DDoS-Attacken auf Schweizer Websites
In der Schweiz gab es in der vergangenen Woche eine Reihe von DDoS-Angriffen auf Online-Shops, die Schweizerischen Bundesbahnen und Finanzinstitute. In einem Fall wurden offenbar über 9000 Euro an die Erpresser gezahlt. Während sich die Schweiz als Partnerland der CeBIT 2016 in Hannover präsentierte, haben Angreifer DDoS-Attacken auf viele Schweizer Websites gefahren, darunter vor allem Online-Shops. Wie 20 Minuten berichtet, befindet sich auch die Website der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) unter den Zielen. Sie war am Montag für über eine Stunde nicht erreichbar. Bei der Schweizer Volkspartei (SVP) wurden im Rahmen der Angriffe angeblich auch persönliche Daten von rund 50.000 Parteimitgliedern, Sympathisanten und Medienkontakten kopieren. DDoS-Angriffe ohne Lösegeldforderung Die Attacken begannen offenbar am vergangenen Montag und betrafen unter anderem die Shopping-Seiten Do-it, Digitec, Galaxus, Interdiscount, LeShop, melectronics.ch, Micasa und Microspot. Ferner war die Site der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) von 14:15 bis 15:30 Uhr nicht erreichbar. Es handelte sich um DDoS-Attacken, die Angreifer haben die Dienste also mit Anfragen überflutet, bis die Server überlastet waren. Zugriff auf die Infrastruktur ist dafür nicht nötig. Angreifer bekennen sich Gegenüber inside-channels.ch bekannte sich eine Gruppierung namens NSHC zu einem Teil der Vorfälle: Sie wollen für die Attacken auf Interdiscount, Microspot und die SBB verantwortlich sein. Angeblich wolle sie mit dem Angriff zeigen, dass die Schweiz unzureichend vor Cyberangriffen geschützt ist. Die Gruppe hat nach eigenen Angaben auch auf die Datenbank der Schweizer Volkspartei (SVP) zugegriffen und dabei Namen und Mail-Adressen von rund 50.000 Nutzern kopiert haben ? darunter Parteimitglieder, Sympathisanten und Medienkontakte. Nach eigenen Angaben geht es NSHC nicht darum, ihre Opfer zu erpressen oder die Daten zu veröffentlichen. Bei den Angriffen auf die Schweizer Server wurden jedoch offenbar keine Erpresserschreiben verschickt. Erpressung von Schweizer Finanzinstituten Dieses Erpresserschreiben ging bei zahlreichen Schweizer Finanzinstituten ein. Bild: GovCERT Zudem hatten es Online-Erpresser offenbar kürzlich auf Schweizer Finanzinstitute abgesehen. Das GovCERT hat ein Erpresserschreiben veröffentlicht, in dem eine Gruppierung namens Armada Collective die Zahlung von 25 Bitcoins (BTC) fordert ? umgerechnet über 9000 Euro. Wer nicht zahlt, dessen Server sollen durch einen DDoS-Angriff lahmgelegt werden. Ferner werde sich das Lösegeld zu Beginn der Attacke verdoppeln und täglich um weitere 20 Bitcoins erhöht. Laut GovCERT ging der Brief bei dutzenden Finanzinstituten in der Schweiz eingegangen. 20Min.ch konnte anhand der Bitcoin-Blockchain nachvollziehen, dass an eine der angegebenen Bitcoin-Adressen tatsächlich 20 BTC überwiesen wurden ? anscheinend hat sich einer der Empfänger des Schreibens auf die Zahlungs des Lösegelds eingelassen. Das Armada Collective hatte es im Herbst vergangenen Jahres bereits auf Schweizer Hosting-Firmen abgesehen. (rei) Nachrichten...
MehrAvegant Glyph im Check: Ist diese Brille das neue Kopfkino?
