Was passiert mit gescheiterten Mobile-Betriebssystemen? Sie werden in Smart TVs wiederverwertet.
Viele Unternehmen haben sich an eigenen Betriebssystemen für mobile Geräte versucht, doch gegen Android und iOS konnte sich keines durchsetzen. Allerdings erleben diese OS inzwischen eine Wiedergeburt als Betriebssysteme von Smart TVs.
Recyling ist in – nicht nur bei physischen Objekten, sondern auch bei Software. Daher nutzen aktuelle Smart TVs gescheiterte, mobile Betriebssysteme.
Smart TVs bieten ein Zuhause für gescheiterte, mobile Betriebssysteme
Palm hatte mit seinem webOS genauso wenig Erfolg wie Nokias Maemo oder Intels Moblin. Auch Mozilla gelang mit dem FirefoxOS kein Durchbruch. Diese Betriebssysteme wanderten allerdings nicht ins Datennirwana, sondern werden heute tatsächlich benutzt – nämlich in modernen Smart TVs.
webOS ist das Betriebssystem, das in Version 3.0 für LGs Fernsehgeräte zum Einsatz kommt. Eine Kombination aus Maemo und Moblin sowie Samsung OS Bada, genannt Tizen, wird in den TVs von Samsung genutzt. Und selbst in den Geräten von Panasonic arbeitet jetzt ein bekanntes und eigentlich für mobile Geräte entwickeltes OS – FirefoxOS. Interessanterweise stellt die TV-Sparte aber keinen Friedhof für gescheiterte Mobile-OS dar, denn auf diesen Geräten erlebt die Software eine Renaissance. Tizen etwa wird von den Usern sehr gut angenommen und auch webOS ist sehr erfolgreich.
Der Grund dafür ist auch recht simpel: Es gibt schlicht keine besseren Alternativen – was allerdings die Qualität der genannten Betriebssysteme nicht herabsetzen soll. Auf mobilen Geräten wie Smartphones sind die User einfach den Komfort und die Bedienung von Android und iOS gewöhnt. Die Software ist ausgereift und wurde von den Usern angenommen. Hier etwas anderes einführen zu wollen, ist extrem schwierig. Nicht so bei Smart TVs. Hier gab es bisher kein Android oder iOS, mit dem sich die verfügbare Software hätte messen müssen. Zwar wollen auch Google mit Android und Apple mit iOS auf dem Markt der Smart TVs mitspielen, die Versionen hierfür befinden sich aber noch in einem sehr frühen Stadium. Ob diese dann später die jetzt verfügbaren OS ablösen können, wird man dann erst noch sehen müssen. Bis dahin haben für mobile Geräte gescheiterte Betriebssysteme ein gutes Zuhause gefunden. /ab
Bild-Quellen: LG
News Redaktion am Freitag, 08.01.2016 09:08 Uhr
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