerischen Leistungen gehören zu den besseren in der Filmbranche. So erklärt sich auch wieso Wrestling bei vielen so gut ankommt und dadurch kann man auch ableiten, was für eine Erwartung ich an ein gutes Wrestling-Spiel habe. Natürlich müssen die Kämpfe sich gut und flüssig spielen, die Inszenierungen dürfen nicht zu kurz kommen und natürlich wäre bei einem Wrestling-Spiel eine ordentliche Story angebracht. In den Wrestling-Events geht es nicht nur um die Kämpfe, sondern auch um die Geschichten dahinter und wie es zu den Rivalitäten kommt.

So habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass ich WWE 2k14 testen durfte. Doch nach einem Story-Modus suche ich vergebens. Eine entsprechende Umsetzung wäre doch nicht zu viel verlangt geweseb. Das Wrestling als Entertainment lebt davon, dass die Kämpfer sich Rivalitäten aufbauen und vom Kampf des Guten gegen das Böse. Es geht um Verrat und um Freundschaft, Zusammenhalt und all diesen anderen kitschigen Dingen. Doch genau dieser essentielle Teil des Wrestlings fehlt leider in WWE 2K14 und aufgrund dessen muss man sich auf die Kämpfe und die Einzelshow an sich konzentrieren.

Obwohl der dramaturgische Part in diesem Lizenzspiel komplett weggelassen wurde, verzichtet WWE 2K14 auf die anderen beiden Dinge nicht: Show und Kampf. Die Wrestler haben alle einen individuellen Einmarsch mit MusikHulk Hogan und den Posen. Auf einer Leinwand im Hintergrund sieht man sogar Ausschnitte aus echten Kämpfen. Natürlich kann man das auch abstellen, da man nach einer Weile dann von seinem Lieblingskämpfer den Einmarsch schon 100 mal gesehen hat, doch manchmal den der Gegner noch nicht und so kommt eine super Wrestling-Stimmung bereits vor dem Kampf auf. Die Kommentatoren sind akzeptabel. Je nachdem, was man sonst so zockt, erscheinen einem die Stimmen aus dem Off sehr professionell oder sehr nervig. Wer viel Fußball auf der Konsole spielt und dann auch noch PES 14, wird sich wundern wie erstaunlich gut und präzise die Sprecher bei WWE 2K14 das Geschehen kommentieren. Wer nicht so oft Sportspiele spielt, wird dagegen eher irritiert sein. So sind die Kommentatoren akzeptabel, doch es gibt noch Potential nach oben. Im Kampf selber gibt es dann weniger Show-Einlagen. So kommt es nicht vor, dass der Gegner mir für 3 Minuten den Rücken zudreht, nur um das Publikum zu verspotten und so kann ich diese Zeit auch nicht nutzen, um ihn von hinten mit einem Drop-Kick zu attackieren.

Viele Spiele verfolgen das Konzept ?easy to learn, hard to master?. WWE 2K14 verfolgt ein anderes Prinzip, welches in der Videospielbranche eher nicht so weit verbreitet ist: ?This game was hard to develop, so it should be hard to learn?. Leider fehlt ein interaktives Tutorial um mal zu lernen wie man überhaupt kämpft total. So wird man ins kalte Wasser geworfen und wenn man nicht vorher schon ein WWE Spiel gezockt hat, hat man auch keine Ahnung. So ist es also für Neulinge sehr wichtig neben einer Vorliebe für Wrestling auch noch viel Geduld mitzubringen. Doch die Kämpfe machen mir viel Spaß, mein Athlet/Schauspieler bewegt sich zwar etwas sperrig, doch im Grunde fühlt sich das Kämpfen gut an. Das Kontern von gegnerischen Angriffen verlangt auch eine Reaktionszeit, die ich in meinem hohen Alter wohl nicht mehr bringen kann, doch ganz im Sinne von Carl von Clausewitz ?Angriff ist die beste Verteidigung?  besiege ich meine Gegner, indem ich einfach besser in der Offensive bin.

