Freerider eröffneten Saison 2013/2014
Vom Freitag, den 06. Dezember, bis Samstag, den 07. Dezember 2013, hatte zum zweiten Mal in ihrer noch jungen Geschichte die Snow & Safety Konferenz die Tore für alle interessierten Tiefschnee-Fans geöffnet. Hierzu war wieder das renommierte Off-Pisten-Eldorado Zürs am Arlberg der perfekte Ort, sich über die Themen Lawinenschutz, Meteorologie, Bergrettung und das richtige Einschätzen der Wetter- und Schneeverhältnisse zu informieren.
Perfekte Saison-Eröffnung in allen Bereichen
Schon die Anfahrt in das tief verschneite Zürs/Lech am Arlberg ließ das Freerider-Herz höher schlagen. Bei starkem Schneefall und bis zu 20 cm Neuschnee an diesem Morgen war die Vorfreude auf die ersten Workshops im Schnee groß. Das sehr ausgewogene Programm der Snow & Safety Konferenz war an beiden Tagen in zwei Abschnitte eingeteilt. Am Morgen standen jeweils praktische Workshops in den Bergen des Vorarlbergs an. Am Nachmittag bis in die frühen Abendstunden wurden die Teilnehmer dann per Vorträge in den unterschiedlichsten Bereichen informiert und geschult. Somit sind für die kommende Freerider- und Skisaison die Grundlagen bereits gelegt.
Neben den kostenlosen Vorträgen hatten die Konferenzteilnehmer auch die Möglichkeit, ausgiebig Ski-Tests durchzuführen. Es wurden gratis Testmöglichkeiten der neuesten Skier der Wintersaison 2013/2014, u.a. der Marken Rossignol, Scott, Völkl und Kästle angeboten. Für die Vorträge und Expo war keine Anmeldung erforderlich. Somit konnten auch Kurzentschlossene sich über die kommenden Trends informieren.
Freitag Vormittag im Zeichen ?Safety Day ? Check your Risk?
Bereits am frühen Morgen des ersten Tages ging es für die Teilnehmer mit den verschiedenen Guides in die Berge. Interessierte konnten sich zu diversen Workshops anmelden, die u.a. von der Weltmeisterin Nadine Wallner geleitet wurden. Hier wurden bereits im Gelände alle Aspekte der Sicherheit in Theorie und Praxis zum Variantenfahren und Verschütteten Suche mit dem LVS Gerät vermittelt. Aufgrund der Wetterverhältnisse musste die Theorie aber leider meist auf die Hütte verlegt werden, um dem starken Wind aus dem Weg zu gehen. Um das Erlernte auch in der Praxis anwenden zu können, ging es anschließend trotz Wind und Schneefall ab in das Gelände. LVS-Gerät, Schaufel und Sonde waren hier natürlich die ständigen Begleiter.
Parallel zu den Safety Day Workshops wurde zusätzlich ein weiterer Programmpunkt für die interessierten Teilnehmer angeboten. Durch Klaus Kranebitter, Gründer der Freerider App ?SNOWHOW?, konnten detaillierte Kenntnisse im Bereich der Verwendung von digitalen Werkzeugen erworben werden. Freerider App ?SNOWHOW?, konnten detaillierte Kenntnisse im Bereich der Verwendung von digitalen Werkzeugen erworben werden.
Expo und Vorträge ? Perfekte Ausnutzung der Räumlichkeiten
Neben den praktischen Workshops war auch an den Veranstaltungstagen durchgehend die Expo im Hotel Robinson Club Zürs für die Konferenz-Teilnehmer geöffnet. Hier konnte sich die Interessenten an den verschiedensten Ständen der Aussteller und Partner wie Rossignol, Pieps, Scott, Sweet Protection, Haglöf, ISPO, ABS, Thule, Houdini, Mercedes Benz, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, über deren Produkte informieren. Da die Expo direkt im Vortragsaal mit integriert wurde, konnten die Veranstalter die Wege kurz halten. Somit waren die Stände der Expo komplett integriert und jederzeit zwischen den Vorträgen offen für die Fragen zu den einzelnen Produkten.
