Die britische Polizei manipuliert gezielt die Werbeeinblendungen auf Webseiten, die illegale Downloads anbieten. In Zusammenarbeit mit mehreren Partnerunternehmen werden auf 74 mutmaßlichen Filesharing-Portalen gezielt Botschaften der Londoner Behörden eingeschleust. Die Grafiken sollen die Besucher davon abhalten, Urheberrechtsverletzungen zu begehen.
In den letzten Jahren beteiligte sich die Londoner Polizei immer wieder am Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen. Gemeinsam mit der Musik- und Filmindustrie versendete die Behörde unter anderem Mahnungen an Besitzer mutmaßlicher Filesharing-Webseiten und versuchte, Domains bekannter Download-Portale zu beschlagnahmen. Nennenswerte Erfolge der Polizeiarbeit blieben allerdings aus.
Die jüngste nun ans Licht gekommene Raffinesse der Ermittler trägt den Namen „Operation Creative“. Im Rahmen einer Informationsfreiheitsanfrage musste die Polizei bekanntgeben, dass sie Werbeeinblendungen auf insgesamt 74 Webpräsenzen mit mutmaßlich illegalen Downloads gezielt manipuliert. Anstelle der gewohnt dubiosen Werbebanner werden Botschaften der Londoner Polizei angezeigt. „Diese Webseite wurde der Polizei gemeldet. Bitte schließen Sie das Browserfenster„, heißt es in der verwendeten Grafik.
Um den Inhalt der Anzeigen austauschen zu können, arbeitet die Staatsgewalt nach eigener Aussage mit insgesamt 83 Werbeunternehmen zusammen, die auf den betroffenen Webseiten ursprünglich gewöhnliche Anzeigen vermittelten. Alle Firmen, die mit der Polizei zusammenarbeiten verfügen über einen Sitz in Großbritannien, sind aber zumeist auch international tätig.
Über die Namen der kooperierenden Dienstleister schweigen sich die Ermittler aus Angst vor Cyberangriffen aus. Welche Domains wegen ihrer mutmaßlich illegalen Inhalte von Operation Creative betroffen sind, wird im Antwortschreiben auf die Informationsanfrage ebenfalls nicht genannt. Zwar stimmt die Polizei zu, dass es ein berechtigtes öffentliches Interesse an den konkreten Adressen gebe. Jedoch sei die Gefahr zu groß, dass die Portalen durch die Veröffentlichung an Bekanntheit gewinnen.
Ob die Aktion der Londoner Behörden tatsächlich effektiv ist, scheint unwahrscheinlich. Zum einen werden die Bitten, die Seite zu verlassen von Ad-Blockern unterdrückt. Zum anderen sind im Netz kaum Äußerungen von Usern zu lesen, die die Grafiken auf einem prominenten Portal beobachten konnten.
Bild-Quellen: torrentfreak
Julian Wolf (g+) am Dienstag, 12.08.2014 21:52 Uhr
1 Reaktionen zu dieser Nachricht
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DerKuchenesser am 12.08.2014 23:06:23
wer ein download oder linkportal ohne adblock verwendet ist sowieso selber schuld. den rest interessiert irgendwelche werbung die sowieso nicht erscheint eh nicht. …
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Julian am 12.08.2014 21:52:56
Die britische Polizei manipuliert gezielt die Werbeeinblendungen auf Webseiten, die illegale Downloads anbieten. In Zusammenarbeit mit mehreren Partnerunternehmen werden auf 74 mutmaßlichen Filesharing-Portalen gezielt Botschaften der Londoner Behörden eingeschleust. Die Grafiken sollen die Besucher …
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