(Bild: Screenshot via MacRumors)
Erneut geht Apples App-Store-Reviewteam gegen einen Entwickler vor: Der Texteditor Drafts soll Notizen nicht mehr auf Knopfdruck aus der Mitteilungszentrale anlegen dürfen. Widgets sollten nur zur Informationsanzeige dienen.
Der seit mehreren Wochen schwelende Konflikt um den Funktionsumfang von Widgets unter iOS 8 setzt sich fort. Diesmal ist der bekannte Texteditor Drafts in der aktuellen Version 4 betroffen. Wie der Entwickler Greg Pierce auf Twitter schreibt, hat ihm Apples App-Store-Reviewteam mitgeteilt, dass das von ihm verwendete einfache Widget künftig nur noch ohne Knöpfe ausgeliefert werden darf. Diese dienten dazu, neue Texte in der App anzulegen beziehungsweise die App direkt zu öffnen.
Die Begründung laut Pierce war, dass Widgets grundsätzlich „nur der Informationspräsentation“ dienen dürften. Dies widerspricht allerdings diversen Entscheidungen des App-Store-Reviewteams aus den vergangenen Monaten. So wurde etwa das Widget des Taschenrechners PCalc nach einem kurzen Verbotsintermezzo wieder zugelassen. Zuletzt hatten Apple-Mitarbeiter der Widget-Notiz-App Neato verboten, eine eigene Tastatur zur Schnelleingabe anzubieten, was die Anwendung nutzlos machte.
Drafts verfügt derzeit über drei Knöpfe in seinem Widget. Mit dem ersten wird ein neuer Text in der App angelegt, mit dem zweiten wird aus dem Inhalt der Zwischenablage ein neuer Text in der App gemacht. Zudem gibt es noch einen „Öffnen“-Knopf als Form von Schnellstart. Laut Pierce sieht Apple ein Problem darin, dass die Knöpfe eine Aufgabe in seiner App auslösen beziehungsweise vollenden.
Apples eigenen „App Extension Guidelines“ enthalten eher schwammige Aussagen. So soll ein Widget ein einfaches User Interface haben, aber nur eine „eingeschränkte Anzahl interaktiver Elemente“. Interessanterweise bietet auch die wichtige App Evernote eine ähnliche Widget-Funktionalität wie Drafts. Bislang hat sich Apple um diese noch nicht „gekümmert“. (bsc)