Von links: Mario Nittel, LLZ-Trainer Helmut Hoffmann und André Link. Hepfer
Mario Nittel und André Link bei der Schützen-WM
Sie haben das geschafft, wovon die meisten Juniorenschützen in Deutschland vergeblich träumen. Wenn am 11. September die WM im spanischen Granada beginnt, sind Mario Nittel (19) und André Link (19) dabei. ?Das ist eine ganz spezielle Sache, weil Weltmeisterschaften nur alle vier Jahre stattfinden?, betont Nittel, der aus Keltern-Niebelsbach stammt und zusammen mit Link (Mundelsheim) am Pforzheimer Landesleistungszentrum (LLZ) trainiert.
Schon 2013 sorgte das Kleinkaliber-Duo bei der Europameisterschaft in Osijek für Furore. Neben Mannschafts-Gold im Dreistellungskampf holte André Link damals noch zusätzlich den Einzeltitel. Bei der WM wollen die Schützen-Talente nun am liebsten ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Asiaten haben aufgerüstet
Das wird jedoch schwerer als bei der EM. ?Vor allem die Asiaten haben aufgerüstet und erheblich in den Junioren-Bereich investiert?, weiß LLZ-Stützpunkttrainer Helmut Hoffmann. Zu den starken Nationen zählt er aber auch die USA, Ungarn und Russland. Umso wichtiger waren die zum Teil herausragenden Leistungen seiner Schützlinge bei der Qualifikation. Überzeugt hat besonders André Link, der neben dem Wettbewerb im KK-Dreistellungskampf noch das Liegend-Schießen und die Luftgewehr-Disziplin gewinnen konnte. Bei der WM geht er gleich fünf Mal an den Start. ?André war der dominierende Mann bei der Quali?, lobt Hoffmann. Etwas Pech hatte dagegen Mario Nittel mit Platz vier im Dreistellungskampf. Dabei blieb er im Schnitt mit 1152 Ringen deutlich hinter seinem Trainingspartner (1162) zurück. Beim 19-jährigen Fahnenjunker aus Niebelsbach kommt allerdings erschwerend hinzu, dass er seit gut einem Jahr eine Offiziers-Ausbildung bei der Bundeswehr absolviert und zuletzt nur ein bis zwei Mal pro Woche trainieren konnte. ?Trotzdem habe ich ein schlechtes Ergebnis geschossen?, ärgert sich Nittel. Im KK-Mannschaftswettbewerb (Dreistellung) ist er bei der WM in Spanien daher nur Ersatz, startet dafür aber im Liegendwettkampf, wo er die deutsche Qualifikation als Dritter abschloss. ?Mein Ziel ist eine Medaille?, gibt sich Nittel genauso kämpferisch wie sein Team-Kollege. ?Ich weiß, dass ich in jeder Disziplin das Finale erreichen kann?, sagt André Link und ergänzt: ?Gelingt mir das, ist der Weg zu Edelmetall nicht weit.?
Harte Bedingungen in Grenada
In Granada müssen sich die Junioren-Schützen allerdings auf harte Bedingungen einstellen. Zum straffen Wettkampfprogramm, das nur kurze Pausen gestattet, kommen auf der Anlage Wind und Hitze. Dagegen soll laut Hoffmann ein spezielles Ausdauer-Training helfen. ?Um den Strapazen standzuhalten, müssen wir unbedingt die körperliche Fitness steigern?, betont er. Das käme in erster Linie dem ohnehin konditionsstarken Mario Nittel entgegen, der schlechte äußere Bedingungen bei der WM geradezu herbeisehnt. ?Dann sackt die Leistungskurve ab und alle Teilnehmer rücken enger zusammen?, hofft der Offiziersanwärter und angehende Jet-Pilot. Die Generalprobe für Granada bestreitet das Pforzheimer LLZ-Duo Mitte August bei der deutschen Meisterschaft in München.
Autor: Peter Hepfer
Ein gutes Posting Zusammenfassung