Baselworld 2016: Die Luxus-Highlights der Uhren-Messe Amazon: Die 30 beliebtesten Produkte Warcraft 3 und Diablo 2: Bringt Blizzard neue Inhalte? Mozilla: Highspeed-Browser angekündigt Media Markt: Schnäppchen im Check! Superhot: Indie-Shooter im Test Amazon: Kontosperrungen nur bedingt erlaubt Aktuelle News Superhot: Indie-Shooter im Test Wiko Rainbow Jam: Smartphone im Praxis-Test ID2ME ID1 im Test: Ein Daumen für die Dänen? Test: Samsung Gear S2 3G mit eSIM LG G5 im Praxis-Test: Preis und Erscheinungstermin Elephone P9000 im Test: Geheimtipp oder Schrott? The Culling: Early-Access-Spiel im Test Windows 10 mobile: Lumia-Update jetzt verfügbar WhatsApp-Tipps/-News: Neue Textarten in Android Galaxy S7 und S7 Edge: Die besten Gaming-Tipps Amazon: Diese Tricks sparen bares Geld! The Culling: So halten Sie durch! Entwicklungshölle: Kinofilme, die nie fertig werden The Division: Diese Dinge fehlen dem Spiel dpa video: J.J. Abrams im Interview über neuen Film 10 Cloverfield Lane Kung Fu Panda 3: Ralf Schmitz in Kung Fu Panda 3 PlayStation VR: Trailer zu PlayStation VR CeBIT 2016: Drohnen und Roboter auf der CeBIT First Look: Glyph Stanford University: Ameisenroboter ziehen Auto Test: Smartwatch Samsung Gear S2 3G mit eSIM-Karte...
MehrPraxis-Test: Wiko Rainbow Jam ausprobiert
Testfazit: Das müssen Sie wissen Für den derzeitigen Preis von gut 100 Euro (Stand: 16. März 2016) ist das Wiko Rainbow Jam ein durchschnittlich gutes Einsteiger-Smartphone, das etwas in der Android-Masse untergeht. Zwar verfügt es über gute Eigenschaften wie einen wechselbaren Akku, eine Dual-SIM-Funktion und erweiterbaren Speicherplatz, doch mit den schwachen Kameras und dem Verzicht auf die schnelle Datenverbindung LTE kann sich das Smartphone nicht aus dem Mittelmaß retten. Besonders schade: Das eigentlich tolle Display leidet sehr unter der großen Blickwinkelabhängigkeit. Pro Wechselbarer Akku Dual-SIM Erweiterbarer Speicherplatz Kontra Schwer ablesbares Display Schwache Kameras Einschätzung der Redaktion befriedigend Nutzerwertung Jetzt bewerten Neben Wikos gefühltem Bestseller Lenny 2 wandert besonders das Rainbow Jam häufig über deutsche Ladentheken ? immerhin kostet es nur etwas mehr als 100 Euro (Stand: 16. März 2016). Das Smartphone mit dem farbenfrohen Namen ist dabei etwas größer, wesentlich dicker und schwerer als ein Samsung Galaxy S6. Das Gehäuse ist aus Kunststoff und sieht eher schlicht aus. Auf der Frontseite fallen einzig der prominent über dem Display platzierte Lautsprecher sowie der Hersteller-Schriftzug ins Auge. Auch auf der Rückseite gibt es außer der weit herausragenden Kamera in der oberen linken Ecke wenig Auffälliges zu entdecken. Den Smartphone-Rücken fertigt Wiko aus gummiertem Kunststoff, der zwar rutschfest ist, aber nicht sehr hochwertig aussieht. Unter der Rückseite sitzen neben einem wechselbaren Akku ein microSD-Fach sowie zwei microSIM-Fächer. Die Verarbeitung macht insgesamt einen ordentlichen Eindruck, die Seitentasten wackeln aber gehörig. Zudem sind die Gehäusekanten an der Vorderseite unangenehm scharfkantig. Alles in allem geht die Haptik aber gerade noch in Ordnung. Praxis-Test: Wiko Rainbow Jam 6 Bilder Bilder anschauen Scharfes Display, schlimmer Blickwinkel Das Display des Wiko Rainbow Jam ist 5 Zoll (12,7 Zentimeter) groß und löst in HD (1280×720 Pixel; Pixeldichte: 293,72 ppi) auf. Der Bildschirm sieht zwar nicht knackig scharf aus, für ein Einsteiger-Smartphone macht es aber eine durchaus gute Figur. Der Kontrast ist zufriedenstellend, die Farbvielfalt hoch, nur bei der Helligkeit hätte Wiko eine kleine Schippe drauflegen dürfen. Die hohe Blickwinkelabhängigkeit sorgt indes dafür, dass Ihr Sitznachbar in der U-Bahn garantiert nicht sieht, was Sie gerade schreiben. Auch aufgrund der hohen Reflexionsanfälligkeit macht das eigentlich gute Display gleich viel weniger Spaß. Auf Wischbewegungen reagiert es außerdem nicht immer präzise. Schon bei leichter Neigung verdunkelt sich das eigentlich tolle Display des Rainbow Jam stark. Prozessor für Einsteiger ausreichend Im Inneren des Wiko Rainbow Jam werkelt der Vierkern-Prozessor MT6582 von Mediatek mit einer Taktung von bis zu 1,3 Gigahertz. Die Grafik-Einheit Mali-400 MP2 unterstützt ihn dabei nach Kräften. Benchmark-Tests liefern wenig beeindruckende Ergebnisse: Bei Geekbench 3 schlägt sich das Smartphone schlechter als das Samsung Galaxy S3, GFXBench verortet das Gerät hinter dem ebenfalls betagten Samsung Galaxy Note 2 und AnTuTu attestiert dem Rainbow Jam auch keine überragende Leistung. Grafisch anspruchsvolle Spiele wie ?Asphalt 8 ? Airborne? laufen mit kleineren Rucklern, einfachere Games bewerkstelligt das Smartphone ohne Probleme. Insgesamt stimmt bei der Prozessorgeschwindigkeit das Preis-Leistungs-Verhältnis. Tarifrechner Die besten Handy-Tarife finden! Kein schnelles Internet für unterwegs Auf dem Smartphone läuft das Betriebssystem Android in der...
