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Samsung Galaxy Note 7 im Test: Pause von der Bestenliste!

Gepostet am Dez 15, 2016

Update (16. September 2016): Offizieller Rückruf, Bestenliste

Nach erheblichen Problemen mit dem Akku hatte Samsung sein Galaxy Note 7 in den vergangenen Wochen bereits zurückgerufen ? bislang allerdings auf freiwilliger Basis. Jetzt hat die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC einen offiziellen Rückruf in den USA angeordnet. Hinweis der Redaktion: Berichte über explodierende Akkus gibt es immer wieder. Der Rückruf eines kompletten Modells allerdings ist ein absolutes Novum. Da das Note 7 derzeit in der getesteten Version auch nicht im Verkauf ist, wird COMPUTER BILD es bis auf weiteres aus der Bestenliste entfernen.

Akku-Probleme: Das ist passiert

Das Phablet wurde zwei Wochen lang in mehreren Ländern ausgeliefert. Nach ersten Problemen mit dem Akku wurden immer mehr Zwischenfälle gemeldet, bei denen Nutzer zu Schaden kamen. So seien allein in den USA 26 Menschen von brennenden oder gar explodierenden Geräten verletzt worden. In 55 Fällen sei Eigentum beschädigt worden, darunter auch Fälle von Bränden in Autos und in einer Garage. Insgesamt meldeten 92 Nutzer, dass sich das Smartphone überhitzt habe. Bei Ankündigung der freiwilligen Rückrufaktion vor rund zwei Wochen hatte Samsung noch von 35 Zwischenfällen weltweit gesprochen. Samsung hatte die Besitzer eines Galaxy Note 7 bereits weltweit aufgefordert, das Gerät überhaupt nicht mehr zu nutzen. Sie sollten ihr Note 7 ausschalten und es so bald wie möglich umtauschen. Es soll um rund 2,5 Millionen Geräte gehen, die umgetauscht werden müssen. (Mit Material der dpa.)

Update (2. September 2016):

Samsung hat die Markteinführung des Galaxy Note 7 bis auf Weiteres gestoppt ? einige Modelle fingen beim Laden des Akku Feuer oder explodierten gar! COMPUTER BILD hält Sie auf dem Laufenden.

Großes Display, viel Power und ein Bildschirmstift ? das ist das Rezept für die Galaxy-Note-Serie. Mit dem ersten Galaxy Note erfand Samsung vor fünf Jahren die Gattung der XXL-Smartphones, genannt Phablets. Doch mittlerweile sind fast alle Smartphones riesig. Wie kann sich das Note 7 da noch von Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge abheben? Um das herauszufinden, hat sich COMPUTER BILD das Samsung Galaxy Note 7 noch vor dem Marktstart Anfang September genauer angeschaut. Und klärt im Praxis-Test, für wen es sich lohnt ? und für wen nicht!

Überraschung: Das Note 7 versagt im Falltest!

Seit jeher überprüft COMPUTER BILD die Robustheit der Smartphones nach einem standardisierten Falltest: Jedes Modell muss dort 100 Stürze aus 80 Zentimeter Höhe auf eine Holzplatte absolvieren. In der Regel überstehen die Handys diesen Test ohne Schaden, selbst die Glasrückseite des Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge kamen heil davon. Nicht so das Galaxy Note 7: Hier brach ein Stück aus der Glasrückseite heraus ? das passierte vor Jahren auch bei einem anderen Smartphone mit Glasrückseite, beim Sony Xperia Z2. Das ist insofern erstaunlich, als dass im Galaxy Note 7 laut Samsung sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite erstmals das neue Gorilla Glass 5 zum Einsatz kommt, das sich eben durch größere Bruchsicherheit auszeichnen soll. Beim Sturz in ein Planschbecken hat das Note 7 bessere Karten: Wie alle Galaxy-S7-Modelle ist es wasserdicht.

Beim Falltest lässt das Galaxy Note 7 im Kampf um die Spitze der Bestenliste also wertvolle Punkte liegen. Doch die Chancen auf Platz 1 sind weiterhin da, schließlich hat Samsung an einigen anderen Stellen die Technik gegenüber dem S7 noch mal ordentlich aufgebohrt. Wie also schlägt sich das Note 7 in den anderen Disziplinen gegenüber dem ärgsten Rivalen aus dem eigenen Haus, dem Galaxy S7 Edge?

Mit dem Galaxy Note 7 bringt Samsung wieder mal ein großes Smartphone mit Stift. Das Video zeigt die ersten Eindrücke der Redaktion.

