Mehr als eine Milliarde Dollar zahlt Google der Nasa, um deren Gelände in Kalifornien für Roboterprojekte und die eigene Weltraumforschung zu nutzen.
Google pachtet mehr als 400 Hektar eines kalifornischen Nasa-Flugfeldes für die Weltraumerforschung, als Privatflughafen und für Roboterprojekte. Historische Gebäude und Hallen bleiben nach Angaben der US-Weltraumbehörde erhalten. Die Pachtdauer beträgt 60 Jahre, das Geschäft wird über Googles Tochterfirma Planetary Ventures abgewickelt.
Neben dem gepachteten Gebiet in der San Francisco Bay Area steht auch das Ames Research Center der Nasa. Google wird seinen Teil des Geländes mitsamt des Flugfeldes Moffet Federal Airfield unterhalten. Dazu gehören auch ein privater Golfplatz und ein riesiger Hangar, der für den Bau von Luftschiffen der US Navy in den dreißiger Jahren gebaut worden war, sowie mehrere kleinere Hangars. Allein der Hangar One bedeckt eine Fläche von 3,2 Hektar und ist eine der größten freistehenden Strukturen der Welt. Google will den Flughafen für seine Geschäftsflugzeuge nutzen, Weltraumforschung betreiben und sich auf dem Gebiet der Roboterentwicklung betätigen, in das sich das Unternehmen mit viel Geld eingekauft hat.
200 Millionen US-Dollar Investitionen
Planetary Ventures will mehr als 200 Millionen US-Dollar in die Renovierung und den Umbau der Gebäude und der weiteren Infrastruktur des Flughafens stecken. Die historischen Hangars werden saniert und der Flughafen weiter betrieben. Ein Besucherzentrum soll über die Bedeutung des Ortes und seiner Geschichte aufklären.
Das Flugfeld liegt nahe dem Unternehmenscampus Googleplex und besitzt eine 2,8 Kilometer lange Piste mit Beton- und eine 2,4 Kilometer lange Piste mit Asphaltdecke. Die private Nutzung des Flughafens ist in den umliegenden Gemeinden wegen der Lärmentwicklung umstritten.
Google arbeitet schon länger mit der Nasa zusammen
Die Nasa hatte schon seit Februar 2014 mit Google über das Gelände verhandelt. Jährlich spart sie nun 6,3 Millionen US-Dollar für Wartung und Betrieb. Nasa-Chef Charles Bolden erklärte: „Während die Nasa ihre Präsenz im Weltraum vergrößert, machen wir Fortschritte, unsere Präsenz hier auf der Erde zu verringern.“ Die Behörde wolle das Geld der Steuerzahler in die Erforschung des Weltraums stecken, nicht in den Unterhalt einer Infrastruktur, die nicht mehr benötigt werde.
Google hatte bereits mehr als 16 Hektar der Fläche am Ames Research Center gemietet, um eine rund 111.500 Quadratmeter große Forschungseinrichtung zu bauen. Zudem arbeitet Google mit der Nasa an einem Quantencomputer.