Aufbauspiel für iOS
Göttervater und Kerkermeister Peter Molyneux scheitert am Free-to-Play-Konzept: Warum ?Godus? für die britische Entwicklerlegende zum Fiasko wird!
Wenn Entwickler-Ikone Peter Molyneux eine Göttersimulation angekündigt, dann erwartet man Genialität und Innovation. Mindestens. Schließlich hat der Brite mit Titeln wie ?Populous? und ?Dungeon Keeper? das Genre geradezu selbst gegründet.
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Lauschiges Inselpanorama
Nach dem tollen Intro blicken Sie auf eine idyllische Hügellandschaft mit saftigen grünen Wiesen, hohen Bergen und weißen Stränden. Über einfache Schaltflächen platzieren Sie erste Gebäude und erfreuen sich daran, wie die kleine Männchen langsam eine kleine Zivilisation aufbauen. Ihre Schützlinge produzieren zunächst Glauben ? die wichtigste Währung in ?Godus?. Denn nur mit Glauben verformen Sie die Umgebung und machen etwa Hügel platt oder legen neue Landstücke im Meer an. Denn letztlich geht es in ?Godus? auf lange Sicht nur noch um das Schaffen neuer Bauflächen, um Hütten und Siedlungen aufzubauen.
Zivilisation von Idioten
Leider erweist sich die Touch-Steuerung von ?Godus? als sehr unpräzise: Das Verformen einzelner Gesteinsschichten ist eine einzige Geduldsprobe. Und obwohl Sie die Einwohner mit der Lasso-Funktion zu bestimmten Arbeiten anweisen können, machen die Computer-Männchen selten, was sie sollen. Mal finden sie eigens gebaute Treppen nicht, mal bleiben sie irgendwo in der Landschaft hängen. Das ermüdet schnell.
Neue Gebäude erhalten Sie in Form von Spielkarten. Um deren Funktionen aber freizuschalten, benötigen Sie Sticker. Diese wiederum finden Sie entweder in versteckten Kisten, in kostenpflichtigen Sticker-Tütchen oder als Belohnung für Expeditionen. Die Mini-Spiele erinnern stark an den Amiga-Klassiker ?Lemmings?. Sie müssen nämlich ihre Mannschaft vom Schiff durch einen Hindernisparcours in einen Tempel lotsen, ohne dass die armen Trottel im Sumpf versinken oder von Riesen platt gehauen werden.