(Bild: IBM Watson )
IBM übernimmt AlchemyAPI samt der zugehörigen 40.000 Entwickler starken Community. Die KI-Plattform Watson soll dadurch um einige neue Elemente aus dem Machine Learning ergänzt werden.
IBM hat die Übernahme des Unternehmens AlchemyAPI bekannt gegeben. Letzteres ist im Bereich Deep Learning angesiedelt und bietet Dienste und Programmierschnittstellen, die beispielsweise natürliche Sprache verarbeiten oder mit Computer-Vision-Ansätzen Bilder verschlagworten oder Gesichter erkennen können. Zu den finanziellen Einzelheiten des Kaufs wurden keine Informationen veröffentlicht.
Deep Learning ist eine Disziplin des Machine Learning, in der unter anderem neuronale Netze nachgebildet werden, um Lernprozesse zu simulieren. Im Idealfall soll man durch derartige Techniken auf Überwachung beim Lernen verzichten können, bei der beispielsweise Zielwerte für Algorithmen vorgegeben werden. Watson soll durch die Integration des AlchemyAPI-Angebots in Zukunft besser in der Lage sein, Hierarchien und Zusammenhänge, etwa zwischen Personen und Orten, in großen Datensets herzustellen. Nutzern möchte IBM dann beispielsweise neue Schnittstellen zur Verfügung stellen, mit denen sich bestimmte Bildelemente auffinden, markieren und extrahieren lassen.
2011 nahm ein mit Watson arbeitender Rechner an Jeopardy! Teil. Heute bietet IBM die Technik in der Cloud an. Watson hatte für Aufsehen gesorgt, als ein „Supercomputer“ mit der Technik vor mittlerweile vier Jahren in einer amerikanischen Quizshow antrat. Um aus der Technik Gewinn zu ziehen, gründete IBM Anfang 2014 die Watson Group, die sich mit deren Vermarktung und Weiterentwicklung beschäftigten sollte und ein Watson-Cloud-Angebot startete. Mittlerweile ist dieses in BlueMix integriert. Entwickler haben bisher wohl rund 7000 Anwendungen mit Watson erstellt.
Dem gegenüber stehen 40.000 Entwickler, die in der AlchemyAPI-Community aktiv sind, weshalb sich das Unternehmen durchaus als Konkurrenz zu IBMs Angebot werten ließ. Bekannte Dienste, die mit AlchemyAPI entstanden, sind beispielsweise der Merkdienst pocket oder der Bildanbieter shutterstock. Ob die Nutzergemeinde im Watson-Umfeld aufgeht, Interesse an den IBM-Diensten zeigt und Watson so den gewünschten Aufschwung bekommt, bleibt abzuwarten. (jul)