Für Hannover schoss vor 40 200 Zuschauern Lars Stindl (70.) den Ausgleich. Bei den Stuttgartern hatte Christian Gentner (52.) die Führung erzielt. Wie blank die Nerven bei beiden Mannschaften liegen, zeigte sich in der Schlussphase, als es eine so genannte Rudelbildung gab. Gelb-Rot gab es danach für Stindl und Rot für VfB-Profi Martin Harnik.
Die beiden schwächsten Teams der Rückrunde zeigten eine zerfahrene Partie mit vielen Unzulänglichkeiten. Fehlpässe und Stoppfehler prägten das Geschehen auf dem Rasen. Gelungene Kombinationen und schöne Spielzüge gab es selten.
Stevens verfolgte das Geschehen fast durchgängig von der Bank aus, während sein Kollege Tayfun Korkut oft von der Coachingzone aus Anweisungen gab. Beide Trainer hatten im Vergleich zu den vorherigen Partien viel Personal ausgewechselt, Korkut viermal und Stevens dreimal – doch ansehnlicher und besser als zuletzt wurde es dadurch nicht.
Eine geradezu typische Szene für das derzeitige Leistungsniveau der beiden Teams war die Großchance der Hannoveraner in der 22. Minute: Georg Niedermeier vertändelte als letzter Stuttgarter Spieler ungeschickt den Ball, Joselu scheiterte nach dem unverhofften VfB-Geschenk allein vor dem Tor mit einem ziemlich misslungenen Heber.
Bei der zweiten großen Einschussmöglichkeit, diesmal nach einem unnötigen Ballverlust von Geoffroy Serey Dié von Stindl schön vorbereitet, scheiterte Joselu am gut reagierenden Sven Ulreich. Der VfB-Keeper parierte später auch einen Schlenzer von Miiko Albornoz (65.), den er an die Latte lenkte.
Chancenlos war Ulreich beim Ausgleich der Hannoveraner. Nach einer schönen Kopfballablage von Joselu war es auch bei 96 der Kapitän, der traf: Stindl schob die Vorlage des Mittelstürmers aus kurzer Distanz souverän ein.
So viele hochkarätige Chancen wie 96 besaßen die Stuttgarter nicht, obwohl sie mehr vom Spiel hatten. Dafür schlug Gentner gnadenlos zu, als sich ihm die Chance eröffnete. Vorausgegangen war natürlich ein schwache Aktion des Gegners, in diesem Fall ein misslungener Kopfball von Hiroki Sakai – doch dem VfB-Kapitän war das bei seinem trockenen Schuss egal.
Aus dem Spiel heraus gelang dem VfB indes wenig. Alexandru Maxim, der erstmals in diesem Jahr in der Startelf der Stuttgarter stand, konnte kaum Akzente setzen. Gefährlich in den Strafraum kam der VfB durch seine Aktionen selten. Daniel Ginczek, der überhaupt das erste Mal nach langer Verletzungspause dabei war, bekam wenig gute Anspiele. Zudem konnte sich der bemühte Angreifer gegen die meist aufmerksamen 96-Innenverteidiger Christian Schulz und Marcelo kaum durchsetzen und vergab seine beste Möglichkeit nach einer knappen Stunde. Der ehemalige Torjäger Vedad Ibisevic gehörte nicht einmal zum Kader.