Bald geht?s los!
Und der Muskelkater nach so manchem Training zeigt mir, dass es doch gut ist sich etwas vorzubereiten! Da die Beine in den Bergen doch etwas anders beansprucht werden, als hier im Flachland, habe ich eine ?kleine? Treppe mit in meinen Trainingsplan einbezogen.
Ich wohne in der Nähe der Hunte, über die eine mächtige Autobahnbrücke führt. Und genau darunter führt ein nettes Treppchen rauf, ? ideal zum Üben. Und so geht es nun regelmäßig dorthin!
An was man nicht alles denken muss:
Als Schuhwerk hatte ich meine treuen Borneos für die Tour anvisiert, da sie mich schon einige Male durch die Berge getragen haben. Soweit war alles klar, bis ich meine Kollegin neulich, in einem anderen Zusammenhang, über Sohlen in die Jahre gekommener Stiefel sprechen hörte. Ach ja, da war doch was! Ich hatte völlig verdrängt, dass die Sohlenkonstruktionen nach mehreren Jahren irgendwann anfangen können trocken und porös zu werden und bei einer Tour dann sogar abfallen können. Das würde mir ja grad noch fehlen! ?Nimmste halt ´ne Rolle Tape mit? ruft sie mir daraufhin mit zwinkerndem Auge rüber.
Also waren am darauf folgenden Sonntag erst mal ein paar Stunden Probewandern mit den etwa sieben Jahre alten Borneos angesagt, um die Sohlen zu testen.
Womit ich beim Anziehen nicht gerechnet hatte, war, dass sie nun recht klein ausfielen. Naja, sie hatten ehrlich gesagt auch drei Jahre im Schrank verbracht. Dass sich Füße mit den Jahren verändern können, hatte ich auch schon mal gehört. Mit der Zeit gibt wohl das Fußgewölbe nach und der Fuß kann somit größer werden, was sich dann in der Schuhgröße widerspiegeln kann. Trotzdem sind wir erst mal los gelaufen und schon nach einer knappen Stunde hatte ich eine dicke Blase an der Ferse?das war´s dann wohl mit meinen alten Stiefelgefährten! Zum Glück hatte ich Wechselschuhe dabei.
Also Montag nach der Arbeit gleich Blasenpflaster auf die Ferse und ab in die Oldenburger Unterwegs-Filiale und neue Stiefel kaufen. Eigentlich war ich mir schon sicher, es sollte wieder ein Borneo sein, eine halbe Nummer größer, aber auch der passte doch tatsächlich nicht mehr zu meinem Fuß.
Probetragen braucht Zeit!
Und die solltet auch ihr, wenn ihr neue Wanderstiefel braucht, unbedingt reichlich einplanen! Schließlich ist so ein Stiefel auch eine finanzielle Investition und soll ein verlässlicher Begleiter für viele Jahre sein.
Ich hatte mir fünf geeignete Modelle ausgeguckt. Bei manchen Schuhen, das kennt ihr sicher, merkt man recht schnell, dass sie nicht die richtigen sind. Aber um es bei den Verbleibenden genau einschätzen zu können, dauert es etwas. Der Schuh sollte am Fuß etwas warm werden und dieser muss sich auch erst an Form und Gewicht gewöhnen. Dann geht es ans Spüren. Wie sitzt er in der Ferse, wie fühlt sich die Breite an, drückt es vorne oder an den Seiten, ist die Größe ok? Um das einschätzen zu können lief ich mit den Stiefeln jeweils etwa 10 ? 15 Minuten durch den Laden, Treppe runter und wieder rauf. Hilfreich war auch die kleine aufgebaute Brücke, die das Gehen in der Schräglage simuliert. Als nur noch zwei Modelle in der engeren Auswahl waren, merkte ich in der Schräge, dass mich der eine Schuh beim Abwärtsgehen drückt. Also hatte mich letztendlich der Yukon von Hanwag mit guter Passform und fester Sohle überzeugt. Natürlich auch leider der teuerste von allen, aber sitzen muss er halt!
Das war knapp!
Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Fjällräven Classic, also gerade noch genug Zeit um die neuen Yukons einzulaufen.
Um keine Zeit zu verlieren und notfalls doch noch eine Chance zum Umtausch zu haben, trug ich sie gleich am nächsten Tag im Büro noch mal zur Probe. Ein neuer, noch dazu so spezieller Schuh, fällt den Kollegen hier natürlich sofort auf. Muss an der Branche liegen Und als ich einem (nicht bergwander-erfahrenen) Kollegen von dem anderen Stiefel der engeren Auswahl erzählte, sagte der doch glatt, was ich auch in Kundenberatungen schon einige Male zu hören bekam: ?Na der andere sieht aber auch nicht so cool aus!? Das erwähne ich hier extra noch mal, weil einige (wenn auch wenige) bei so was nach der Optik gehen. Aber am Berg ist es völlig egal, wie ein Stiefel aussieht, er muss gut passen. Dann nützt es nichts, dass er schicker ist, wenn einem jeden Abend die Füße weh tun Auch scheuen sich viele (vor allem Damen) vor dem klobigen Aussehen, aber ich denke das ist Gewöhnungssache. Alltagsschuhe sehen nun mal anders aus.
Nun bin ich also auch fußtechnisch gut ausgerüstet, aber trotzdem (und das würde ich für jede Trekkingtour empfehlen) werde ich ein Paket Blasenpflaster dabei haben ? sicher ist sicher!
Und Mausi hat es sich schon mal in der Seitentasche meiner Nikka Trousers bequem gemacht und wartet auf den Startschuss.
Beim nächsten Mal könnt ihr dann auch einen Blick auf meinen gepackten Rucksack werfen, denn dann ist es fast soweit ? freu
Bis dahin!
Eure Moni