JavaLand 2016: Mischung aus Kontinuität und Abwechslung
Anfang März öffnete erneut die JavaLand-Konferenz ihre Tore ? mittlerweile bereits zum dritten Mal. Mit über 1200 Teilnehmern abermals deutlich gewachsen, ist sie spätestens jetzt im Kreis der größten europäischen Java-Fachkongresse angekommen. Das JavaLand ist eine besondere Konferenz geblieben, gestaltet „von der Community für die Community“. Das zeigen nicht nur die vielen Aktivitäten der Java-Gemeinde, das JUG-Cafe (Java User Group) oder die Early Adopters Area, sondern auch der neue Newcomer-Stream: Zehn Entwickler, die ihr Wissen noch nicht auf einer Konferenz präsentiert hatten, feierten hier ihr Debüt. Man habe, so Programmleiter Markus Eisele, ganzbewusst neue Sprecher aus der Praxis auf die Bühne holen wollen. Um ein gutes Gelingen zu gewährleisten, erhielten sie Unterstützung durch namhafte Mentoren aus der Java-Szene. Überhaupt hat das Programmkomitee aus fast 400 Vortragsvorschlägen mehr als 100 derart ausgesucht, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vorjahres- und neuen Sprechern herrschte. Dabei war es wieder gelungen, zahlreiche hochkarätige internationale und nationale Sprecher ins Phantasialand zu lotsen. Viertklässler treffen auf Java Rochstars Stephen Chin und Markus Eisele Ein anderes Anliegen war es, junge Menschen für das Programmieren zu begeistern. So kamen am Vortag der Hauptkonferenz Viertklässler zur JavaLand4Kids-Veranstaltung, um Bewegungsabläufe zu programmieren: Unter anderem brachten sie einer Gruppe kleiner Nao-Roboter den Gangnam-Style bei. Neben den Kindern tanzten die kleinen Kerle dann so wild, dass einer glatt das Gleichgewicht verlor. Ein Blickfang war auch Aldebarans Roboter Pepper. Auftakt der anderen Art Die eigentliche Konferenz startete nicht mit einer Keynote, sondern mit einer warmen Begrüßung und einigen Erläuterungen zum Anliegen der Veranstaltung. An der Stelle wurde berichtet, welche Aufgaben das Programmkomitee für die Auswahl der Vorträge zu bewältigen hatte. Insgesamt förderte das die Transparenz der Veranstaltung. In diesem Jahr gab es bewusst nur eine Keynote: Adam Gowdiak berichtete über Sicherheitslecks, die er in Java gefunden habe und darüber, dass Oracle seine Eingaben abblocke und ignoriere. Was als interessanter Vortrag begann, glitt teilweise in die Auflistung gegenseitiger Vorwürfe ab. Das weitere Programm war in sieben Themenbereiche gegliedert: Core Java & andere JVM-Sprachen, Enterprise Java & Cloud, Architektur & Sicherheit, IDEs & Tools, Container & Microservices, Frontend & Mobile sowie IoT. Während die Auswahl der Themen bereits einen Hinweis darauf gibt, was derzeit gefragt ist, lassen sich aus den jeweiligen Besucherzahlen weitere Hinweise ablesen. Java EE, Sicherheit und die Zusammenarbeit mit JavaScript Beispiel Java EE: Im Vergleich zum Vorjahr waren die meisten Veranstaltungen zu speziellen Themen der Java Enterprise Edition weniger stark besucht. David Delebassees Überblick zum Stand von Java EE 8 zog dagegen viele Teilnehmer an. Aufgrund der Verzögerung des nächsten Releases auf das kommende Jahr gibt es aber im Detail nicht viel Neues zu berichten. Eine Gesprächsrunde am Rande der Early Adopters Area bestätigte das. Etliche Teilnehmer der Runde kamen aus dem Kreis der Expert Groups und brachten Unmut darüber zum Ausdruck, dass sie weiter an Spezifikationen und Implementierung arbeiten wollen, anscheinend jedoch von Oracle ausgebremst werden. Anwesende Oracle-Mitarbeiter bestätigten, dass hier die Entwicklung langsam voranschreite, da Oracle derzeit den Fokus auf die Cloud lege und so weniger Zeit für die Arbeit...