Bernd Krainbucher, staatlich geprüfter Skilehrer und professioneller Moderator, gab dann ab 15:30 den Startschuss über die Vorträge bezüglich Sicherheit am Berg. Markus Amann, stellvertretender Landesflugrettungsreferent für Bergrettung in Vorarlberg, berichtete anschaulich mit Video und Informations-Slides über die Möglichkeiten und vor allem Grenzen der Berg- und Flugretter beim Lawineneinsatz. Aus jahrelanger Erfahrung kann man feststellen, dass 75% aller Lawinenunfälle bei den Warnstufen 3 und 4 stattfinden. Dies lässt darauf schließen, dass viele Skifahrer und Freerider die aktuelle vorzufindende Schneelage des Öfteren falsch einschätzen und die entsprechenden Lawinenlageberichte der einzelnen Gebiete nicht beachten. Trotz der allgemeinen Richtlinie für die Bergrettung, die besagt, dass die Sicherheit des Bergretter-Teams immer im Vordergrund steht, müssen die Einsatzkräfte entsprechend schnell bei den Verschütteten sein. Denn nach bereits ca. 30 Minuten liegt die Überlebenschance der Lawinenopfer nur noch bei 40%. Mit diesem Vortrag und den entsprechenden Informationen bleibt zu hoffen, dass das Gespür für die Auswirkungen bei Lawinenunfällen weiter sensibilisiert werden konnte.
Neben der Expo und den vorbereiteten Vorträgen, blieb natürlich in der anschließenden Pause für alle Teilnehmer genügend Zeit, sich untereinander auszutauschen.
Das Vortragsprogramm am ersten Tag wurde dann mit den verschiedensten Themen weiter fortgeführt. Hier sind zu nennen, eine Einweisung zur Sicherheit im Straßenverkehr bei winterlichem Wetter durch Wolfgang Müller, Chef Instruktor Mercedes-Benz Driving Events. Walter Steinkogler, studierter Meteorologe und Geophysiker vom WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung, informierte über die maßgebenden Schneefaktoren für die Lawinengefahr ? am Beispiel Arlberg.
Michael Winkler ? gibt es Lawinenwetter? ? und Reini Ranner ? Die Bedeutung des Lawinenlageberichts ? beschlossen dann die auf 20 Minuten angesetzten Vorträge.
Eine abschließende Podiumsdiskussion zum Thema ?Lawinenwarnstufe 3- ein AUS für Skifahren im Gelände?!? ließ den sehr interessanten ersten Tag ausklingen.
Tag 2 im Zeichen des Freeridens
Auch am zweiten Tag der 2. Snow & Safety Konferenz war das Programm wieder in zwei Abschnitte unterteilt. Konnten sich am Morgen des Samstags die Tiefschneeliebhaber die unberührten und verschneiten Hänge des Vorarlbergs vornehmen, wurden am Nachmittag wieder informative Vorträge angeboten.
Die Profis der Freerider-Szene, wie z.B. Weltmeisterin Nadine Wallner und die Welttour-Fahrer Lorraine Huber und Stefan Häusl, luden zum gemeinsamen Skifahren ein. Neben der Schulung des Freerider Auges für Lines am Berg wurde auch ausgiebig auf den spielerischen Umgang mit dem Gelände, Risikomanagement und eine korrekte Freerider-Technik eingegangen. Parallel zu dieser Session, konnten Interessierte nochmal Safety Trainings (LVS-Workshop und ABS-Workshop) kostenlos wahrnehmen. Am Nachmittag standen weitere Vorträge zu den Themen Risikomanagement und Lawinenlagebericht an.
2. Snow & Safety Konferenz ein voller Erfolg
Am Ende der Konferenz kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es in dieser Form keinen optimaleren Start in die Ski- und Freerider-Saison geben kann. Es ist ein gern besuchtes Forum, um sich in einem sehr gefährlichen Umfeld weiterzubilden. Die sehr fundierten Informationen und praktischen Workshops sollten für ein sicheres Skifahren im Gelände den entscheidenden Wissensvorsprung bei allen Teilnehmern gebracht haben. Auch wenn die Saison 2013/2014 erst am Anfang steht, kann man sich getrost schon wieder auf die Einladungen für die 3. Snow & Safety Konferenz freuen.
Referenten, Vorträge und weitere Informationen über die Veranstaltung, ist zu finden unter http://www.lech-zuers.at/snow-and-safety-conference/
Quelle: Text: Verena Beck, Kalle Graßer; Bilder: Verena Beck
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