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Smartphones: Klassenkampf in Barcelona

Gepostet am Feb 28, 2015

Es müssen nicht immer 600 Euro für ein Smartphone sein. Unter- und Mittelklassegeräte werden attraktiver. Der Mobile World Congress in Barcelona dürfte das bestätigen.

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Das Motorola Moto E2  |  © Motorola

Wie viel Smartphone bekommt man heutzutage für 130 Euro? Die Frage stellte sich zuletzt, als die ersten Tester das Honor Holly in die Hände bekamen und positiv überrascht waren von dem chinesischen Newcomer. In der gleichen Liga spielen aber auch andere. So hat Motorola gerade mit der zweiten Generation seines Budget-Smartphones Moto E ein Gerät vorgestellt, das ebenfalls nur 130 Euro kosten soll und eine ansehnliche Ausstattung hat. Und die Konkurrenz in diesem Segment wird zunehmen.

Bereits das erste Moto E galt als eines der besten Smartphones für Einsteiger. Die neue Generation hat einen 4,5-Zoll-Bildschirm, einen Vierkernprozessor, eine Fünf-Megapixel-Kamera und ab acht Gigabyte Speicher, LTE-Unterstützung sowie die aktuelle Android-Version 5.0 (Lollipop). Das Design ist wenig aufregend, das Gehäuse etwas dick und die Auflösung von 960 mal 540 Pixeln nicht gerade berauschend. Dennoch bietet das Moto E ziemlich viel Smartphone für seinen Preis ? sagen die ersten Tester.

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„Es ist ein Beweis dafür, wie schnell sich die Technik verbessert“, schreibt David Pierce von Wired. Er lobt die LTE-Unterstützung und das aktuelle Stock-Android, das sogar einige höherklassige Geräte vermissen lassen. „Bei Gehäuse, Material und Verarbeitung lässt fast nichts auf den günstigen Preis schließen“, schreiben die Tester von Connect, auch Techcrunch nennt es „erstaunlich solide“. Und ReadWrite fragt ganz allgemein: „Kommt es nur uns so vor, oder werden Budget-Smartphones besser?“

Günstige Smartphones nicht mehr nur für aufstrebende Märkte

Schon bevor auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona (2.- 5. März) viele Hersteller ihre neuen Modelle präsentieren, lässt sich diese Frage mit Ja beantworten. Zwar gab es schon immer abgespeckte Android-Geräte, die vor allem für neue Märkte in Asien, Südamerika und Afrika konzipiert waren. Doch Modelle wie das Honor Holly oder Honor 6, das Moto E und Moto G, das Sony Xperia E3 oder auch das Nokia Lumia 630 mit Windows 8.1 zeigen, dass vergleichsweise günstige Smartphones in Sachen Technik und Ausstattung aufholen.

Das merken auch große Hersteller wie Samsung oder HTC. Sie haben zunehmend Probleme, jedes Jahr aufs Neue ihre Top-Modelle loszuwerden. Dass Samsung mit dem Galaxy SIII Neo seit Januar sogar ein fast drei Jahre altes Telefon mit neuer Android-Version und etwas mehr Arbeitsspeicher für rund 170 Euro neu auflegt, zeigt, dass die Hersteller selbst von der Leistung älterer Geräte überzeugt sind. Die technischen Sprünge zwischen den Smartphone-Generationen fallen nicht mehr so weit aus wie noch vor einigen Jahren.

Die Unterschiede zur Oberklasse

Was rechtfertigt da noch den Preis von 600 Euro für ein Oberklasse-Produkt? Abgesehen von Design-Aspekten wie einer immer dünneren und leichteren Bauweise (obwohl viele Kunden stattdessen ein Gerät mit besserer Akkuleistung bevorzugen würden) und hochwertigeren Materialen wie Aluminium statt Plastik zeigen sich die größten Unterschiede am Bildschirm: An Auflösung, Helligkeit und Blickwinkelstabilität moderner Amoled- oder Retina-Displays kommen günstigere Smartphones in der Regel nicht heran. Vielen Nutzern dürfte das im Alltag allerdings weniger auffallen, als die blanken Pixelzahlen vermuten lassen.

Ein zweites Argument ist die Kamera. Hier gibt es noch große Unterschiede zwischen den Preisklassen. Die Fünf-Megapixel-Kamera des Moto E etwa reicht zwar für schnelle Schnappschüsse bei guten Lichtverhältnissen, für viel mehr aber auch nicht. Andererseits sind selbst in einigen Oberklassemodellen wie dem HTC One M8 mit seiner UltraPixel-Technik nur mittelmäßige Kameras verbaut.

In Sachen Rechenleistung dagegen nähern sich teure und günstige Smartphones weiter an, jedenfalls im Alltagsbetrieb. Auf dem neuen Moto E soll den Testern zufolge Android 5.0 flüssig laufen, ebenso wie die meisten aktuellen Spiele und Apps. Bei rechenintensiven Anwendungen liegen die Top-Geräte aufgrund ihres meist größeren Arbeitsspeichers allerdings vorne.

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