Der neue Riese: Samsung Galaxy Note 7 im First Look

Displaytest: Es geht tatsächlich noch besser

Das Galaxy Note 7 hat auf den ersten Blick ein ähnliches Display wie das S7 Edge: kontrastreich, hell, brillant ? nur eben etwas größer. Schon bei den Messungen von Displaymate erhielt das Display des Galaxy Note 7 eine Auszeichnung als ?das bislang innovativste und leistungsfähigste Smartphone-Display?. Der COMPUTER BILD-Labortest bestätigt das in vielen Punkten: So hat Samsung die maximale Helligkeit, die schon bei Galaxy Note 4, S6 und S7 sehr hoch war, in die Höhe getrieben. Mit einer Helligkeit von 826,5 Candela pro Quadratmeter (Cd) ist das Note 7 das hellste Smartphone-Display, das COMPUTER BILD je gemessen hat! Auch an hellen Sonnentagen kann man damit noch gut arbeiten. Allerdings erreicht man diese Helligkeit wie üblich nur, wenn man die automatische Helligkeitsregelung im Smartphone nicht abschaltet. Zum Vergleich: Das S7 Edge kam im Test auf 759,8 Cd, das iPhone 6S Plus auf 619,4 Cd. Das Galaxy S5 war mit lediglich 437 Cd zu dunkel, um es an Sonnentagen nutzen zu können. Auch bei der Farbtreue hat das Note 7 noch mal zugelegt, fällt aber beim Kontrast (2029:1) etwas gegenüber dem S7 Edge (3578:1) zurück. Neu beim Display ist der HDR-Modus, der normalen Videos (die nicht in HDR gedreht sind) HDR-ähnlich starke Kontraste verpasst ? so, wie es seit Neuestem auch Samsungs SUHD-Fernseher machen. Angetan waren die Tester von Eigenschaften wie Blickwinkel, der (für Filmgenuss anpassbaren) Farbtreue und dem neuen Nachtmodus. Das Note 7 ist demnach das erste Smartphone-Display mit zweifachem Umgebungslichtsensor, was eine genauere automatische Helligkeitsregelung erlaubt.

Mit einem Trick wird das Note 7 handlich

Das bislang letzte in Deutschland veröffentlichte Galaxy mit Stiftbedienung war das Note 4 (das Galaxy Note 5 schaffte es nie zu uns). Im Vergleich dazu fühlt sich das Note 7 eine ganze Klasse besser an, ähnelt beim ersten Betrachten dem Galaxy S7 Edge: Auch beim Note 7 ist das Display an beiden Kanten gewölbt, der Rahmen aus Metall. Wie die S7-Klasse ist das Note 7 wasserdicht. Doch im Vergleich verdeutlichen sich die Unterschiede, vor allem beim Anfassen: Wo der Metallrahmen des S7 Edge etwas spitz zuläuft und nicht immer angenehm in der Hand liegt, ist das Design des Note 7 stimmiger. Denn die Kanten sind doppelt gewölbt, also auch an der Rückseite. So fügt sich das Smartphone besser in die Hand ? Samsung kombiniert hier praktisch das Design des S7 (hinten abgerundet) und des S7 Edge (vorn abgerundet). Wirklich handlich ist das Note 7 deswegen jedoch noch lange nicht, schließlich ist sein Display (5,7 Zoll) minimal größer als das des Galaxy S7 Edge (5,5 Zoll). Dass das Note 7 dadurch etwas breiter und dicker ist, fällt aber kaum auf. Samsung hat den Gehäuserahmen um das Display noch schmaler gebaut. Gleichzeitig sind die Kanten nicht ganz so abgerundet, so sieht das Note 7 eine Spur seriöser aus ? wie es sich für ein Profi- oder Business-Smartphone gehört. Auch die Software ist dezenter gestaltet, im Einstellungsmenü etwa fehlen die vom S7 gewohnten knalligen Symbole und Farben.

Galaxy Note 7 © COMPUTER BILD

Samsung Galaxy Note 7 mit 5,7-Zoll-Bildschirm.

Das erste Galaxy mit USB Typ C

Das Galaxy Note 7 ist das erste Samsung-Smartphone mit dem neuartigen USB-Typ-C-Anschluss. Der liefert standardmäßig höhere Ladeströme ? und theoretisch auch mehr Tempo. Hier wurde es im Test knifflig: Bei der Messung über das mitgelieferte USB-2.0-Kabel (USB Typ C auf Standard-USB) erreichte das Note 7 am PC nur Standardtempo. Erst als das Labor ein reines USB-Typ-C-Kabel ansteckte, explodierten die Datenraten um mehr als das Doppelte auf bis zu 50 Megabyte/Sekunde. Fazit: Die USB-Buchse des Note 7 ist tatsächlich rasend schnell ? wird aber durch das mitgelieferte Kabel gebremst. Immerhin: Samsung liefert nicht nur einen USB-Typ-C-Adapter (etwa für alte Ladegeräte) mit, sondern auch einen Adapter zum Anschluss normaler USB-Geräte. Daran funktionierte erstmals auch eine USB-Festplatte mit hohem Strombedarf dauerhaft, die am S7 nach kurzer Zeit die Verbindung trennte. Passend zur neuen USB-Typ-C-Buchse hat Samsung eine verbesserte Version seiner VR-Brille Samsung Gear VR vorgestellt. Gut: Ein Micro-USB-Adapter ist dabei, so kann man das Note 7 auch mit älteren Ladegeräten weiterbenutzen.