MehrTest: Smartwatch Samsung Gear S2 3G mit eSIM-Karte
Mit der Samsung Gear S2 lässt sich per eingebauter eSIM telefonieren, auch wenn sie gerade nicht mit einem Smartphone verbunden ist. Zuerst kam die Smartwatch Samsung Gear S2 nur in zwei Modellvarianten nach Deutschland: Als Gear Classic und als Gear Sport. Nun startet Vodafone den Verkauf der Gear S2 3G mit eingebauter elektronischer SIM-Karte in zunächst 60 Geschäften in Deutschland. Ob sie was taugt und wie es sich damit telefoniert, hat COMPUTER BILD getestet Neuland eSIM Das gab es noch nie: Die Smartwatch hat eine eigene SIM-Karte. Da ein Plastikkärtchen die Uhr größer machen würde und sie damit auch schwieriger wasserdicht zu machen ist, ist die SIM schon drin. Und zwar als so genannte elektronische SIM-Karte, kurz eSIM. Sie kann sich erst dann ins Mobilfunknetz einwählen, wenn der Benutzer sie mit den Daten eines Mobilfunkanbieters bespielt hat. Damit das nicht zu einer Doktorarbeit wird, erledigt man diesen Schritt beim Einrichten der Uhr am Smartphone mit. In der Gear-App auf dem Smartphone (kompatibel mit Android ab 4.3) befindet sich ein Menüpunkt ?Registrieren des eSIM-Profils?. Per Scan eines QR-Codes mit der Handykamera erhält die Uhr die nötigen Daten, etwa Ihre neue Rufnummer. Das ganze lässt sich ? beispielsweise bei einem Anbieterwechsel ? auch wiederholen. Vodafone schließt es nicht aus, garantiert aber auch nicht, dass die Uhr auch mit anderen Netzbetreibern funktioniert. Video zum Thema Mit der Smartwatch Samsung Gear S2 3G können Sie telefonieren ? ganz ohne Smartphone. Wie das funktioniert, hat COMPUTER BILD sich angesehen. Test: Smartwatch Samsung Gear S2 3G mit eSIM-Karte Haken: Zusatztarif nötig So einfach, wie man sich das wünschen könnte, ist das mit dem Tarif für die Smartwatch leider nicht. Die denkbar simpelste Lösung wäre ja, einfach den Tarif des Smartphones, mit dem die Uhr verbunden ist, mitzunutzen. Doch genau das ist zumindest bei Vodafone nicht möglich. Die eSIM-Karte für die Gear S2 3G lässt sich auch anders nicht mit einem bestehenden Tarif kombinieren ? etwa als ob man einfach eine zweite SIM-Karte zu einem bestehenden Vertrag hinzubucht. Daher muss man bei Vodafone einen weiteren Tarif hinzu buchen. Derzeit sind das diese: Tarif Uhr (ohne Tarif) mit Red + Data mit Red + Allnet mit Data Go S mit Data Go M-XL Preis für die Uhr 369,90 Euro 129,90 Euro 9,90 Euro 79,90 Euro 9,90 Euro Tarifkosten pro Monat entfällt 5,00 Euro 20,00 Euro 14,99 Euro nach Tarif Abzahlung für Uhr entfällt 10,00 Euro 5,00 Euro 10,00 Euro 10,00 Euro Bei O2 sollen Bestandskunden die Samsung Gear S2 3G für einmalig 59 Euro bekommen, gekoppelt an einen Vertrag mit Kosten von 19,99 Euro pro Monat mit dem O2 Blue All-in S und dem Surf-Upgrade S. Die Uhr soll laut Vodafone mit diesen Smartphones funktionieren: Galaxy-Modelle ab dem S3, dem HTC One M7/8/9 sowie einigen Huaweis (Mate 7/P8), außerdem den LG-Modellen Flex, Flex 2, G2, G3 und G4 sowie den Sony-Smartphones Z2, Z3 und Z3 compact. Samsung: Gear S2 und Gear S2 Classic vorgestellt 30 Bilder Zur Bildergalerie Die Gear S2 3G im Überblick Äußerlich gleicht die...
