Der Hackerangriff auf den Bundestag hätte leicht verhindert werden können.
Der Hackerangriff auf den Bundestag hätte leicht verhindert werden können, denn wie man nun herausgefunden hat, wären die E-Mails, welche die Schadsoftware enthielten, sehr einfach als Fake zu identifizieren gewesen. Dennoch wurde der Anhang von Mitarbeitern geöffnet, die glaubten, es handle sich um eine Nachricht von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Der Hackerangriff auf den Bundestag vor einigen Wochen kostet nun wohl mehrere Millionen Euro, da das gesamte Netzwerk ausgetauscht werden muss. Doch es wäre so einfach gewesen, den Angriff zu verhindern.
Fake-E-Mail, die Hackerangriff auslöste, hätte leicht erkannt werden können
Ausgelöst wurde die Cyberattacke durch Schadsoftware, welche sich in einer angeblich von Bundeskanzelerin Angela Merkel verschickten E-Mail befunden hatte. Mitarbeiter öffneten den Anhang und der Trojaner konnte sich dadurch im gesamten Netzwerk des Bundestags verbreiten.
In der E-Mail verwies Angela Merkel auf ein früheres Schreiben und kündigte eine Telefonkonferenz an, in welcher das Thema „Paritätische Doppelresidenz“ (PDR) besprochen werden sollte. In der E-Mail hieß es: „Im Anhang findet Ihr außerdem aktuelle PDR-Informationen.“ Natürlich öffneten einige Mitarbeiter diesen Anhang. Doch hätten sie ein wenig besser aufgepasst, hätte sich der Trojaner nicht im Netzwerk verbreiten können.
Denn die Absender-Adresse verwies auf eine Angela Merkel mit der E-Mail-Adresse einer Gärtnerei, die sich nicht weit des G7-Gipfelschlosses Elmau befindet. Auch anhand des Download-Links hätte es auffallen müssen, denn dieser hatte die Adresse: http://eudoxap01.bundestag.btg:8080/eudox/20150608-PDRInformationen.pdf
Dieser Link führte zu 12 verschiedenen infizierten Servern in Deutschland, Tschechien und der Schweiz. Besonders ärgerlich ist, dass man alle Mitarbeiter des Bundestags bezüglich derartiger Dinge immer wieder schult. Inzwischen sind sich Experten nicht mehr sicher, ob der Angriff von den USA oder Russland ausging. Vielmehr glaubt man, dass jemand die unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen im Bundestag aufdecken wollte. Jetzt will man sich darum kümmern, ein neues und dieses Mal deutlich sichereres Netzwerk aufzubauen. /ab
Bild-Quellen: Wikimedia.org
News Redaktion am Dienstag, 16.06.2015 12:01 Uhr
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