Das Videoportal steigt in das Geschäft mit Musik-Streaming ein. Die Google-Tochter könnnte zu einem ernsthaften Konkurrenten für Marktführer Spotify werden.

YouTube greift Spotify an

YouTube greift Spotify an  |  © Eric Gaillard/Reuters

Das Online-Videoportal YouTube startet einen Abo-Dienst für Musik. Das Angebot „YouTube Music Key“ koste in der Testversion 7,99 Dollar, wie die Google-Tochter in ihrem Unternehmensblog mitteilte. Nutzer sollen Musik ohne Werbeunterbrechung und auch ohne Verbindung zum Internet hören kennen. Unter den Start-Ländern sind neben den USA auch Großbritannien und Frankreich. In Deutschland, wo Google und die Verwertungsgesellschaft Gema sich seit Jahren nicht einigen können, wird der Dienst vorerst nicht verfügbar sein.

Zunächst sollen ausgewählte Musikliebhaber zur Nutzung des neuen Streaming-Dienstes eingeladen werden, der auch den Zugriff auf die 30 Millionen Lieder des Musikdienstes „Google Play Music All“ ermöglicht. Später werden Abonnenten das Angebot den Angaben zufolge für 9,99 Dollar pro Monat nutzen können. „YouTube Music Key“ steht in direkter Konkurrenz zu etablierten Diensten wie Spotify oder Pandora. Spotify stand zuletzt in der Kritik, dass es Künstlern zu wenig Geld bezahle.

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Immer mehr Streaming-Nutzer

YouTube hat mehr als eine Milliarde Nutzer. Wenn es Google gelingt, auch nur einen kleinen Anteil von ihnen für ein Abo-Angebot zu gewinnen, könnte YouTube zu einem Schwergewicht im Musik-Streaming werden. Der aktuelle Marktführer beim Musik-Streaming, Spotify, hat aktuell 12,5 Millionen zahlende Nutzer. Die Zahl der Streaming-Nutzer wächst immer schneller, während das Geschäft mit Musik-Downloads schrumpft. 

Vor der Präsentation des neuen Musikdienstes hatte YouTube hat offenbar seinen Streit mit unabhängigen Musik-Labels beigelegt. Wie die Financial Times am Mittwoch berichtete, schloss das Videoportal ein Abkommen mit der Musikrechteagentur Merlin, die 20.000 Independent-Labels vertritt. Der Vertrag sei bereits vor einigen Tagen unterzeichnet worden und räume den Indie-Labels günstigere Bedingungen ein als eine erste, im Juni veröffentlichte Version, berichtete die Zeitung.