MehrPrivatsphäre: Wir bauen uns eine NSA
Inhalt Auf einer Seite lesen Seite 1 ? Wir bauen uns eine NSA Seite 2 ? „Privatsphäre ist das Recht, nicht perfekt sein zu müssen“ Es heißt, gute Slogans machen gute Mützen. Und einen guten Slogan hatten Ellen Bijsterbosch und Tijmen Schep von der gemeinnützigen Organisation SETUP aus Utrecht mit nach Austin auf das South by Southwest Festival (SXSW) mitgebracht: Make the NSA Great Again, eine Anspielung auf Donald Trumps Wahlkampfmotto Make America Great Again. Kein Wunder, dass die roten Mützen mit dem Ende des Vortrags schneller weg waren als die Daten der US-Personalverwaltung. Natürlich ging es in der Präsentation des Duos nicht bloß um Kopfbedeckungen. Unter dem Titel DIY NSA: Our Dubious Database of all the Dutch präsentierten sie in erster Linie ein Projekt an der Schnittstelle von Datenschutz und Medienkunst. Im vergangenen Jahr hatten die Mitglieder von SETUP, das sich selbst als gemeinnütziges Medienlabor bezeichnet, das Projekt ins Leben gerufen. Daraus entstanden ist am Ende der National Birthday Calendar, eine Datenbank der niederländischen Bürger, die neben Namen und Geburtstagen auch für jede Person eine persönliche Geschenkidee auf Basis ihrer Interesse enthält. „Mit Technologie ist es ja in der Regel so: Entweder sie wird abgefeiert oder es heißt, sie sei so schlimm und wir müssen die Kinder vor ihr schützen“, sagte Schep. Im Fall von Big Data, von Datensammlungen im Netz und ihrer gezielten Auswertung, müsse aber zunächst vor allem eine öffentliche Debatte stattfinden, ergänzte Bijsterbosch. Gerade in einer Zeit, in der Menschen in den sozialen Netzwerken, aber auch auf vielen anderen Plattformen im Netz immer mehr Spuren hinterlassen, die sich zurückverfolgen lassen. Und das nicht nur durch Geheimdienste wie die NSA, sondern auch von Unternehmen oder einfach Menschen mit Geduld und etwas technischem Verständnis. Regeln müssen sein In der ersten Phase des National Birthday Calendar mussten die Künstlern und Aktivisten entsprechende Befugnisse einholen. In Zusammenarbeit mit niederländischen Datenschützern und Behörden entstanden Grundregeln für das Projekt: Die Daten, die SETUP von den Bürgern zusammentrug, durften keine sensitiven Daten wie sexuelle Orientierung oder Hautfarbe enthalten und nur aus öffentlichen Quellen kommen, nicht aus kriminellen Hacks. „Es gibt inzwischen so viele große Hacks wie etwa der von Ashley Madison, da war die Versuchung schon sehr groß“, sagte Bijsterbosch. Des Weiteren musste das Projekt auf einem verschlüsselten Server laufen und die Datenbank durfte nicht online abrufbar sein. In der zweiten Phase suchten die Verantwortlichen nach Unterstützern und fanden sie bei einem Hackathon. An sechs Samstagen trafen sich insgesamt 35 Freiwillige, um die Daten zusammenzutragen. Zu dieser „selbst gebauten NSA“ gehörten nicht nur Programmierer und Hacker, die Websites in allen möglichen Formaten scrapen, also auf Daten hin untersuchen können, sondern auch Menschen, die „einfach grandios googeln konnten“, sagte Bijsterbosch. Schließlich geht es nicht nur um die Frage, wie man an Daten kommt und sie ordnet, sondern auch um die Frage, nach was man überhaupt suchen soll. [embedded content] Wer sucht, der findet so einiges In der dritten Phase ging es dann ans Eingemachte. Gemeinsam versuchten die Freiwilligen, möglichst viele Daten über alle...
