So sieht die Werbung von Superfish Visual Discovery aus… Lenovo habe Superfish bei den bereits abverkauften Computern, die also schon in Nutzerhand sind, zudem deaktiviert. Dazu hatte das Unternehmen vermutlich ein Update für seine Geräte über die bei ihnen mitinstallierte hauseigene Wartungssoftware ausgeliefert. Seit einiger Zeit dürfte die Adware also bei keinem der betroffenen Geräte mehr aktiv sein. Auch die Vorinstallation im Allgemeinen wurde offensichtlich eingestellt – wobei nun wohl auch nicht mehr von einer „temporären“ Maßnahme die Rede ist. Werbung von Superfish Discovery in Suchergebnissen von Google Zuvor waren Presseberichte über Beschwerden von Käufern der Notebooks der Lenovo IdeaPad P-, Y- und Z-Serien bekanntgeworden, laut denen die Adware Superfish Visual Discovery auf den Geräten ab Werk enthalten sein kann. Diese klinkt sich tief ins System ein und zeigt anhand der Werbung auf Webseiten zusätzliche Werbung mit ähnlichen Produkten an.
In einer Stellungnahme, die von der deutschen Pressestelle des Unternehmens verbreitet wurde, teilte Lenovo mit, dass die Superfish Visual Discovery Software inzwschen auf keinem Computer von Lenovo mehr vorinstalliert wird. Diese Praxis habe man bereits im Januar 2015 eingestellt – offenbar hatten die Proteste der Nutzer und ihre Berichte über die zweifelhaften Eingeschaften von Superfish schon vor größerem Bekanntwerden durch Presseberichte ihre Wirkung.Zwar gestand Lenovo ein, dass man die Adware vorinstallierte, zu den Gründen machte das Unternehmen aber keine Angaben. Eine Gefährung der Privatsphäre schloss der weltgrößte Computerkonzern dabei aber aus. Allerdings bedient sich Superfish einiger äußerst zweifelhafter Methoden, wie in unserem früheren Bericht zum Thema nachzulesen ist.
So wird man Superfish schnell wieder los
Die Entfernung von Superfish Visual Discovery ist glücklicherweise recht einfach. Der Anwender kann über den Task-Manager, welcher zum Beispiel über das Kontextmenü der Startleiste erreichbar ist (oder Strg-Alt-Entf drücken und dann Task-Manager auswählen), den im Hintergrund laufenden Systemdienst von Visual Discovery stoppen und seinen Start künftig unterbinden.
Siehe auch: Lenovo-Notebooks hatten aggressive Adware ab Werk an Bord
Außerdem lässt sich Visual Discovery über die Systemeinstellungen und deren Programmverwaltung recht einfach deinstallieren, so dass die Adware rasch vom System entfernt werden kann. Zur Sicherheit kann man dann auch nochmal einen Scan mit dem Tool AdwCleaner durchführen, das diesem und anderen Adware-Programmen auf die Schliche kommt und sie entfernt
Ist die Software deinstalliert, bleibt immer noch das eigentlich gefährliche Sicherheitszertifikat von Superfish an Bord des jeweiligen Systems. Um dieses zu entfernen, muss man mit der Microsoft Management Console (MMC.exe starten) das Snap-In für die Verwaltung von Zertifikaten starten und das von Superfish, Inc. installierte problematische Zertifikat löschen.
Update 17:00 Uhr: Lenovo hat eine erneute, ausführlichere Stellungnahme veröffentlicht und weitere Details zur Vorinstallation von Superfish genannt. Demnach wurde die Software während eines „kurzen Zeitfensters“ zwischen Oktober und Dezember 2014 auf bestimmten Notebook-Modellen vorinstalliert, „um Kunden die Möglichkeit zum Erkunden von interessanten Produkten“ beim Shopping im Internet zu geben.
Die Rückmeldungen der Nutzer seien jedoch nicht positiv ausgefallen, weshalb Lenovo „schnell und entschieden“ reagiert habe. So sei die Server-seitige Interaktion durch Superfish im Januar gestoppt werden, so dass die Software auf allen Lenovo-Produkten nicht mehr aktiv sein soll. Dadurch werde Superfish auf allen Lenovo-Geräten abgeschaltet. Die Vorinstallation sei ebenfalls im Januar gestoppt worden und werde in Zukunft auch nicht mehr erfolgen.
AdwCleaner – Adware, Toolbars & Hijacker enfernen
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