Omnipolarisatoren mit Glasfaser-Technologie erlauben komplettes Tarnen von Datenströmen.
Die von französischen Wissenschaftlern erarbeitete Methode soll es möglich machen, elektromagnetische Signale zu verstecken. Ist die „Tarnung“ aktiviert, zeigen alle Versuche die Übertragung über einen Pfad mitzulesen rein gar nichts. Im Gegensatz zu bisherigen „Tarnversuchen“ ist diese Methode für einen gewissen Zeitraum oder gar unbeschränkt einsetzbar.
In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature Communications beschreibt ein Team französischer Wissenschaftler eine neue Methodik um elektromagnetische Signale zu tarnen. Das Team der Universität im französischen Bourgogne, angeführt von Pierre-Yves Bony und Dr. Julien Fatome, beschreibt im entsprechenden Artikel eine neuartige „Tarn-Technik“, mit der elektromagnetische Signale vor neugierigen Augen und Ohren versteckt werden können ? und das über einen unbegrenzt langen Zeitraum. Das Team taufte die Technik „Polarisationsumgehung“ (polarization bypass).
Die Wissenschaftler demonstrierten die Methode demnach in einem Testgerät mit Glasfaser-Setup, das von zwei Omnipolarisatoren (Omnipolarizers) eingeschlossen ist. Läuft ein Signal mit einer willkürlichen Polarisation durch den ersten Omnipolarisator, erlauben die einzigartigen Eigenschaften dem Licht sich „selbst zu organisieren“. Das Signal wird zudem in einen gleichförmigen Polarisationszustand gebracht. Anschließend formt das Setup den induzierten Polarisationszustand orthogonal, so dass ein überwachendes Signal den Datenstrom nicht länger erkennen kann. Sobald es nicht länger für ein überwachendes Signal sichtbar ist, wird die willkürliche Polarisation über einen zweiten Omnipolarisator wieder hinzugefügt.
Polarisationsumgehung funktioniert wie in speziellen Sonnenbrillen
Alle elektromagnetischen Strahlungen, darunter auch das Signal übertragende Licht im Glasfaser-Kabel, verfügen über eine Polarisation. Das elektrische Feld der elektromagnetischen Strahlung zeigt immer in eine Richtung, die sich über eine kleine Testladung überprüfen lässt, um zu sehen, in welche Richtung die Ladung „weggedrückt“ wird. Ist ein elektrisches Feld Teil einer Welle, bewegt sich die Richtung wellenförmig in Stärke und Intervall. Zwei Wellen mit Polarisation ? oder Richtungen ? die orthogonal oder im 90-Grad-Winkel zueinander stehen, können daher ohne Probleme kombiniert und wieder getrennt werden. Dieser Effekt ist beispielsweise auch in polarisierten Sonnenbrillen zu beobachten, deren Linsen zwei Arten von Polarisation, die orthogonal zueinander stehen, blockieren.
Beide Omnipolarisatoren sind dabei komplett aus optischen Materialien gefertigt und nutzen nicht-lineare, optische Effekte für sich aus. Der erste Omnipolarisator polarisiert das komplette Übertragungssignal, unabhängig von der ursprünglichen, willkürlichen Polarisation, in einen einzigartigen Polarisations-Status. Der zweite Omnipolarisator hingegen bringt wieder willkürliche Polarisationen in die Übertragung ein. Dies ist wichtig, um die Transparenz des Prozesses für Empfänger und Sender aufrecht zu erhalten. In ihrem Testaufbau konnten die Wissenschaftler 100 Prozent einer Datenübertragung in den Dimensionen von 10-Gb?s?1 verstecken. /tb
Bild-Quellen: nature.com
News Redaktion am Montag, 01.09.2014 18:06 Uhr
1 Reaktionen zu dieser Nachricht
-
SilverFireDeath am 01.09.2014 19:36:56
tut die überschrift nicht eigtl. weh? …
-
gullinews am 01.09.2014 18:06:37
Die von französischen Wissenschaftlern erarbeitete Methode soll es möglich machen, elektromagnetische Signale zu verstecken. Ist die „Tarnung“ aktiviert, zeigen alle Versuche die Übertragung über einen Pfad mitzulesen rein gar nichts. Im Gegensatz zu bisherigen „Tarnversuchen“ ist diese Methode für …
weitere Kommentare lesen Nachricht kommentieren
Weitere interessante News