MehrQuartz: Im Chat mit dem Weltgeschehen
Inhalt Auf einer Seite lesen Seite 1 ? Im Chat mit dem Weltgeschehen Seite 2 ? Nachrichten wie von einem Bekannten Die Bedeutung von Messenger-Apps kann man gar nicht überbewerten: Allein über WhatsApp werden mittlerweile 40 Milliarden Nachrichten pro Tag verschickt, deutlich mehr als SMS. Der Facebook-Messenger soll, wenn es nach dem Unternehmen geht, in Zukunft praktisch alle anderen Apps überflüssig machen. Das Gerücht, Apple könnte demnächst iMessage auf das Android-Betriebssystem bringen, begeisterte zuletzt die Fachpresse. Auf meinem Smartphone sind derzeit acht Kommunikationsapps installiert, vier davon könnte man als Messenger- oder Chat-Apps bezeichnen. Und jetzt kommt Quartz und will mir erzählen, dass auch die News-App der Zukunft wie ein Messenger aussieht. Quartz beziehungsweise qz.com gibt es seit 2012, die Nachrichtenseite gehört zu Atlantic Media. Die Seite ist von Anfang an vor allem auf mobile Endgeräte ausgerichtet, weil die Macher früh erkannt haben, dass schon bald mehr Besucher vom Smartphone als vom Desktop kommen werden. Journalismus mit Emojis und Haikus Die neue App, die es bisher nur fürs iPhone mit iOS 9 und nur in englischer Sprache gibt, führt diesen Gedanken einen großen Schritt weiter. Nach der Installation begrüßt sie mich mit den Worten „Hey there. Thanks for trying our new app! It’s a conversation about the news ? sort of like texting“. Was dann folgt, sieht so aus wie ein Chat in einer meiner gewohnten Messenger-Apps, ist aber eigentlich nur eine Chat-Simulation. Es beginnt immer mit drei Punkten (…). Das soll so wirken, als ob mir gerade jemand etwas schreibt. In Wirklichkeit kaschiert es die Ladezeit für eine neue Nachricht. Dann erscheint eine ausformulierte Schlagzeile. Ein Satz, manchmal zwei. Nicht im klassischen Stil einer Nachrichten-Website, sondern ein kleines bisschen lockerer. Screenshot aus der Quartz-App © Screenshot ZEIT ONLINE Anschließend stehen immer drei Optionen zur Auswahl: Ich kann rechts auf einen kleinen Pfeil drücken, um direkt den gesamten Artikel im Browser zu öffnen. Wobei der nicht zwingend von Quartz kommen muss, verlinkt werden zum Beispiel auch Artikel vom Guardian. Ich kann aber auch ein mit anything else? oder next beschriftetes Feld anklicken, dann erscheint nach der üblichen Ladezeit das nächste Thema. Oder ich signalisiere, dass ich mehr zum Thema wissen, die App dazu aber nicht verlassen will. Der entsprechende Button kann ein Emoji sein, eine vorformulierte Nachfrage oder ein anderer Minitext. Eben so, als ob ich es wäre, der die Konversation steuert. Tue ich aber nicht, denn meine Antwortmöglichkeiten kann ich nicht selbst formulieren, nur aussuchen. Quartz zeigt mir in der App animierte GIFs, Fotos, Grafiken und Texte, die maximal acht Zeilen lang sind. Mehr würde unnatürlich aussehen und das Gefühl eines laufenden Chats stören. Deshalb ist ein Thema auch nach maximal sieben Infos abgehandelt. Wenn ich mehr wissen will, muss ich spätestens jetzt auf den Pfeil klicken und auf der verlinkten Website weiterlesen. Selbst Werbung wird nahtlos in den Chat integriert, was man natürlich fragwürdig finden kann, weil es sich auf den ersten Blick nicht vom redaktionellen Inhalt abhebt. Wer alles gelesen hat, muss darauf warten, dass ein Quartz-Team...
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