Die EASE-Drohne im Einsatz ? der ferngesteuerte Flugroboter liefert konstant Video in HD.
Der Gründer von iRobot setzt mit seinem neuen Unternehmen CyPhy Works auf bewährte Technik und schafft es damit Drohnen herzustellen, die für den Einsatz durch Polizei und Militär deutlich besser geeignet sind. Der Clou an den UAVs: Sie sind über ein extrem dünnes Kabel mit einem Steuersystem und einer Stromquelle verbunden, doch selbst wenn das Kabel reißt, können die Drohnen weiter arbeiten.
In den vergangenen paar Jahren konzentrierte sich das Ingenieurs- und Entwickler-Team des US-amerikanischen Unternehmens CyPhy Works auf die Konstruktion neuartiger, für den Einsatz durch Polizei und Militär besser geeigneter Drohnen. Der Anspruch des Teams bestand darin, die ferngesteuerten Drohnen über mehrere Stunden einsetzen und dabei permanent einen HD-Video-Stream übertragen zu können. Größte Herausforderung bei diesem Projekt war natürlich die Stromversorgung, denn ein zu leistungsstarker Akku würde das Gewicht der Drohne zu sehr belasten. Daher bedient sich CyPhy Works einer eigentlich in die Jahre gekommenen Technik: Die Drohnen des Unternehmens sind über ein sehr dünnes Kabel mit der Kontrollstation verbunden, die das Video-Signal auffängt und gleichzeitig als Stromquelle fungiert. Was zuerst wie ein Rückschritt klingt, bietet deutlich bessere und persistente Bildqualität und ermöglicht eine präzise Steuerung. Auch ist eine solche Drohne wesentlich weniger störanfällig, Signale können nicht ohne weiteres abgefangen werden und Hindernisse wie mit Stahl verstärkte Wände blockieren nicht den Funkkontakt. Aber würde ein solches „Haltekabel“ nicht auch die Mobilität einer Drohne einschränken?
EASE für den Einsatz in Gebäuden, PARC zur Überwachung aus der Luft
Eigentlich schon, sofern man weiter Strecken zurücklegen oder in schwindelerregende Höhen aufsteigen will. Aber die Drohnen von CyPhy Works sind gar nicht auf große Reichweiten oder Flughöhen ausgelegt. Vielmehr sind die ferngesteuerten Fluggeräte als Ersatz oder Ergänzung für am Boden operierende Roboter gedacht. „Das größte Problem mit Robotern heutzutage ist, dass, wenn sie in ein Gebäude geschickt werden, die Funkverbindung einbricht. Sie bewegen sich um eine Ecke, der Funkkontakt ist weg. Man erkundet einen Bunker mit Stahlbeton, der Funkkontakt ist weg“, erklärte Helen Greiner, Gründer von CyPhy Works, gegenüber der internationalen Vereinigung für unbemannte Vehikel (AUVSI) vor zwei Jahren. ?Mit dem Faden [das Unternehmen vermeidet den Begriff Kabel/Red.] bekommt man hochauflösende Videoaufnahmen zu jeder Zeit und dazu kommt der Vorteil, dass [das Signal] nicht gestört, ausgeschnüffelt oder abgefangen werden kann.?
Aber würde so ein Kabel, Verzeihung „Faden“, nicht an jeder Ecke hängen bleiben oder könnte willkürlich gekappt werden? Mit Kabelsalat haben die Drohnen angeblich keine Probleme, wird der dünne Metallfaden doch von der Drohne selbst abgerollt und steht daher zu keiner Zeit unter Spannung. Sollte die Verbindung doch einmal unterbrochen werden, reicht der Akku der Drohne aus, um autonom zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Aktuell arbeitet CyPhy Works an zwei verschiedenen Modellen. EASE (Extreme Access System for Entry) ist für den Einsatz in Gebäuden ausgelegt, weshalb der Propellerantrieb abgeschirmt ist, um einen Totalschaden bei ungewollten Kollisionen zu vermeiden. Mit PARC (Persistent Aerial Reconnaissance and Communications) hat das Unternehmen noch eine eher klassische Drohne im Portfolio, die aber ebenfalls auf eine bestehende Kabelverbindung zurückgreift. Allerdings ohne Spule. Der Quadcopter verfügt über Wärme- und HD-Kameras und soll in einer Höhe von rund 300 Metern über einen Zeitraum von über 12 Stunden schweben können. CyPhy Works wurde jüngst mit einem Technology Leadership Award ausgezeichnet und konnte bereits einen Vertrag mit der US-Luftwaffe und der US-Armee für PARC aushandeln. Jüngst hinzugekommen ist die „Pocket Flyer Drone“, eine Miniatur-Drohne, die nach Angaben des Herstellers in jede Hosentasche passt und daher ideal sei, um schnelle Aufklärung in Gefahrensituationen zu betreiben oder in verwinkelte Gassen vorzudringen. Auch die Mini-Drohne arbeitet mit einer dünnen Kabelverbindung, die im nachfolgenden Video so gut wie nicht zu sehen ist. /tb
Bild-Quellen: http://cyphyworks.com
News Redaktion am Freitag, 24.10.2014 15:59 Uhr
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