Aktuelle Nachrichten & Meldungen

Modell mit Turbo-Tempo: Nikon 1 V3: Test der kompakten Systemkamera

Gepostet am Jun 20, 2014

0 Kommentare

Modell mit Turbo-Tempo

Von Sven Schulz, Rainer Schuldt, 20.06.2014, 14:45 Uhr

Das Topmodell aus Nikons Systemkamerariege ist kein Schnäppchen. Was der Edel-Mini drauf hat, sagt der Test von AUDIO VIDEO FOTO BILD.

Nikon 1 V3 mit Griff und Sucher © Nikon

Griff und Sucher kosten bei Nikon 1 V3 extra ? die Ausgabe lohnt sich aber, der Sucher sorgt für einen besseren Blick aufs Motiv, der Griff für besseren Halt.

Nikons 1er Serie konnte bereits mit den ersten Modellen mit einem sehr schnellen und genauen Autofokus überzeugen. Möglich machte das die doppelte Messtechnik, die mit der Phase-Change-Technik und mit Kontrastmessung arbeitet. Auch die 1 V3 bleibt der Doppel-Messung treu, hat im Vergleich mit dem Vorgänger Nikon 1 V2 aber mehr Messfelder bekommen: Insgesamt sind es 171 Felder, davon 105, die mit beiden Messtechniken arbeiten. Die restlichen verwenden nur das Kontrastmessverfahren. Im Test sorgte die aufwendige Technik für ein hohes Tempo: Schon nach 0,2 Sekunde hatte die Kamera scharfgestellt und ausgelöst. Prima: Bei schlechtem Licht verringert sich das Tempo kaum. Dann braucht die 1 V3 0,28 Sekunden ? ein Topwert.

Nikon 1 V3: Kompakte Systemkamera im Test Der Monitor der Nikon 1 V3 lässt sich heraus klappen. Nützlich für Aufnahmen in Bodennähe oder über Kopf. Praktisch ist die eingebaute Touch-Funktion.  © Nikon

Der Monitor der Nikon 1 V3 lässt sich herausklappen ? nützlich für Aufnahmen in Bodennähe oder über Kopf. Praktisch ist auch die eingebaute Touch-Funktion.

Bildqualität top, aber etwas rauschempfindlich
Der Bildsensor der 1 V3 ist für eine Systemkamera recht klein (8,8×13,2 Millimeter), hat dafür aber eine recht hohe Auflösung von 18 Megapixel. Bei Tageslicht sorgt der Sensor für Bilder in hoher Qualität, bei schlechten Lichtverhältnisse rauscht er aber etwas stärker als größere Sensoren im APS-C- oder Vollformat. Bis ISO 800 sehen die Bilder richtig gut aus, bei helleren Motiven auch bis ISO 1.600. Wer die ISO-Schraube noch weiter dreht, bekommt bis etwa ISO 4.000 Bilder, die in der Gesamtansicht ansehnlich sind, bei denen man aber in der 100-Prozent-Ansicht leichtes Bildrauschen und etwas flächige Farben sieht (siehe Bildergalerie).

Zur Bildergalerie

10 Bilder

Turbo-Tempo

Die 1 V3 braucht recht lange zum Einschalten: Gut zwei Sekunden vergehen, bis die Kamera aufnahmebereit ist. Einmal an ist die kleine Nikon aber auf Zack: Im Serienbildmodus schafft sie 6,4 Bilder pro Sekunde und nimmt dabei auch lange Serien auf: 70 Bilder am Stück sind kein Problem. Schaltet man den mechanischen Verschluss ab, wird die 1 V3 noch schneller. Dann sind Bildserien mit 10, 20, 30 oder sogar 60 Bilder pro Sekunde möglich. Begnügt man sich mit maximal 20 Bilder pro Sekunde, versucht die Kamera auch zwischen den einzelnen Aufnahmen scharfzustellen. Perfekte Schärfe schafft sie dabei nicht bei jeder Aufnahme, doch der weiterlaufende Autofokus ist ein echter Vorteil gegenüber Kameras, die bei Hochgeschwindigkeitsserien nur das erste Bild fokussieren und die Schärfe danach nicht weiterführen.

Nikon 1 V3 mit 70-300 © Nikon

Super-Zoom: Mit dem 1 NIKKOR VR 70-300mm (189-810 Millimeter umgerechnet ins Kleinbild) holt die 1 V3 auch weit entfernte Motive heran. Eine nicht ganz billige, aber sehr kompakte Kombi.

Sucher nur als Extra
Beide Vorgängermodelle der Nikon 1 V3 hatten einen eingebauten Sucher ? den gibt?s bei der V3 nur noch extern. Entweder im Set mit Kamera, Zoom und Griff für 1.200 Euro oder einzeln für knapp 350 Euro. Dafür bekommt der Fotograf einen elektronischen Sucher mit hoher Auflösung (2,36 Megapixel), der vor allem bei Aufnahmen in prallem Sonnenlicht besser ist als der eingebaute Klappmonitor. Für eine Systemkamera hat die 1 V3 recht viele Tasten und Einstellräder. Dadurch kann man sie schnell nach eigenen Vorlieben einstellen.

Fazit

Die Nikon 1V3 ist eine kleine und schicke Systemkamera, die mit hoher Geschwindigkeit und einfacher Bedienung glänzt. Der 18-Megapixel-Sensor liefert bei Tageslicht Bilder in Topqualität, ab ISO 1.600 leidet die Bildqualität allerdings etwas. Der Sucher ist top ? aber mit 300 Euro Aufpreis auch sehr teuer.

Testnote:

Alternativen
Wer eine kleine, schnelle Kamera mit Wechselobjektiven und Sucher kaufen möchte, kann auch den Vorgänger Nikon 1 V2 nehmen ? ohne WLAN, dafür deutlich günstiger. Etwas größer, aber ebenfalls sehr schnell ist die Sony A6000. Wer auf den Sucher aber nicht auf Wechselobjektive verzichten kann, für den ist Nikons kleinste Systemkamera eine Alternative: Die Nikon 1 S1 ist zurzeit schon für 190 Euro zu haben.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Klicken Sie auf eine Schaltfläche, um Ihre Wertung abzugeben.

Testspiegel: Durchschnittsnote 2,35

mehr deutsche Schlagzeilen weitere empfehlenswerte Artikel

passend zum Thema