Der Knackpunkt des Wettkampfs war der Barren. Auch hier punktete Andreas Bretschneider, für die Entscheidung sorgte er aber am Reck.Ripberger, PZ-Archiv
KTV schafft am Barren sensationelle Wende
Was für ein Start! Die KTV Straubenhardt hat in einem dramatischen Turnkrimi das erste Saisonduell gegen Meister TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau gewonnen.
Turnerische Extraklasse, Hochspannung und vor allem eine schon nicht mehr für möglich gehaltene Wende ließen das Duell zum Erlebnis werden. Mit 26:22 jubelten am Ende die Straubenhardter.
Dabei hätten zur Halbzeit in der Gmünder Großsporthalle wohl nur die wenigsten Zuschauer auf die Gäste getippt. Am Boden fing es für das auf sechs Turner dezimierte KTV-Team noch gut an. Ein knapper 0:3-Rückstand war einkalkuliert. Nils Buchter feierte hier eine erfolgreiche Bundesligapremiere und vertrat kurzfristig Thomas Taranu. Doch es folgte eine herbe Klatsche am Pauschenpferd. Wetzgau präsentierte sich an diesem Gerät einmal mehr als nahezu unschlagbar und holte 13 Scorepunkte. Nur Anton Fokin konnte gegenhalten und gewann immerhin zwei Zähler. Auch an den Ringen agierten die Hausherren stark. Zwar legte Thomas Taranu, der mit neun Zählern auch Topscorer des Tages wurde, mit 15,25 Punkten den Gerätehöchstwert vor. Es reichte dennoch nur zum Unentschieden. Der Halbzeitstand von 5:19 war ernüchternd.
Doch dann schien es, als ginge ein Ruck durch das Straubenhardter Team. ?Das war schon einzigartig, die Jungs haben sich bärenstark zurückgekämpft? so Straubenhardts Sportlicher Leiter Dirk Walterspacher. Neuzugang Lukas Dauser machte es vor: Ein exzellenter Sprung sicherte zwei Punkte gegen Helge Liebrich. Dmitri Stolyarov, der im Wechsel mit Anton Fokin die Ausländerposition besetzte, hielt das Unentschieden gegen Wetzgaus Rumänen Christian Bataga. Taranu holte dann im Duell der Nationalturner gegen Andreas Toba weitere zwei Zähler.
Indes: Die eigentliche Wende des Wettkampfes gab es am Barren. Straubenhardt agierte herausragend und taktisch sehr clever. Nach kleiner Unsicherheit von Helge Liebrich schickte Walterspacher Lukas Dauser ans Gerät ? mit der Anweisung, die Schwierigkeit zu reduzieren und eine sichere Übung zu präsentieren. Mit Erfolg ? zwei weitere Punkte wurden verbucht. Thomas Taranu legte nach und dann kam Anton Fokin. Mit der Ruhe eines Ausnahmekönners zelebrierte der Usbeke eine Übung in Weltklasse Format. Mit 15,75Wertungspunkten erturnte er die Tageshöchstwertung und brachte sein Team erstmals in Führung.
Und die galt es festzuhalten. Im finalen Reckdurchgang glänzte zunächst Brian Gladow. Er baute die Führung weiter aus. Doch Wetzgau punktete ebenfalls ? es blieb hochdramatisch. Am Ende lag es an Andreas Bretschneider. Nachdem Andreas Toba glänzend vorgelegt hatte, musste er seine herausragende aber auch risikoreiche Übung voll durchziehen. In der Halle war es mucksmäuschenstill. Die Anspannung war zum Greifen. Doch der 25-Jährige blieb eiskalt. Er präsentierte seine Weltklasseübung und war der gefeierte Held.
Autor: Jochen SchwenkSchwäbisch Gmünd
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