Zugriff auf Informationen aus dem Netz mit einem Vorlese-Programm.
Microsoft und GW Micro haben eine globale Initiative gestartet um den Zugang zu PCs für eine Zielgruppe weiter zu erleichtern: Usern von MS Office steht ab sofort die Screen-Reader-Software kostenlos zur Verfügung. Das Programm richtet sich an Menschen, die ein eingeschränktes Sehvermögen aufweisen oder komplett sehbehindert sind und mit diesem auf einem Windows-Rechner die Sprachausgabe nutzen.
„Revolutionär“ nennt Dr. Marc Maurer, Vorstand der US-amerikanischen National Federation of the Blind Commands das Angebot, das auf windoweyesforoffice.com abzurufen ist, und spricht außerdem von einer „historischen Partnerschaft“ zwischen GW Micro und Microsoft. Bei einem Preis von ansonsten rund 920 Euro (1250 US-Dollar) sei die Software kaum einer Person im Beruf oder in der Ausbildung zugänglich. Bedenkt man, dass die WHO im Oktober 2013 statistisch weltweit über 285 Millionen Menschen ausgemacht hat, die mit einer Sehbehinderung zu kämpfen haben, wobei rund 90 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern leben, kann sich mit dieser Initiative nicht nur eine Arbeits- sondern auch eine ganze Kommunikations- und Informationswelt für sehbehinderte Menschen öffnen.
Maurer äußert trotz der Begeisterung für die Zusammenarbeit ein allgemeines Bedenken. „Die Nützlichkeit eines jeden Screen-Readers ist selbstverständlich immer damit gekoppelt, inwiefern andere Produkte mit der Vorlese-Software kompatibel sind. Es liegt in der Verantwortung von Entwicklern der Mainstream-Technologien, als auch von Betrieben, Institutionen und Regierungsorganen, dass alle Anwender von Bildschirmauslese-Programmen vollen Zugriff auf das haben, was sie produzieren, vermitteln und wofür sie einstehen wollen.“
Bei dieser letzten Aktion von Microsoft ist natürlich davon auszugehen, dass das Großunternehmen nicht allein aus Nächstenliebe die Kooperation eingegangen ist. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Initiative nicht nur finanziell für die Firma rechnet und sie dadurch weiter motiviert ist künftig weitere Schritte in diese Richtung zu gehen, sondern die Unternehmung viele Nachahmer bei großen und kleinen Marken findet.
Window-Eyes ist ein Screenreader aus dem Hause GW Micro für Microsoft Windows, der bereits seit 1995 existiert. Die aktuellste Version ist die 8.4 von Oktober 2013. Kompatibel ist die Vorlese-Software mit Windows 2000, XP, Vista, Windows 7, Windows 8, Server 2008 oder 2008 R2 und eine Office-Version ab 2010 wird benötigt. Momentan ist das Programm in 14 Sprachen erhältlich. Die Installation der neuesten Version setzt eine schon in Verwendung sich befindende Window-Eyes-Version 7.5.x oder höher voraus. Über [email protected] lassen sich Versionen unter 7.5 beziehen.
Bild-Quellen: deviantart.net
Text-Quellen: winfuture.de
Marisa Nipatsiripol am Donnerstag, 16.01.2014 11:59 Uhr
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