Note 7: So funktioniert der Iris-Scanner

Das Note 7 kann als erstes Galaxy-Smartphone seinen Besitzer nun anhand des unveränderlichen Iris-Musters im Auge erkennen. Das ist etwa dann praktisch, wenn der Fingerabdruckscanner bei feuchten oder verschmutzten Händen nicht funktioniert. Einen Iris-Scanner im Handy gab es erstmals Ende 2015 im Microsoft Lumia 950/950 XL. Wie das Lumia besitzt das Galaxy Note 7 auf der Frontseite eine eigene Infrarot-Kamera, die die Iris im Auge des Betrachters abscannt und mit einem zuvor gespeicherten Abbild vergleicht. Das Iris-Muster eines jedes Menschen ist unverwechselbar, somit ist der Besitzer identifizierbar. Der Iris-Scan dient sowohl zum Entsperren des Note 7 als auch zum Freischalten von Daten und Funktionen. Die gute Nachricht: Anders als befürchtet klappte das Entsperren per Iris-Scan im Test sogar mit Brille, allerdings ? wie schon beim Lumia 950 ? oft erst beim zweiten oder dritten Versuch. Für den Scan müssen Sie das Handy 25 bis 35 Zentimeter vor das Gesicht halten, leicht über Augenhöhe. Die Augen sollten weit geöffnet sein. In direktem Sonnenlicht funktioniert die Erkennung nicht.

39 Bilder

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Die Hardware: Der Kern stammt vom S7

Abgesehen von Bildschirm, Stift und Iris-Scanner ähnelt das Galaxy Note 7 im Kern weitgehend dem seit März erhältlichen Top-Smartphone Galaxy S7 Edge. Laut Samsung ist die Kamera die gleiche wie bei der S7-Flotte: vorn 12, hinten 5 Megapixel (jeweils mit lichtstarker Blende 1,7). Dennoch zeigte die Kamera des Note 7 im Test eine etwas bessere Fotoqualität als das Galaxy S7 Edge. Videoaufnahmen sind optional mit 4K-Auflösung möglich oder alternativ im Zeitlupenmodus mit 720p (240 Bilder pro Sekunde). Ein wichtiger Unterschied ist der doppelt so große interne Speicher von nominell 64 Gigabyte, von denen im Test immerhin satte 52,9 Gigabyte frei waren. Er lässt sich per microSDXC-Speicherkarte um maximal 256 Gigabyte erweitern. Zumindest in der Europa-Version des Note 7 ist der Prozessor mit acht Kernen der gleiche wie im S7 (Samsung Exynos 88890 mit 4×2,3 GHz und 4×1,6 GHz). Im Test erreichte das Note 7 aber eine minimal bessere Arbeitsgeschwindigkeit als das S7 Edge.

Ist der Akku der Schwachpunkt des Note 7?

Der Stromverbrauch des Note 7 dürfte wegen des etwas größeren Bildschirms minimal höher als beim S7 Edge sein. Umso erstaunlicher, zumal bei dem größeren Gehäuse: Der fest eingebaute Akku kommt mit einer niedrigeren Kapazität von 3.500 mAh (S7 Edge: 3.600 mAh). Tatsächlich wies das Galaxy Note 7 bei intensiver, also typischer Smartphone-Nutzung im COMPUTER BILD-Anwendungsmix eine etwas schlechtere Akkulaufzeit von unter zehn Stunden auf: Mit neun Stunden 57 Minuten gegenüber zehn Stunden 16 Minuten war der Unterschied jedoch nicht dramatisch.

