Sicherheitskräfte veröffentlichen auf YouTube Vernehmungen von russischen Gefangenen.
Sicherheitskräfte der Ukraine haben auf YouTube Videos veröffentlicht, die die Vernehmung von vermeintlich russischen Soldaten dokumentieren. Die Häftlinge wurden im Osten der Ukraine in Gewahrsam genommen. Vor dem Hintergrund der Krisengespräche zwischen den Staatsoberhäuptern der Ukraine und Russlands im weißrussischen Minsk werfen die Videos viele Fragen hinsichtlich der Position Russlands auf.
Im ewigen Kampf der gegenseitigen Meinungsbildung und Propaganda haben ukrainische Sicherheitskräfte auf YouTube eine Reihe von Verhör-Videos veröffentlicht. Bei den vernommenen Männern, die in der Ukraine gefangen genommen wurden, soll es sich nach eigener Aussage um russische Fallschirmjäger handeln. Die Soldaten seien auf direkte Anordnung in nicht gekennzeichneten Fahrzeugen in die Konfliktzone entsendet worden. Die Aussagen der verhörten Männer stehen im direkten Widerspruch zu den Äußerungen der russischen Regierung, die jegliche Unterstützung der pro-russischen Separatisten abstreitet. Die Videos wurden am Dienstag hochgeladen. Ein Zufall? Am gleichen Tag nämlich traf sich der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, mit Wladimir Putin, um über eine mögliche Lösung des Konflikts zu beratschlagen. Festgenommen wurden die angeblich russischen Soldaten bereits am Montag. Insgesamt sollen bei der Aktion zehn Soldaten festgesetzt worden sein. Der Zwischenfall wurde sowohl von Seiten der Ukraine als auch Russlands bestätigt. Das russische Verteidigungsministerium spricht von einem versehentlichen Eindringen in fremdes Territorium.
Die Soldaten folgten ihren Befehlen
Bei einem der Vernommenen handelt es sich angeblich um den 19-jährigen Soldaten Artyom Valeryevich Milchakow, der vor seinem „versehentlichen“ Einsatz und der daraus resultierenden Gefangennahme auf einer russischen Social-Media-Plattform bekanntgab, dass er abkommandiert wurde, den Maidan zu säubern. Bei seiner Vernehmung gibt der Soldat zu Protokoll, dass seine Kameraden und er nicht mit den russischen Hilfsconvoys über die befestigen Straßen ins Land gelangt waren, sondern über die Felder. Dass sie sich nicht mehr auf russischem Boden befinden, sei ihnen erst klar geworden, als das Feuer auf sie eröffnet wurde. Auf die Frage, ob er im Vorfeld wusste, dass seine Abteilung geradewegs in die Ukraine aufbricht, antwortete Milchakov mit einem klaren „Ja, das wussten wir“. Im weiteren Verlauf der Vernehmung sagt er: „Sie verpassen uns Russen eine Gehirnwäsche. Tatsächlich ist alles anders. Nicht so, wie sie im Fernsehen berichten. Aber wir sind nur einfache Jungs. Sie sagen uns, was wir machen sollen und wir tun es. Wir sind wie Kanonenfutter hergekommen. Wir wissen nicht wieso oder für welchen Zweck.“ Diese Aussage ist natürlich Wasser auf die Mühlen der ukrainischen Propaganda, weshalb die Echtheit der Aussage sehr in Frage steht. Ein weiterer Gefangener berichtet demnach, dass die Einheit exakte Vorab-Anweisung erhalten habe. Im Vorfeld des Einsatzes mussten, so die Behauptung, alle persönlichen Dokumente, die eine Identifizierung ermöglichen könnten, abgegeben werden. Zudem hätten die Soldaten die Uniformen wechseln und Fahrzeuge unkenntlich machen müssen. /rc
Bild-Quellen: youtube.com
News Redaktion am Mittwoch, 27.08.2014 18:17 Uhr
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