Facebook möchte, dass kein Gericht der Welt für das Unternehmen zuständig ist.
Der Jura-Doktorand Max Schrems verklagt aktuell Facebook wegen angeblichen Verstößen gegen europäisches Datenschutzrecht. Doch bisher zeigt sich Facebook unbeeindruckt und demonstriert, wie wenig das Unternehmen europäische Gesetze interessieren. Das ist auch anderweitig der Fall, denn Gesetze stehen dem Erfolg im Weg – sei es bei großen Unternehmen oder bei kleinen Youtubern.
Das Handelsblatt hat ein Interview mit dem Jura-Doktorand Max Schrems geführt, der momentan in den Schlagzeilen ist, da er Facebook verklagt. Seiner Meinung nach verstößt das Unternehmen gegen das europäische Datenschutzrecht.
Facebook will über dem Gesetz stehen
Max Schrems erklärt, dass er die Art und Weise, wie Facebook mit europäischen Gesetzen umgeht, nicht gut findet. Das Unternehmen würde diese Gesetze einfach nicht ernst nehmen, denn man geht davon aus, dass einem sowieso nichts passieren kann, wenn man dagegen verstößt. Schließlich ist man ein großes, internationales Unternehmen und Gesetze stehen dem Erfolg nur im Weg. Laut Max Schrems möchte Facebook, dass kein Gericht dieser Welt für das Unternehmen zuständig sind – Narrenfreiheit ist angesagt.
Dabei bekommt Facebook sogar noch indirekt Unterstützung von den europäischen Regierungen, denn beispielsweise wird ein Unternehmen mit Sitz in Irland nicht bestraft, wenn es gegen Grundrechte verstößt. Es bekommt lediglich eine „Notiz“. Kein Wunder zieht es Unternehmen nach Irland, wo auch Facebook sitzt. Laut Max Schrems versagt hier die Politik Europas auf ganzer Linie. Gesetze müssen durchgesetzt werden und es müssen Behörden geschaffen werden, die dafür zuständig sind. Zudem muss es harte Strafen geben, sodass sich Unternehmen schon alleine aus Angst an Gesetze halten.
Dass Gesetze dem Erfolg im Weg stehen, bemerkt man immer wieder und nicht nur an großen Unternehmen. Youtuber haben beispielsweise durch Let’s Plays eine Marktlücke entdeckt, die auch hervorragend funktioniert und durchaus ihre Berechtigung hat. Doch erwähnt man das Urheberrecht, ist schnell Schluss mit lustig. Würde das Urheberrecht mit aller Strenge durchgesetzt werden, dann stünde dies dem Erfolg von Youtubern im Weg. Aber wehe, es wäre andersrum und ein eigenes Werk müsste geschützt werden… Gesetze haben ihren Sinn und sollten auch eingehalten werden – egal, ob von großen Konzernen oder kleinen Unternehmern. /ab
Bild-Quellen: Facebook
News Redaktion am Freitag, 10.04.2015 10:54 Uhr
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