Test: Smartphone-Apps
Bankgeschäfte per Smartphone immer und überall erledigen? Klingt reizvoll! Aber ist das auch bequem und sicher? Der COMPUTER BILD-Test klärt auf.
Abends im Restaurant noch fix die Anzahlung für die Urlaubsreise überweisen? Dank Banking per Handy-App ist das kein Problem! Solche Apps bietet jede Bank gratis an, um Ihren Kunden jederzeit und überall Kontoabruf und Überweisungen direkt auf dem Smartphone oder Tablet zu ermöglichen. Wer mehr will oder mehrere Konten bei verschiedenen Banken verwalten will, greift besser zu Apps von unabhängigen Drittanbietern. COMPUTER BILD hat fünf beliebte Banking-Apps getestet. Welche bieten am meisten Sicherheit, den größten Funktionsumfang und Bedienkomfort?
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Mobil: Die Bankfiliale für die Hosentasche
Kontostände abrufen, Überweisungen erledigen oder Daueraufträge einrichten ? mit allen Apps im Test gehen gängige Bankgeschäfte bequem und zuverlässig über die Bühne. Einige Apps erlauben sogar Überweisungen per Barcode oder Foto ? einfach den Überweisungsvordruck abfotografieren, fertig. Die Funktionsfülle der PC-Programme bieten die Apps aber nicht. Wer etwa seine Buchungen kategorisieren und so für die nächste Steuererklärung sortieren möchte, braucht viel Zeit und Nerven.
» Sicherheits-Apps: So schützen Sie Daten auf Ihrem Smartphone
Gefährlich: mTAN und Banking-App auf einem Gerät
Beim mTAN -Verfahren (auch: smsTAN) erhalten Sie die Transaktionsnummer (TAN) für jede Buchung per SMS aufs Handy. Vorteil: Bankgeschäfte und TAN-Nummern bleiben sauber getrennt ? solange Sie die Banking-App nicht auf demselben Smartphone verwenden, das auch zum mTAN-Empfang dient! Verlockend: Viele Apps erlauben die Speicherung von PIN und TANs direkt in der App sowie den TAN-Empfang per SMS auf demselben Gerät, auf dem Sie auch die Banking-App nutzen. Das alles ist zwar bequem, aber nicht besonders sicher ? Geschädigte bleiben womöglich auf dem Schaden sitzen. Wer das mTAN-Verfahren zur Authentifizierung nutzt, benötigt für sichere Finanzgeschäfte also unbedingt ein zweites Gerät, etwa ein zweites Handy oder ein Flicker-TAN-Gerät ab acht Euro, welches das derzeit sicherste ChipTan-Verfahren ermöglicht.
» Special: Sicherheits-Center
Nachlässig: Apps nicht immer verschwiegen
Sensible Bankdaten sollten Apps stets gut gesichert und verschlüsselt übertragen. Daran halten sich die meisten Banking-Apps. Aber Vorsicht, es gibt auch Ausnahmen, wie der Test offenbarte: So nutzt die iOS-App iControl zur grafischen Auswertung den Dienst Google Charts und schickt dafür die Kontoumsätze unverschlüsselt durchs Netz und an Google. Mangelhaft! Erfreulich: alle anderen iOS-Banking-Apps im Test bieten dank Apples strenger Zugangskontrolle für den App-Store einen guten Schutz.
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Skandal: Alle Android-Banking-Apps angreifbar
Um mit einer Banking-App Finanzgeschäfte zu erledigen, benötigt die App Zugangsdaten und PIN-Nummer fürs Online-Banking. Kein Problem, solange Sie für die Eingabe die bei Android mitgelieferte Bildschirmtastatur verwenden. Wer sich aber eine Alternativ-Tastatur aufs Gerät lädt ? passende Gratisangebote tummeln sich massenweise in Googles Play Store ? geht ein hohes Risiko ein. Die Gefahr: Hinter den schicken, harmlos wirkenden Tastaturen verbergen sich sogenannte ?Keylogger?. Diese ?Tasten-Rekorder? greifen unter Umständen eingegebene Zugangsdaten und im Fall von StarMoney und Finanzblick sogar empfangene mTANs unbemerkt ab und ermöglichen so ein Plündern des Bankkontos. Das klappte im Test bei allen überprüften Android-Banking-Apps ? und zwar ohne große Anstrengungen.
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Durchlässig: Hacker lesen mit
COMPUTER BILD meint: Eine Banking-App sollte verschwiegen mit sensiblen Daten ihrer Nutzer umgehen und den Einsatz solcher Ausspäh-Tastaturen verhindern. So muss jede Android-App beim Banking auf der Nutzung der Original-Tastatur bestehen ? oder gleich eigene, abhörsichere Tasten mitbringen. Alles andere ist grob fahrlässig!
Fazit: Banking-Apps ? bequem, aber nicht immer sicher
Für alle, die keine Lust auf abgespeckte Funktionen beim Browser-Banking oder teure PC-Software haben: Mobiles Banking ist bequem, kostengünstig und sicher ? zumindest per iPhone. Den Beweis liefern Testsieger Outbank, Sparkasse+ und Finanzblick. Nicht zu empfehlen: die iOS-App iControl und Android-Apps, die zu nachlässig beim Schutz sensibler Bankdaten sind.
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