Wrestler im Ring

Beim Spielen von WWE 2K14 ist mir wieder aufgefallen, dass ich nur ein Wrestling Intermediate-Fan bin. Beim Auswählen des Spielmodus ist die Auswahl einfach riesig und jede Sonderform des Kampfes ist vertreten. Ob nun ?Hell in a Cell? oder ?Royal Rumble?, von Standard ?1 gegen 1? über ?Tag Team? bis hin zum ?Ladder Match? und noch vieles mehr. Bei einigen Matcharten musste ich sogar nachlesen wie die Regeln sind. Alleine durch diese Vielfalt offenbart WWE 2K14, dass dieses Spiel ein Pflichtkauf für jeden Wrestling-Fan ist. Doch nicht nur die normalen Kämpfe, sondern auch die historischen Kämpfe sind eine Freude für jeden Fan. Der 30 Jahre Wrestlemania Modus ist die große Verbesserung und das Herzstück des Spieles. So darf man historische Kämpfe nachspielen und die glorreichen Momente von damals noch einmal erleben.

TitelverteidigerDafür möchte ich ein Beispiel geben. Im ersten Match kämpft ?Andre The Giant? gegen ?Big John Studd? im Jahre 1985. Es ging um eine Herausforderung, die Andre The Giant angenommen hat, um $15.000 zu gewinnen, die Big John Studd als Wetteinsatz auf den Tisch geworfen hat. Sollte also Andre The Giant gewinnen, bekommt er Geld, doch bei einer Niederlage wäre er in den Ruhestand gegangen und hätte so seine Wrestlingunterhose an den Nagel gehängt. Im Spiel bekomme ich also die Aufgabe als der Gigant den Kampf für mich zu entscheiden und als Bonusziel (historisches Ziel) muss ich das alles in weniger als 6 Sekunden schaffen. So dürft ihr versuchen als das achte Weltwunder dem etwas arroganten Big John Studd einen Bodyslam zu verpassen. Doch aufgrund des fehlenden Tutorials ist es etwas schwer herauszufinden, wie ihr denn dem angeschlagenen Gegner einen Bodyslam verpasst und so ist erstmal Geduld und rumprobieren angesagt, wenn man es dann aber geschafft hat, ist das Erfolgserlebnis dafür umso größer.

Die Charaktermodelle sind sehr gelungen und die Grafik ist allgemein recht gut. Zwar ist das Spiel grafisch kein Vorreiter, doch über eine schlechte optische Darstellung kann ichHulk Hogan vs. The Giant mich auch nicht beklagen. Was nur aufgefallen ist, sind die Zuschauer. Da die Zuschauer auch 3D-Modelle sind, welche aufwändiger zu berechnen sind als einfache Bitmaps, kommt es vor, dass man im Publikum eine Klonarmee sitzen hat. So gibt es alle Modelle gleich mehrfach im Publikum und daher sieht man die gleiche Frau oder den gleichen Mann 30 Mal. Vom Sound und von der Musik her gibt es auch nichts zu beklagen oder zu loben. Doch dafür ist die Liste der Kämpfer riesig und so kann ich jeden Wrestler und jede Wrestlerin spielen, die wohl jemals einen Fuß in einen Ring gesetzt hat. Es gibt nicht nur Männer, sondern auch die Divas bekommen ihren Platz in dem Spiel. Zu Beginn des Spiels gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Kämpfern, doch mit vielen Siegen kann man sich weitere Athleten und Arenen freischalten und dadurch bietet das Spiel eine sehr lange Zeit Spielspaß.

WWE 2K14 bietet dem wahren Wrestling-Fan eine Offenbarung. Die Nachteile sind das fehlende Tutorial und der fehlende Storymodus. Was ich beim Spielen ebenfalls vermisst habe, ist eine Komboliste. Doch zum Glück überwiegen die positiven Punkte, vor allem die endlose Liste an Kämpfern und Arenen. Das Spiel vermittelt mir auch das Gefühl ein Wrestling-Erlebnis zu haben und nicht nur ein generisches Prügelspiel zu sein. Die Krönung ist natürlich der 30 Jahre Wrestlemania Modus. Wer Wrestling und Kampfspiele mag sollte sich ernsthaft überlegen dieses Spiel zu kaufen, wer mit beidem nicht viel anfangen kann sollte sein Leben nochmal überdenken und sich fragen was er falsch gemacht hat.

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