?Nach den drei Niederlagen waren wir alle deprimiert. Da knabbert man schon dran. Es braucht seine Zeit, um zu realisieren, was wir geschafft haben?, sagt Christian Hergenröther. Der Sterne-Trainer hat mit den Basketballerinnen aus der Enzkreisgemeinde einen unaufhaltsam scheinenden Aufstieg hinter sich.
Vorfreude auf heiße Duelle
Dass dem scheinbar unbezwingbaren Serienmeister aus Wasserburg ein neuer ? und vor allem ernsthafter ? Konkurrent erwachsen ist, hat man auch in der Liga registriert. ?Ich bin überzeugt, dass wir uns noch öfters sehen, wenn es um dieses Ding geht, denn ihr spielt einen fantastischen Basketball?, sagte Achim Barbknecht, Geschäftsführer der Deutschen Basketball-Bundesliga der Frauen (DBBL) bei der Meisterehrung am Mittwochabend. Mit dem ?Ding? war die Meisterschaftstrophäe gemeint, die sich die Mannschaft aus Bayern mit einem 96:85 in der dritten Partie der Finalserie gesichert hatte.
Für Wasserburg war es der fünfte Erfolg in Serie, elf der letzten 14 Meistertitel gingen an die Mannschaft aus Oberbayern. Dass Keltern die drei Partien der Finalserie nur mit einer Gesamtdifferenz von 26 Punkten verlor, zeigt, dass eine neue Zeitrechnung anbrechen könnte. Von 2014 bis 2016 hat Wasserburg die Finalserie ebenfalls jeweils in drei Spielen gewonnen, die Punktedifferenz betrug damals aber 46, 47 und 66 Punkte. Das letzte Mal, dass Wasserburg richtig gefordert wurde, war in der Saison 2012/13, als der TSV die Finalserie ?nur? mit 3:1 gegen die Rhein-Main-Baskets gewann, dabei die vierte Partie hauchdünn mit 91:90 für sich entschied. Vermutlich hätte Keltern schon in diesem Jahr eine durchaus realistische Titelchance gehabt, wäre das Team nicht so vom Verletzungspech gebeutelt gewesen. ?Hätte, wäre, wenn…?, sagt Hergenröther zu diesem Thema. Auch er glaubt, dass es enger geworden wäre. ?Ob es dann aber auch für den Titel gereicht hätte, ist eine ganz andere Frage?, sagt Kelterns Coach. So aber führten fehlende Alternativen dazu, dass nach kräftezehrenden Spielen im Viertelfinale, Halbfinale und Finale einfach am Ende die Puste ausging. ?Aber alle Spielerinnen haben einen Riesenjob gemacht?, so der Coach.
Pause bis Ende August
Jetzt ist aber für alle Beteiligten erst einmal reichlich Zeit, zu regenerieren und neue Kräfte zu sammeln. Erst Ende August startet die Vorbereitung für die kommende Saison. Mit dabei sein werden dann wieder Jasmine Thomas, Stina Barnert, Marina Markovic, Mailis Pokk und Leonie Elbert. Der Verein wird versuchen, weitere Spielerinnen aus dem aktuellen Kader zu halten. ?Aber wir haben eine erfolgreiche Saison gespielt, auch im EuroCup. Da sind auch internationale Vereine mit deutlich besseren finanziellen Möglichkeiten auf unsere Spielerinnen aufmerksam geworden?, weiß Hergenröther.
Vier Abgänge ? zwei Neue
So werden Maya Vucurovic und Emmanuella Mayombo die Sterne verlassen. Anita Teilane will zum Abschluss ihrer Karriere noch einmal eine besondere Herausforderung suchen ? sie liebäugelt mit dem Iran. Und Stephanie Wagner erhofft sich andernorts mehr Spielzeit, als sie zuletzt in Keltern hatte. Mit Romina Ciappina, Quenice Davis, Kristi Mokube und Linn Schüler stehen die abschließenden Gespräche noch aus. Zwei Neuzugänge sind laut Vereinschef Dirk Steidl auch schon so gut wie unter Dach und Fach ? Namen will er aber erst nennen, wenn die Verträge unterschrieben sind.
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