DSL steht für ?digital subscriber line?, zu Deutsch ?digitaler Teilnehmer-Anschluss? und ist seit den 90er Jahren zum Standard d
Viele User beurteilen ihren Internetanschluss subjektiv deutlich langsamer als sie ihn vom Provider eigentlich bereitgestellt bekommen. Dies kann unterschiedliche Gründe und womöglich mit den Einstellungen des Heimnetzwerks zu tun haben. Um über alle Zweifel erhaben zu sein, lohnt sich gegebenenfalls ein DSL-Speed-Test.
Seit 2006 werden Kunden in Deutschland sogenannte Triple-Play-Komplettanschlusspakete angeboten, wie hier nachgelesen werden kann. Die sogenannten Rundum-Sorglos-Pakete versprechen alles aus einer Hand: Telefonie, Internet-Zugang und Video/Fernsehen ? und garantieren dem Provider maximale Kundenbindung. Die Vorteile dieser Pakete klingen verlockend, da der Endnutzer sich scheinbar um nichts mehr Sorgen machen muss. Doch was ist, wenn angesichts mangelhafter Tonqualität beim Telefonieren oder gelegentlichen Internet-Aussetzern Zweifel an der versprochenen Qualität aufkommen? Immerhin waren bereits vor einigen Jahren einige Internetanschlüsse in Großbritannien deutlich langsamer, als eigentlich zugesichert. Schnell ist der Griff zu einem DSL Speed-Test der zahlreichen Anbieter, doch wann machen die Tests Sinn und worauf ist dabei zu achten?
Was passiert bei einem Speed-Test eigentlich?
Bei dem DSL Speed-Test wird eine Reihe von Testdaten unterschiedlicher Größe sowohl im Rahmen eines Download-Tests vom Server geladen als auch in einem Upload-Test zum Server gesendet. Dabei wird die dafür benötigte Zeit gemessen, woraus sich die Gesamt-Geschwindigkeit aus Summation von Download und Upload berechnet. Die Testdaten sind hinsichtlich Umfang ungleichmäßig portioniert, einige größere Datenpakete sorgen für eine ausreichende Testdauer, um ein möglichst exaktes Messergebnis zu erzielen.
Beim Starten des Tests übermittelt der Webserver zunächst eine oder mehrere Dateien in den Browsercache des Nutzers. Mit dem Datentransfer kann die Download-Geschwindigkeit erstmals gemessen werden, anschließend werden dieselben Daten wieder an den Server zurückgeschickt, eine zweite Messung erfolgt. Normalerweise ist die Datentransferrate des Uploads deutlich langsamer als die des Downloads.
Wodurch können Geschwindigkeitsverluste entstehen?
Die DSL-Verfügbarkeit, also die maximal verfügbare Datenrate, ist von Parametern wie Wohnort und Adresse abhängig, maßgebend ist die konkrete Netzinfrastruktur vor Ort, eine der größten Baustellen der Politik in den kommenden Jahren. Dabei ist für die Datenübertragungsrate die Entfernung zwischen DSL-Modem des Teilnehmers und der üblicherweise einige Kilometer entfernten Vermittlungsstelle (DSL-Zugangsmultiplexer oder kurz DSLAM), entscheidend. Je länger die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) ist, desto höher ist der Geschwindigkeitsverlust durch erhöhte Dämpfung, die sich in Dezibel misst und Abschwächungen der Schwingungsamplitude der Energieströme im Lauf der Zeit angibt.
Je breiter und kürzer die für DSL notwendigen, unterirdisch verlegten Kupferkabel in Richtung DSLAM sind, desto geringer sind das Vibrationsverhalten und der Geschwindigkeitsverlust. Weitere Faktoren von Geschwindigkeitsdifferenzen sind die aktuelle Server- und Netzwerkauslastung.
Sind die versprochenen Datenraten der DSL-Anbieter real?
Die Bandbreite einer Internet-Verbindung kann niemals hundertprozentig genau bestimmt werden, zu viele andere Faktoren können die Auswertung beeinflussen.
Aufgrund der oben erwähnten Faktoren kann eine vorab angegebene Übertragungsgeschwindigkeit des Anbieters nie den konkreten Daten-Durchsatz vor Ort wiedergeben, sondern lediglich einen allgemeinen Richtwert zur eigenen (Grob-)Orientierung darstellen. Zumal sich ein Provider mit der Geschwindigkeitsangabe rechtlich nicht dazu verpflichtet, diese auch tatsächlich anzubieten, sondern dabei nur verbindlich angibt, wieviel Geschwindigkeit er zur Nutzung maximal bereithält. Ob dieses Kontingent dann auch tatsächlich vom Endnutzer maximal ausgeschöpft und abgerufen werden kann, ist eine ganz andere Sache und trifft vielleicht in ca. 20% der Fälle tatsächlich zu.
Gerade vor einem geplanten Tarifwechsel zu einem besonders schnellen und damit teureren DSL-Anschluss sollte die Überlegung wert sein, ob sich die Mehrinvestition überhaupt lohnen kann oder an der Hürde einer mangelnden Infrastruktur vor Ort verpuffen wird. Gerade in solchen Fällen ist es grundsätzlich lohnenswert, noch zusätzlich einen Speed-Test durchzuführen.
Muss es denn immer ein hoher Speed sein?
Letztlich spielt der Faktor des eigenen Konsumverhaltens die alles entscheidende Rolle, wie dslvertrag.de zu Recht bemerkt. So lohne sich das schnelle VDSL mit z.B. 25 Mbit/s und mehr nur bei intensiver Internetnutzung, wie beispielsweise dem Videostreaming oder Downloaden von Spielfilmen. Auch wer nur wenig telefoniert oder oft auf Handys anruft, ist ohne Telefone-Flatrate meistens besser aufgestellt. Wer aber nur gelegentlich surft und E-Mails verschickt ist mit einem günstigeren DSL-Tarif mit einer minimalen Bandbreite von ca. 2 Mbit/s besser bedient. Vor der Wahl eines passenden Tarifs sollte demnach stets das eigene Nutzerverhalten analysiert werden. Ist jedoch das störungsfreie Hören von Internetradio erwünscht, oder sollen häufig Videos hochgeladen und verschickt werden, ist der Wechsel zu einer leistungsstärkeren Variante unverzichtbar und eine Geschwindigkeitsmessung vorab eher angezeigt.
Dabei müssen für eine objektive Messung gewisse Vorkehrungen getroffen werden, einige Faktoren können störend auf das objektive Messergebnis einwirken.