Eine Liste von Edward Snowden mit mehr als 1.000 Überwachungszielen ist aufgetaucht. Darunter: EU-Wettbewerbskommissar Almunia und zahlreiche deutsche Regierungsgebäude.

Der Reichstag in Berlin

Der Reichstag in Berlin  |  Pawel Kopczynski/Reuters

Immer neue Enthüllungen: Die Geheimdienste der USA und Großbritanniens haben auch EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia und Regierungsgebäude in Berlin und im Ausland abgehört. Das berichtet der britische Guardian und beruft sich auf Unterlagen von Edward Snowden. Der frühere Geheimdienstmitarbeiter soll Listen mit Überwachungszielen angelegt haben. Laut dem Bericht sei die Überwachung vor allem vom GCHQ geführt worden. 

Der Geheimdienst führte nach Informationen von Spiegel Online und der New York Times auch ein Postfach des damaligen israelischen Verteidigungsministers Ehud Barak, zudem eine Mail-Adresse, die mit „Israelischer Premierminister“ beschriftet war. In den Unterlagen von Snowden werden Personen und Institutionen demnach zum Teil als „Treffer“ bezeichnet. Wie lange und wie intensiv die aufgelisteten Personen überwacht wurden geht aus den Papieren offenbar nicht hervor.

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Der britische Geheimdienst äußerte sich nicht detailliert zu den Berichten. Nur so viel: Man halte sich strikt an die „politischen und rechtlichen Rahmenvorgaben“ und betreibe keine Wirtschaftsspionage, hieß es.

Im Herbst war bereits bekannt geworden, dass die NSA das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört hatte. Damals hieß es auch, Telefonnummern von mindestens 35 internationalen Spitzenpolitikern seien überwacht worden.