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Unsichtbare OP für gerade Zehen

Gepostet am Sep 18, 2013

Der gesunde Fuß ist muskulös, fleischig und ein bisschen breit. Das derzeitige Schönheitsideal und die Schuhmode verlangen jedoch nach schmalen, zarten Füßen. Was nicht zusammenpasst, hinterlässt schmerzhafte Spuren:

Mit kleinen Fräsen durchtrennt der Arzt Knochen, damit die Zehen wieder gerade werden.

© Kinast

Mit kleinen Fräsen durchtrennt der Arzt Knochen, damit die Zehen wieder gerade werden.

Neben der schiefstehenden Großzehe (Hallux valgus) sind Hammerzehen die beiden häufigsten Gründe für dauerhafte Probleme an den Füßen. Bleiben die Knochen trotz Schienen und Einlagen krumm, hilft nur eine Operation. Immer häufiger ersparen sich die Ärzte das Aufschneiden der Haut und richten Gelenke und Knochen mit minimal-invasiven Techniken wieder gerade. Über die Vorteile dieser Methode sprachen wir mit dem Münchner Orthopäden Dr. Christian Kinast.

Krumme Zehen sind nicht schön ? aber müssen sie wirklich operiert werden?

Muss immer der ganze Fuß gerichtet werden?

Kinast: Viele Frauen stören tatsächlich die Hammerzehen am meisten, der Hallux valgus irritiert sie kaum. Aber wir können nicht nur einen Zeh gerade richten und die anderen krumm lassen. Denn bleibt der große Zeh in seiner Schiefstellung, drückt er die operierten Zehen zurück in die falsche Stellung. Und letztlich muss man natürlich auch überlegen, warum der Fuß krank wurde ­? meist weil falsches Schuhwerk, eben High Heels, getragen wurde. Füße müssen trainiert werden.

Auf den Fotos sieht die Operation aus, als würden Sie in den Fuß bohren. Woher wissen Sie, was Sie tun?

Wenn Sie Schrauben brauchen, um die Knochen zu fixieren, müssen diese in einer zweiten Operation entfernt werden?

Kinast: Nicht unbedingt. Es gibt versenkbare Schrauben, die können im Knochen bleiben. Das ist oft bei der Korrektur eines Hallux valgus nötig: Der Ballen wird weggefräst, der Gelenkknochen gerade gebogen und fixiert. Wer kein Metall im Körper wünscht, für den gibt es die sogenannten Zuckerschrauben, die sich nach einiger Zeit von selbst auflösen. Allerdings muss dann offen operiert werden.

Welche Komplikationen können auftreten?

Ist der Herbst die Zeit, in der die meisten Patienten kommen?

Kinast: Im Sommer leiden die betroffenen Frauen am meisten, weil sie ihre Füße in offenen Schuhen gar nicht zeigen wollen. Die meisten kommen jetzt im Herbst, weil sie den nächsten Sommer endlich unbeschwert genießen wollen.

Mit kleinen Fräsen Knochen richten

S. Stockmann

Der Experte

Dr. Christian Kinast ist einer der deutschen Pioniere der minimal-invasiven Fußoperationen. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie operiert im Jahr circa 300 Patienten mit Fußproblemen. Dr. Kinast praktiziert im Orthopädie Zentrum Arabellapark in München, Telefon: 089/99 90 97 80, www.oza-m.de

High Heels als Risiko

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