Arzt-Rechnungen, Retourenscheine und mal eben noch die Einladungen für die anstehende Geburtstagsfeier zu Papier bringen: Ohne Drucker oder Multifunktionsgerät kommt auch heute noch kaum ein Haushalt aus. Aber wenn die Patronen leer sind, stehen Investitionen an, die der einer Auto-Tankfüllung gleichen: Mal eben 50 Euro für einen Satz Farbpatronen und noch einmal 20 Euro für den Behälter mit schwarzer Tinte. Umso wichtiger ist es, dass Multifunktionsgeräte und Drucker sorgsam mit den edlen Tropfen umgehen. Welche Geräte das beherrschen, hat COMPUTER BILD getestet.
Die Drucker mit den geringsten Druckkosten
15 Drucker
Modele mit geringen Druckkosten ansehen
Matrixdrucker ? so funktionieren sie
Aber wie geht eigentlich der Druckvorgang vonstatten? Schließlich liegt eine Text-DIN-A4-Seite mit den schnellsten Geräten in sensationellen zwei Sekunden im Papierauswurf ? etwa beim Canon Maxify MB2350. Die hier geprüften Tinten-Modelle gehören zu den sogenannten Matrixdruckern. Die setzen Fotos oder Buchstaben aus winzigen Druckpunkten zusammen. Damit die Tröpfchen nicht wahllos auf dem Papier landen, ?übersetzt? der Druckertreiber das zu druckende Dokument in Druckpunkte, die in einem Raster angeordnet sind. Wie fein das Raster ist, hängt von der Druckauflösung ab. Die wird in Druckpunkten pro Zoll (dots per inch, dpi) angegeben: So bedeutet 1.200 dpi, dass sich auf einer Länge von 1 Zoll (2,54 cm) 1.200 Druckpunkte setzen lassen.
Tintenpatronen sind ein lukratives Geschäft
Doch Drucker sind heute nicht mehr nur Drucker. Heute beherrschen Multifunktionsgeräte, die Drucker, Scanner und Kopierer in einem Gehäuse vereinen, den Markt. Und die gibt es schon für deutlich unter 100 Euro. Die Gewinnspannen der Hersteller wie Brother, Canon, Epson und HP sind daher entsprechend gering. Macht aber nichts, das Folgegeschäft ist für die Unternehmen viel lukrativer: Je nach Modell, Patronengröße und -anzahl sind für einen Satz voller Tintenpatronen 18 Euro bis 120 Euro fällig. Doch ein niedriger Verkaufspreis von Tintenpatronen sagt genauso wenig über die Druckkosten aus, wie ein hoher Verkaufspreis.
Die besten Multifunktionsdrucker
40 Modelle
Drucker, Scanner, Kopierer und Fax in einem
Hohe Qualität, hoher Verbrauch
Aber wie viele Seiten spucken die Multifunktionsgeräte mit einem Satz Patronen aus? Denn nur so lassen sich die Druckkosten exakt ermitteln. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Denn das hängt natürlich stark davon ab, was Sie drucken. So differiert die Anzahl der Seiten je nach dem, ob Sie nur Texte, aufwendige Grafiken oder knackscharfe Fotos drucken. Zudem erlauben nahezu alle Geräte, die Druckqualität im Treiber einzustellen. Faustformel: Je höher Sie die Qualitätsstufe wählen, desto größer ist auch der Tintenverbrauch und die damit verbundenen Druckkosten.
Immense Unterschiede bei den Druckkosten
Und die Druckkosten unterscheiden sich kräftig ? selbst bei den hier geprüften 15 Geräten, die allesamt mindestens die Note 2,49 (?gut?) in der Teilprüfung Druckkosten erreichten, gibt es gewaltige Unterschiede. Zwei Beispiele: Beim Epson WorkForce WF-2660DWF (Platz 15) kostet eine DIN-A4-Seite mit schwarzen Text 1,42 Cent, die Seite mit farbiger Grafik 20,20 Cent und ein 10×15 Zentimeter großes Foto satte 36,3 Cent. Mit dem HP Officejet Pro 8610 e-All-in-One (Platz 1) kostete eine DIN-A4-Seite mit Text nur 0,60 Cent, eine farbige Grafikseite 7,76 Cent und ein 10×15 Zentimeter großes Foto nur 14,99 Cent. Die Druckkosten sind mit dem HP 8610 also nur halb so hoch.
Leidet die Qualität?
Zwischen dem Epson WorkForce WF-2660DWF und dem HP Officejet Pro 8610 e-All-in-One gibt es kaum Unterschiede, die Druckqualität bewegt sich mit beiden Modellen auf einem akzeptablen Niveau. Damit waren sie weder schlecht, noch besonders gut. Eine deutlich höhere Qualität lieferte der Canon Maxify MB2350. Das Beste: Auch dieses Modell schaffte es in die Top 15 der Multifunktionsgeräte mit den geringsten Druckkosten (Platz 6).
Die Drucker mit der besten Farbdruckqualität
18 Modelle
Drucker und Multifunktionsgeräte ansehen
So lassen sich Druckkosten sparen
Aber braucht man tatsächlich immer eine 1A-Qualität? Für den Retourenschein des Versandhändlers mit Sicherheit nicht. Wichtig ist natürlich, dass alles lesbar ist ? sowohl fürs menschliche Auge und für den Scanner der Postangestellten. Tipp: Reduzieren Sie dafür im Druckmenü die Qualität, in dem Sie diese auf ?gering? oder ?Entwurfsmodus? stellen ? das ist abhängig vom Modell. Netter Nebeneffekt: So lassen sich die Druckkosten drastisch senken.
Fazit: Druckkosten-Test
Der HP Officejet Pro 8610 e-All-in-One erreichte in der Teilprüfung Druckkosten den ersten Platz. Dieses Modell druckte so günstig wie kein anderer. Aber der Sieg war denkbar knapp: Nur eine Hundertstel Note dahinter folgt der Brother MFC J5320DW mit ebenfalls sensationell geringen Druckkosten.