Hulu
Der amerikanische Video-on-Demand Service Hulu lässt die Verwendung von Virtual Personal Networks nicht mehr zu. Da der Dienst ausschließlich innerhalb der Vereinigten Staaten in vollem Umfang nutzbar ist, täuschten viele ausländische Kunden über einen VPN eine falsche Herkunft vor. Nun wurden die IP-Adressen etlicher Anonymisierung-Anbieter gesperrt.
Aktuelle Filme und Serien sind nach wie vor nicht in allen Ländern der Erde gleichzeitig verfügbar. Entsprechend erfreuen sich legale Video-on-Demand Dienste wie Hulu.com weltweit großer Beliebtheit. Zwar konnten Fans außerhalb der Vereinigten Staaten und Japan den Streaming-Service aus Lizenzgründen nicht mit ihrer eigenen IP nutzen. Die Verschleierung der Verbindung über ein sogenanntes Virtual Personal Network sorgte bislang jedoch dafür, dass die Geo-Location-Sperre für ausländische Nutzer umgehbar war.
Diesem Trick schob der Anbieter Hulu nun jedoch einen Riegel vor. Ohne Vorankündigung wurden die IP-Adressen etlicher VPN-Anbieter explizit vom Zugriff auf die Dienste des Unternehmens ausgeschlossen. Mit dieser Maßnahme stellt Hulu nicht nur ausländischen Kunden ein Bein, sondern auch US-Bürgern, die lediglich ihren Internetanschluss anonymisieren möchten. Beide Personengruppen sehen beim Aufruf des Streaming-Portals lediglich die Meldung: „Basierend auf Ihrer IP-Adresse konnten wir erkennen, dass Sie Hulu über ein Proxy Tool benutzen. Hulu ist außerhalb Amerika nicht verfügbar [?]„.
Eine offizielle Begründung für die Maßnahmen liegt bislang nicht vor. Allerdings deutet vieles daraufhin, dass die Sperre auf Wunsch von Pay-TV-Anbietern erfolgt ist. Erst Anfang März beschwerten sich das australische „Sky“-Pendant „Quickflix“ darüber, dass über 200.000 Personen den Video-on-Demand Dienst Netflix benutzen, statt ein teures Abonnement abzuschließen.
Die betroffenen VPN-Anbieter kritisieren die Hulu-Sperre bereits vehement. „Wir sind verärgert, dass sich die Nutzer ihre Verbindung zu unserem Dienst unterbrechen müssen, um auf Hulu zuzugreifen. Wir empfehlen unseren Kunden, dauerhaft verbunden zu sein, um ihre Privatsphäre rund um die Uhr zu schützen„, so beispielsweise der Geschäftsführer des Dienstes VikingVPN, Micah Greene.
Letztenendes dürfte sich die vermutlich von den Lizenzinhabern verordnete Anti-Piraterie-Maßnahme, wie so oft als nutzlos herausstellen. Zum einen sind besonders kleine VPN-Anbieter nicht daran gehindert, regelmäßig neue IP-Adressen zu beziehen. Zum anderen ist es auch ohne besonderes technisches Vorwissen möglich, für wenig Geld einen virtuellen Server innerhalb Amerika zu mieten. So büßt man zwar einen Großteil der Anonymität ein, Dienste wie Hulu sind aufgrund der eigenen IP allerdings dennoch nutzbar.
Bild-Quellen: hulu
Julian Wolf (g+) am Freitag, 25.04.2014 21:13 Uhr
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