Testfazit: Das müssen Sie wissen
Kontra
- Trotz kleiner Größe schwer und klobig
- Akku fest verbaut
- Etwas zu dunkles Display
- Winziger Speicherplatz
- Schwache Kameras
Das Motorola Moto E (2. Gen.) widerspricht dem mittlerweile fast geläufigen Mantra: ?Ein großes Display macht ein gutes Smartphone?. Das Handy fällt für heutige Verhältnisse recht klein aus, ist in etwa so groß wie ein Samsung Galaxy S5 Mini, nur deutlich dicker und schwerer. Gewicht und Abmessungen machen das Moto E zu einer klobigen Angelegenheit. Zu einer so geringen Größe würde ein federleichtes, schlankes Smartphone besser passen ? zumal Motorola ausschließlich Kunststoff verarbeitet hat.
Von Schildkröten gelernt
Die Vorderseite sieht schlicht aus und besticht nicht gerade durch ihren großen Rahmen über dem Display. Die leicht geschwungene und etwas rutschige Rückseite sitzt wie ein dicker Schildkrötenpanzer auf dem Rest des Handys, ist aber viel anfälliger für Kratzer als die schützende Schale des Reptils. Auch anders als bei dem Eier legenden Kriechtier: Oben mittig sitzt eine große Kameralinse, darunter befindet sich in einer Vertiefung das Motorola-Logo. Die Linien auf dem Smartphone-Rücken verheißen eine abnehmbare Seite, doch nichts da: Der Akku ist fest verbaut. Dafür lässt sich der gefährlich dünne Rahmen (Vorsicht beim Abnehmen!) entfernen, unter dem sich Fächer für eine Micro-SIM- und eine microSD-Karte verstecken. Der Vorteil: Sollte der Rahmen mit seinen rutschfesten Noppen Ihnen nicht gefallen, so bietet Motorola stoßabsorbierende Alternativen aus Gummi in verschiedenen Farben an. Rechts am Gehäuse sitzen die ordentlich verarbeiteten Tasten zum Einschalten und für die Lautstärke. Auch sonst überzeugt die robuste Verarbeitung des Moto E, einzig der dünne Rahmen knarzt bei Druck hörbar. Erfreulicherweise verzichtet Motorola auf unangenehme Kanten und Spaltmaße.
Kleines, etwas zu dunkles Display
Das Display des Motorola Moto E ist 4,5 Zoll (11,43 Zentimeter) groß und löst mit 960×540 Pixeln auf. Die Schärfe ist etwas zu gering, für ein Gerät dieser Größe und Preisklasse geht die Auflösung aber noch in Ordnung. Anders als die Helligkeit: Bei Außeneinsätzen ist der Bildschirm etwas zu dunkel. Der schwache Kontrast und kleine Blickwinkel sind da nicht besonders hilfreich. Farben sehen außerdem dumpf und ein wenig zu blass aus. Immerhin spiegelt das Display des Moto E nicht übermäßig stark.
Praxis-Test: Motorola Moto E (2. Gen.)
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LTE zum Sparpreis
Die nicht mehr ganz frische Android-Version 5.0.2 Lollipop betreibt das Motorola Moto E. Der Akku besitzt eine Kapazität von 2.390 Milliamperestunden ? durchaus anständig für ein so günstiges Gerät. Ebenfalls alles andere als selbstverständlich in diesen Preisgefilden: die Unterstützung der schnellen Datenverbindung LTE. NFC beherrscht das Smartphone zwar nicht, dafür stellt es Verbindungen per WLAN im älteren n-Standard auf dem 2,4-Gigahertz-Band sowie per Bluetooth 4.0 her.
Ausreichend Prozessor-Power für den Alltag
Unter der Haube des Moto E werkelt der Vierkern-Prozessor Qualcomm Snapdragon 410, der mit bis zu 1,2 Gigahertz taktet. Die Grafik-Einheit Adreno 306 hilft beim Jonglieren der Pixel. In diversen Benchmark-Tests weist sich das Smartphone allerdings nicht als Hochleistungsmaschine aus: Geekbench 3 siedelt das Moto E deutlich hinter Samsungs Galaxy S4 an. Beim 3D-Grafik-Test GFXBench ist der Abstand zwischen den beiden Geräten zwar nicht ganz so groß, insgesamt schlägt das Galaxy S4 Motorolas günstigen Winzling aber trotzdem. Anspruchsvollere 3D-Spiele wie ?Real Racing 3? laufen ruckelfrei über den kleinen Bildschirm. Beim Bedientempo ist im Vergleich zu Top-Modellen wie dem Samsung Galaxy S7 Edge natürlich ein klarer Unterschied zu spüren, gemessen am geringen Preis des Moto E ist der Alltagsbetrieb allerdings ausreichend flott.
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Kaum Speicherplatz
Dem Prozessor steht 1 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Der interne Speicher beläuft sich auf 8 Gigabyte, von denen gerade einmal gut 4 Gigabyte zur Verfügung stehen. Doch damit nicht genug: Die neuesten Systemaktualisierungen fressen über 500 Megabyte an Speicherplatz ? da bleibt kaum etwas übrig. Mit einer microSD-Karte lässt sich der interne Speicher immerhin auf bis zu 40 Gigabyte erweitern. Gut: Apps lassen sich auf der Speicherkarte installieren.
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Flotte Kamera, miese Bilder
Die Hauptkamera des Motorola Moto E verfügt über 5 Megapixel und braucht nach dem Tippen auf das App-Symbol einen Moment, bis sie startklar ist. Danach überrascht sie jedoch mit kurzen Auslöse- und Speicherzeiten. Selbst HDR-Bilder knipst das Smartphone verhältnismäßig schnell. Außenaufnahmen wirken durch sichtbares Bildrauschen allerdings unscharf. Je nach Umgebungshelligkeit sind Fotos zudem zu hell oder zu dunkel. Farben sehen verfälscht aus, gehen ins Rot-Bräunliche. Interessant: Der HDR-Modus macht bei anderen günstigen Smartphones alles nur noch schlimmer, beim Moto E wirkt er hingegen Wunder: Bilder gewinnen deutlich an Schärfe und Kontrast, Farben sehen dafür aber noch unnatürlicher aus. Innenaufnahmen sind sehr unscharf, verrauscht und zu dunkel. Farbdarstellungen gelingen der Kamera in geschlossenen Räumen aber gut. Detailaufnahmen leiden hingegen auch an einer zu geringen Schärfe. Fotos bei Dunkelheit sind übrigens nicht zu empfehlen: Das Moto E besitzt keinen Blitz. Die Frontkamera greift auf 0,3 Megapixel zurück und fabriziert schlimme Fotos, auf denen jeder einzelne Bildpunkt sichtbar ist. Videos nimmt das Smartphone in HD (1280×720 Pixel) auf. Auch hier problematisch: die Unschärfe. Farben und Helligkeit gehen jedoch in Ordnung, für einen kurzen Erinnerungsfilm reicht die Leistung aus. Beispielbilder, auch vom Foto-Vergleichsgerät Samsung Galaxy S7, stehen unter dem Artikel als Download zur Verfügung.