Klar verbessert: Der Bildschirmstift

Der eigentliche Grund aber, ein Galaxy-Note-Smartphone zu kaufen, ist der Bildschirmstift. Der verschwindet wie bei allen Vorgängern elegant im Gehäuse. Er hat doppelt so viele Druckpunkte (4.096) wie bei früheren Geräten und funktioniert sogar im Regen. Anders als die Bildschirmstifte für die Tablets von Apple (Apple Pencil im iPad Pro) oder Microsoft (Surface Pro 4) funktioniert er ohne Stromversorgung und ohne Bluetooth-Verbindung zum Gerät. Beim Herausziehen des Stifts startet automatisch die neue Notiz-App, die erstmals alle Spezial-Funktionen des Stifts in sich vereint: Man kann handschriftliche Notizen erstellen und mit Zeichnungen, Fotos oder virtuellen ?Öl-Gemälden? versehen. Auf Knopfdruck poppen Übersetzungen einzelner Wörter etwa von einem englischen Text in einem Fenster auf. Trickreich: Auch aus Videos kann man kleine Filmsequenzen ausschneiden, mit Notizen versehen und als GIFs mit anderen teilen. So ist es etwa möglich, aus einer Fußball-Aufzeichnung einen Minifilm zu erstellen, der nur den Trainer am Spielfeldrand zeigt. Eine schöne Innovation am Rande ist die Option, eine handschriftliche Notiz auf den Sperrbildschirm zu schreiben und dort so ?anzuheften?, dass sie auch im Stand-by dauerhaft zu lesen ist.

80 Handys

Samsung, Apple, HTC, LG & Co.

Clevere Idee: Der sichere Ordner

Wie jedes Galaxy ist das Note 7 mit der Knox-Software so einrichtbar, dass berufliche Daten und Apps von der normalen Umgebung abgeschottet sind. Doch viele private Anwender wollen nicht gleich ihr ganzes Smartphone in zwei Bereiche aufteilen. Ihnen reicht es, wenn einige Dateien neugierigen Dritten verborgen bleiben. Hier bietet das Galaxy Note 7 erstmals den ?sicheren Ordner?. Dort kann man einzelne Dateien ablegen, die auch bei entsperrtem Smartphone nicht für jedermann einsehbar sind.

Optimierte Software

Samsung liefert das Galaxy Note 7 mit Android 6.0.1 aus. Die Software ist optisch zurückhaltender gestaltet. Samsung hat sich aber einige Optimierungen für die einhändige Bedienung einfallen lassen. So reicht etwa in der Kamera ein Wisch nach rechts, um Zugriff auf die Foto-Modi zu erhalten. Ein Wisch nach links wiederum zeigt die Farbfilter. Eine besondere Funktion gibt es für die Videowiedergabe: Hier lassen sich Kontrast und Farbumfang durch die optionale Video-Optimierung korrigieren. Samsung nennt das ?mobiles HDR? und verspricht, dass sich dadurch auch Videostreaming von Amazon verbessern lässt.

Vorbesteller: Gratis-Brille nicht überall inklusive

Offiziell ist das Samsung Galaxy Note 7 in Deutschland ab 2. September 2016 in Blau, Silber und Schwarz erhältlich. Seit dem 16. August kann man es bereits vorbestellen. Vorbesteller zahlen in der Regel den vollen Herstellerpreis von 849 Euro, haben aber zwei Vorteile: Zum einen bekommen sie ihr Gerät drei Tage vor dem offiziellen Verkaufsstart am 2. September, zum anderen gibt es eine der neuen Gear VR-Brillen gratis dazu (gilt nur bei Bestellung im Online-Shop von Samsung!). Samsung liefert einen USB-Typ-C-Adapter für alte Micro-USB-Kabel und einen USB-Typ-C-Adapter für normale USB-Buchsen zum Anschluss von Festplatten und dem USB-Transfer von Einstellungen und Apps des alten Smartphones mit.

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Fazit: Samsung Galaxy Note 7

Ist das Note 7 das bislang beste Galaxy-Smartphone? Der Labor-Test liefert ein knappes Ergebnis: Ja, das Galaxy Note 7 schiebt sich an Galaxy S7 und S7 Edge vorbei auf Platz 1 der Bestenliste. Es ist also ? trotz der überraschenden Schwäche beim Falltest ? das beste Galaxy-Smartphone, das man hierzulande kaufen kann. Zieht man allerdings auch Importgeräte hinzu, muss es sich Platz 1 mit dem nur als Import verfügbaren Galaxy S7 Duos (Dual SIM) teilen. Fest steht aber auch: Abgesehen vom Stift sind die Unterschiede zum ähnlich großen Galaxy S7 Edge gering. Der Iris-Scan wirkt enorm wichtig, funktioniert aber nicht so schnell und zuverlässig wie der Fingerabdruckscanner. Und USB Typ C spielt seine Vorzüge erst aus, wenn mehr Geräte und Zubehör mit diesem Anschluss auf den Markt kommen. Weil inzwischen fast jedes Smartphone ein großes Display hat, hätte Samsung ruhig mutiger sein dürfen: Für den Notizblock-Ersatz bräuchte das Note 7 einen noch größeren Bildschirm.

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