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Actionspiel für PC, PS3 und Xbox 360: Enemy Front: Nachts sind alle Gegner braun

Gepostet am Jun 14, 2014

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Actionspiel für PC, PS3 und Xbox 360

Von Stefan Mehmke, 13.06.2014, 16:05 Uhr

Im nächtlichen Warschau, in Frankreich oder Norwegen ? als Kriegsreporter gehen Sie auf Weltreise. Und sie kommen zurück als gestählter Widerstandskämpfer gegen das Dritte Reich der Nazis. ?Enemy Front? ist ein hartes Spiel…

Feuer frei © CI Games

Warschau bei Nacht: Braun regiert. Aber der Widerstand ist noch wach.

Es ist dunkel. Unheimlich. Und es wird laut. Denn die Deutschen greifen an. Mit Mann und Maus. Da verdünnisiert sich Held und Kreisreporter Robert Hawkins doch erst mal ums Eck. Doch das war nur der Auftakt zu den schrecklichen Erlebnissen, die ihn im zerrütteten Europa des zweiten Weltkriegs ereilen. Immer auf der Jagd nach der heißesten Schlacht-Story schließt er sich schließlich dem Widerstand an und kämpft in Polen, Norwegen und Frankreich gegen das Dritte Reich.

Alte neue Shooterwelt

Herausgekommen ist ein Weltkriegs-Shooter der alten Schule mit neuen Einflüssen. Während die scheinbar übermächtige Konkurrenz auf kalte, technoide Welten, herzlose Roboter und ferne Zukunftswelten setzt, bleibt Entwickler CI Games dem Zweiten Weltkrieg treu. Das sorgt einerseits für viele sehr brutale, emotional bewegende und manchmal auch zu krasse Szenen. Anderseits ist das Spielgefühl aber ein ganz anderes als bei den ?modernen? Konkurrenten. Aufgrund der heute eben anachronistischen Waffen fühlt sich ?Enemy Front? an wie ein klassisches ?Medal of Honor? im zeitgemäßeren Gewand. Denn das Spiel ist nicht nur ein schlauchiger Ego-Shooter im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Klar, die Story ist simpel. Aber das Leben von Kriegsreporter Robert Hawkins, der die ultimative Story sucht und seine Erfüllung auf Seiten des europäischen Widerstands findet, ist absolut nachvollziehbar ? und deswegen den kruden Erzählfragmenten vieler ?Call-of-Medal-Fields? voraus.

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Und dann haben die Macher an ?Enemy Front? ? schon 2011 angekündigt ? noch mal mächtig an dem Spiel, das auf der ?Cry-Engine 3? basiert, geschraubt. Was anfangs aussah wie ein absolutes 08/15-Schießspiel, hat sich jetzt in der Tat zu einem abwechslungsreichen Kriegsspiel gemausert. Denn Sie haben die Wahl, wie Sie Ihren Helden durch die Welt kommen lassen. Zum einen können Sie versuchen, möglichst viel zu schleichen, um Ihre Ziele zu schaffen. Sie können aber auch ganz hinterlistig als Scharfschütze von Ferne Ihre Gegner erledigen. Oder Sie versuchen stumpf, als Ballerheini alles wegzumachen, was geht und steht. Apropos: So viel steht fest: Es funktionieren alle genannten Wege für sich ? und am meisten Spaß macht es sicherlich, vorher zu planen und sich dann für einen Mix aus allen Varianten zu entscheiden.

Effektiv © CI Games

Effektiv: Als Sniper kommt Robert Hawkins recht gut durch sein Leben.

Das Beste aus allen Studios?
Neben den eigenen Waffen gilt es, die Panzerfaust zu wuppen, das schwere MG zu bedienen oder mal als Flakschütze zu fungieren. Klappt alles gut, ist aber nicht unbedingt ungewöhnlich. Sie können (beziehungsweise müssen) bestimmte Dinge sabotieren, in die Luft sprengen, anhalten ? all das funktioniert auf Tastendruck gut und stante pede. Dann gibt es da noch den aus ?Dishonored? bekannten ?Bewegungsmelder?, der Hawkins in Rot anzeigt, wann die Aufmerksamkeit des Gegners soweit erregt ist, dass er Alarm schlägt. Funktioniert ebenfalls simpel, erhöht aber die Spannung effektiv. Und schließlich gibt es noch eine Ausleihe von ?Far Cry? ? der Schreiberling kann mit einem Steinwurf Gegner ablenken. Apropos Entleihe: Wie es der Zufall will, arbeiten bei CI Games jetzt mit Paul Robinson und Steve Hart ? zwei Entwickler vom englischen Konkurrenten Rebellion ?geholt?. Das ist der Entwickler, der derzeit ?Sniper Elite 3? auf den Markt bringt und damit CI Games ?Sniper Ghost Warrior? große Konkurrenz macht. Ein Schelm, der bei dem auch in ?Enemy Front? benutzten ?Bullet-Time-Effekt? Böses denkt?

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Auch optisch setzt CI Games auf Abwechslung ? bei guter Qualität, auch natürlich dank Crytek. So wirkt Frankreich schön bunt und fast paradiesisch, Norwegen und grau-blau und eiskalt unwirtlich. Polen und seine Hauptstadt Warschau in all seinen Brauntönen hingegen sind komplett zusammengeschossen, vor allem nachts ist das sehr beklemmend. Und Zwischensequenzen verstärken diese Authentizität zum Beispiel in improvisierten Krankenhäusern zusätzlich. Viel ?Interaktive? Umgebungen ? sprich, Hawkins kann so allerhand zusammenschießen ? tun ein Übriges.

Haken und Ösen

Nun ist natürlich nicht alles so schön, wie es die Promo-Abteilung des Herstellers gerne hätte. Natürlich stehen dem Spieler mehrere und sogar viele Wege frei, von einem Sandbox-Spiel zu reden, wäre dann aber doch übertrieben. Denn die Haupt- und Nebenaufträge müssen nun einmal erledigt werden und die Areale in den 16 Missionen sind nicht sooo riesig. Die vorab vielgerühmte KI hat ebenso ihre Schwächen. Zum einen scheinen die virtuellen Gegnersoldaten manchmal derart verängstigt vom Widerstand, dass sie irgendwo in der Ecke hocken ? und dort festhängen. Oder sie verstecken sich nacheinander immer wieder hinterm gleichen Auto oder rennen in Reihe an ein- und demselben Ort vorbei. Nicht ganz so schlau und ein Fest für alle Sniper.

Kurz mal geschaut

Ein kurzer Blick in den Multiplayer: Zum Start bot CI Games drei Modi an (Deathmatch, Team-Deathmatch und Funkübertragung). Sie konnten aus üblichen Waffen wählen und Charaktere aus dem polnischen Widerstand sowie der Deutschen standen zur Auswahl: Es gab die aus dem Spiel bekannten Karten (Straßenbahndepot, Französische Stadt, Barrikaden und Hafen). Im kurzen Test gab es keine Schwierigkeiten, die Beitritts- und Ladezeiten waren kurz, Lags passsierten nicht. Aber natürlich waren noch nicht allzu viele Spieler unterwegs. Die erste Testsession machte jedenfalls Appetit auf mehr.

Testnote:

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