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Spielkonsolen sind kein echter Sportersatz

Gepostet am Dez 26, 2013

Spielkonsolen stehen bei Jugendlichen ganz oben auf der Wunschliste zu Weihnachten. Hersteller werben sogar mit Fitness-Programmen vor dem Bildschirm. Sportmediziner warnen jetzt davor. 

Experte: Spielkonsolen sind kein echter Sportersatz.

© dpa

Das Vergnügen vor dem Bildschirm: In fast jedem dritten Haushalt gibt es eine Spielekonsole.

Sie können nach Ansicht des Sportmediziners Klaus Völker echten Sport aber nicht ersetzen. „Virtuelle Spiele wie Tennis, Tischtennis oder auch Boxen kommen an die realen Belastungen und Trainingseffekte nicht heran“, sagte der Experte vom Universitätsklinikum Münster. Bei der Anschaffung von Spielkonsolen, die bei vielen Jugendlichen ganz oben auf der Wunschliste stehen, sei der Sportfaktor kein ausschlaggebendes Argument. „Das ist allenfalls ein bisschen Bewegung, aber kein echtes Training.“

Völker hat in den vergangenen Jahren die Effektivität von Spielkonsolen für die Fitness untersucht. „Lediglich das Boxen führt zu einer moderaten Belastung, reicht aber auch nicht an den Effekt des echten Trainings heran“, sagte der Sportmediziner. So werde mit der Spielkonsole eine Herzfrequenz von 130 Schlägen pro Minute erreicht. Im realen Training liege diese noch 30 bis 40 Schläge pro Minute höher. Auch zum Abnehmen seien die Spiele in der Regel nicht geeignet.

Herzfrequenz von 130 pro Minute

Einen durchaus positiven Effekt haben laut Völker hingegen spezielle Fitness-Programme. In Sachen Beweglichkeit, Kraft und Koordination seien die Effekte vergleichbar mit angeleiteten Gymnastikkursen im Fitnessstudio. Zudem hätten Studien gezeigt, dass gerade ältere Menschen durch Spielkonsolen ihr Gleichgewicht trainieren können, um etwa die Sturzgefahr zu mindern.

Einen großen Nachteil haben die Konsolen laut Völker aber. So fehlen dem Spieler die sozialen Kontakte zum Beispiel in der Sportgruppe, oder auch Anweisungen und Hilfen des Trainers, die zusätzlich zur Motivation beitragen könnten. „Wenn einmal der Reiz des Neuen weg ist, dann muss man seinen inneren Schweinehund schon sehr überwinden, um sich allein vor dem Bildschirm zu bewegen“, sagte der Sportmediziner. Nicht zuletzt hielten Spielkonsolen und andere Medien vor allem Jugendliche davon ab, raus an die frische Luft zu gehen.

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AFP

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