New York – Netflix hat es vorgemacht: Der US-Internetkonzern Yahoo soll in Kürze vier Comedy-Serien in Auftrag geben, um sein Videoangebot im Internet weiter auszubauen.
Wie die Zeitung „Wall Street Journal“ am Montag berichtete, will sich Yahoo nicht auf Kurzfilme beschränken, sondern vier Serien mit jeweils zehn halbstündigen Folgen produzieren lassen. Das Budget pro Episode bewege sich zwischen 700.000 und mehreren Millionen Dollar, berichtete die Zeitung unter Berufung auf drei verschiedene Quellen.
Vorbild des Unterfangens ist die Online-Videothek Netflix mit ihrer exklusiv produzierten Serie ?House of Cards?, mit der der Streamingdienst einen internationalen Erfolg eingefahren hatte. Auch der Online-Händler Amazon bietet eigenproduzierte Serien wie ?Alpha House? an. Online-Videotheken gewinnen seit einiger Zeit immer mehr an Bedeutung in der Fernsehwelt. Mit selbstproduzierten Serien wollen sie attraktiver für Nutzer werden.
Yahoo-Chefin Marissa Mayer wolle die vier Projekte am 28. April am Rande einer Marketing-Veranstaltung präsentieren, mit der mögliche Werbekunden gewonnen werden sollten, hieß es weiter. Vergangene Woche hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, Yahoo verhandle über den Kauf des Video-Dienstes News Distribution Network (NDN). Yahoo könne rund 300 Millionen Dollar für das Unternehmen zahlen, mit dem sich Yahoo besser gegen den Konkurrenten Google und dessen erfolgreiches Video-Portal Youtube positionieren könnte.
Mayer versucht seit ihrem Amtsantritt im Sommer 2012, den ehemaligen Internetpionier wieder auf Vordermann zu bringen. Sie kaufte eine Reihe von Start-up-Unternehmen, überarbeitete die Internetsuche und den Fotoservice Flickr und brachte mehrere Anwendungen für Smartphones und Tabletcomputer an den Start, etwa für Sportnachrichten, E-Mail und Wetterberichte. Auch die vor allen bei jungen Nutzern beliebte Blogging-Plattform Tumblr kaufte Yahoo im vergangenen Jahr.
afp/dpa
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