Heute kocht die Lampe mal einen leckeren Bakterien-Brei!
In einem Experiment, das derzeit am Pittsburgher Kunstmuseum vorgestellt wird, zeigen Wissenschaftler, dass jeder zu Hause seine eigene Nahrung aus Wärme, Licht und Kohlendioxid herstellen kann. Der grüne Schleim aus Spirulina-Bakterien, der dadurch ensteht, ist essbar und soll sogar sehr nahrhaft sein.
„Schatz, ist der Bakterienschleim schon fertig? Ich habe Hunger!“ – „Noch nicht, der gärt in unserer Lampe noch ein wenig vor sich hin.“ So könnten Diskussionen über das Essen in Zukunft aussehen, sollte sich ein Experiment durchsetzen, welches Wissenschaftler derzeit am Pittsburgher Kunstmuseum vorstellen.
Heute gibt’s Bakterienschleim!
Dort hängen fluoreszierende Gebilde an den Decken oder stehen auf Tischen, die an grün leuchtende Lampen erinnern. In diesen gärt ein Brei vor sich hin, den man essen kann. Denn dieser Brei besteht aus Spirulina-Bakterien. Dies könnte in Zukunft die Nahrungsindustrie revolutionieren, denn diese Bakterien wachsen, ohne, dass man dafür etwas anbauen müsste.
Jacob Douenias, der das Konzept der „Nahrungsmittel-produzierenden Möbel“ erfand, erklärt: „Wir denken derzeit darüber nach, ergänzende Nahrung aus den Dingen zu erschaffen, wie man nicht braucht.“ In den Glasbehältern entsteht aus Wärme, Licht und Kohlendioxid ein Nährboden für Spirulina-Bakterien. Sind diese gewachsen, schöpft man sie ab und isst sie.
„Sie sind extrem nahrhaft, da sie bis zur Hälfte ihres Gewichts aus Proteinen bestehen können“, meint Jacob Douenia. Man stellt sich also einen oder mehrere derartige Behälter ins Wohnzimmer und nutzt sie gleichzeitig als Lichtquelle, als Heizung und dafür, seine eigene Nahrung anzubauen – und das aus den „Abfällen“ von Wärme und Kohlendioxid, den wir täglich produzieren. Das Experiment soll außerdem zeigen, dass wir immer und überall von Mikroorganismen umgeben sind.
Ein wenig kommt die Assoziation zum Science-Fiction-Film Soylent Green mit Schauspieler Charlton Heston aus dem Jahr 1973 auf. In diesem mussten die Menschen auch grünen Schleim essen, weil die Nahrung knapp geworden war. Angbelich bestand dieser aus Plankton, doch stellte sich heraus, dass man verstorbene Menschen zu der Nahrung verarbeitete.
Die Idee, den grünen Bakterienschleim als Nahrungsergänzung zu nutzen, mag interessant sein. Ob sich das allerdings durchsetzt, ist wohl eher zweifelhaft. /ab
Bild-Quellen: Living Things
News Redaktion am Donnerstag, 25.06.2015 09:07 Uhr
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