Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat Institutionen und Staaten aufgelistet, die die Privatsphäre im Internet bedrohen. Auch Fachmessen stehen auf der Negativ-Liste.

Demonstration gegen den US-Geheimdienst NSA im Januar in Washington

Demonstration gegen den US-Geheimdienst NSA im Januar in Washington  |  © Larry Downing/Reuters

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RoG) hat ihren jährlichen Bericht zu Feinden des Internets veröffentlicht. Auf der Liste stehen die Geheimdienste der USA und Großbritanniens: NSA und GCHQ. 

Die Enthüllungen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden hätten gezeigt, wie beide Dienste „vorsätzlich Sicherheitslücken in Software und IT-Infrastruktur eingeschleust und an Knotenpunkten des Internets die Kommunikation von Millionen unbescholtener Bürger abgefangen“ hätten, heißt es in dem Bericht. Damit hätten diese Geheimdienste das Internet zulasten von Menschenrechten wie Privatsphäre, Meinungs- und Pressefreiheit „in ein Werkzeug überbordender Sicherheitsapparate verwandelt“, kritisierte die Organisation anlässlich des Welttags gegen Internetzensur.

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Das Vorgehen von NSA und GCHQ wiege umso schwerer, da es „jeder westlichen Kritik an autoritären Staaten wie China, Saudi-Arabien oder Turkmenistan den Wind aus den Segeln nimmt,“ sagte Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp.

Laut der Journalistenorganisation gefährdet auch das Geschäft mit Überwachungstechnologie die Freiheit im Internet. In diesem Jahr finden sich auch erstmals drei Fachmessen für Sicherheitstechnologie auf der Negativ-Liste der RoG ? die Technology Against Crime, die Milipol und die ISS World. Auf diesen Messen kämen Vertreter repressiver Staaten mit Unternehmen zusammen, die Überwachungstechnologie verkauften, so die RoG.  

In der Liste sind 32 Behörden und Institutionen aufgeführt, neben der NSA und dem GCHQ auch der russische Inlandsgeheimdienst FSB, Irans Oberster Rat für den Cyberspace und Chinas Internetinformationsamt.