MehrSchweizer Parlament stimmt Verschärfung des Überwachungsgesetz zu
Nationalratssaal Schweiz (Bild: parlament.ch) Die umstrittene Revision des Schweizer Überwachungsgesetz (BÜPF) hat die letzten parlamentarischen Hürden genommen ? das Gesetz erlaubt unter anderem den Einsatz von Staatstrojanern. Die Piratenpartei hat bereits ein Referendum angekündigt. Das Schweizer Parlament hat dem revidierten Gesetz zur Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF) zugestimmt. Kritiker sehen in dem Gesetz eine massive Verschärfung der Überwachungsmethoden in der Schweiz ? unter anderem erlaubt sie den Einsatz von Staatstrojanern und „besonderen technischen Geräten“ bei der Ortung von Handys. Die Schweizer Piratenpartei hat bereits angekündigt, ein Referendum gegen die Änderungen in die Wege leiten zu wollen. Werden für ein solches Referendum 50.000 Stimmen gesammelt, könnte am Ende also das Stimmvolk über die Zukunft des neuen Überwachungsgesetzes entscheiden. In der Schlussabstimmung am gestrigen Freitag stimmten beide Kammern des Parlaments ? der National- und der Ständerat ? der Revision zu. Der Nationalrat sprach sich mit 160 zu 23 Stimmen bei 12 Enthaltungen dafür aus, der Ständerat mit 41 zu 4 Stimmen. Während die Mehrheit der Sozialdemokratischen Partei (SP) und der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) mit „Ja“ stimmten, votierte die Fraktion der Grünen mit „Nein“. Hürden im Vorfeld genommen Für die Abstimmung waren im Vorfeld die letzten Differenzen zwischen den beiden Parlamentskammern aus Stände- und Nationalrat ausgeräumt worden. Eine sogenannte „Einigungskonferenz“ aus den beiden Räten hatte in der vergangenen Woche mehrheitlich dafür gestimmt, dass sogenannte „Telefonranddaten“ auch im Ausland gespeichert werden dürfen. Bei den Randdaten handelt es sich um Verkehrsdaten wie die Dauer eines Telefonats und wer mit wem telefoniert hat („Vorratsdatenspeicherung“). Gegen das Speichern im Ausland hatte sich ursprünglich der Nationalrat ausgesprochen. Dieser wollte durchsetzen, dass im Zusammenhang mit dem neuen Überwachungsgesetz Vorratsdaten nur in der Schweiz gespeichert werden dürfen. Hätte die Einigungskonferenz keine gemeinsame Lösung gefunden, wäre die Gesetzesvorlage gescheitert gewesen. Die Schweizer Justizministerin Simonetta Sommaruga hatte zuvor betont, dass das Schweizer Datenschutzgesetz auch dann gelte, wenn die Daten auf Servern im Ausland aufbewahrt würden. Eine weitere Hürde war bereits vor zwei Wochen genommen worden, als sich nach dem Ständerat auch der Schweizer Nationalrat gegen die ursprünglich vorgesehene und umstrittene Ausweitung der Aufbewahrungsdauer von Vorratsdaten von sechs auf zwölf Monate ausgesprochen hatte. Mehr technische Überwachungsmöglichkeiten Grundsätzlich ging es der Regierung, dem Bundesrat, bei der Revision darum, die gesetzlich erlaubten Überwachungsmöglichkeiten den aktuellen technischen Möglichkeiten anzupassen. Neu vorgesehen ist im überarbeiteten BÜPF der Einsatz von technischen Überwachungsgeräten wie beispielsweise IMSI-Catchern, aber auch von Abhör- und Richtmikrofonen. Beschlossen sind auch Antennensuchläufe, über die Mobiltelefonbesitzer und ihre Randdaten identifiziert werden können und die bereits häufig für Ermittlungen eingesetzt wurden. Laut einem Bericht der Aargauer Zeitung hatten die Schweizer Strafbehörden allein im Jahr 2015 die Handy-Daten von 124 Antennen abgefischt. Noch relativ neu ist der Einsatz von „Staatstrojanern“ oder „Government Software“, kurz GovWare. Strafverfolgungsbehörden sollen die Trojaner in Computer einschleusen dürfen, um beispielsweise verschlüsselte Gespräche mit Skype und ähnlichen VoIP-Diensten mithören zu können. Die Befürworter des Gesetzes betonen, es gehe nicht um präventive Überwachung, sondern allein um die Überwachung im Rahmen von Strafverfahren. Zudem dürften Staatstrojaner nur bei schweren Straftaten eingesetzt werden. Aus Sicht...
MehrSXSW: Instagrams oberster Tierschützer
Inhalt Auf einer Seite lesen Seite 1 ? Instagrams oberster Tierschützer Seite 2 ? Instagram mobilisiert die Menschen Joel Sartore benötigt ungefähr eine Minute, um die Besucher des South by Southwest Festival (SXSW) in Austin für sich zu gewinnen. Der Konferenzsaal ist praktisch voll, aber vor der Tür stehen noch zahlreiche Menschen. „Lasst sie rein, alle rein, hier muss doch niemand draußen bleiben, ist doch noch genug Platz. Hebt doch mal die Hände, wenn neben Euch noch was frei ist“, kommandiert Sartore unter dem Applaus der Anwesenden und den nervösen Blicken der freiwilligen Helfer an der Tür. Sofort wird klar: Der 53-Jährige ist jemand, der die Dinge gern am Schopf packt. Sartore ist kein App-Entwickler, kein Start-up-Gründer, kein ranghoher Manager, Visionär oder Journalist. Er ist freiberuflicher Natur- und Tierfotograf und vor allem für seine Zusammenarbeit mit National Geographic bekannt. Dass er auf einem Technikfestival wie dem SXSW trotzdem problemlos einen Saal füllt, liegt sowohl an seinen Bildern als auch an einer Plattform namens Instagram. Treffen beide zusammen, entsteht etwas, das Millionen Menschen begeistert und im besten Fall auch Wirkung zeigt. Artenschutz als Lebenswerk Wüstenfüchse aus dem Zoo in Saint Louis, fotografiert für National Geographic © Joel Sartore/National Geographic Photo Ark heißt das Projekt, an dem Sartore seit zehn Jahren arbeitet. Die Idee dahinter ist ebenso ambitioniert wie simpel: Sartore möchte alle Tierarten in den Zoos weltweit fotografieren. Inzwischen hat er ungefähr 5.500 von geschätzt 12.000 Tieren in Gefangenschaft abgelichtet, darunter Schildkröten und Laubfrösche, von denen es nur noch ein einziges Exemplar weltweit gibt. Und da er nebenbei auch noch andere Aufträge hat, schätzt er, dass er noch einmal mindestens zehn bis 13 Jahre benötigt, um das Projekt zu beenden. „Man muss sein Leben einer Sache widmen“, sagt Sartore, „ich möchte am Ende in den Spiegel gucken und sagen, dass ich etwas getan habe.“ Man nimmt ihm diese Kalendersprüche locker ab. Wenn Sartore von seiner Arbeit als Fotograf erzählt, dann spricht er schnell, mitreißend, leidenschaftlich. Rund um die Welt habe ihn seine Arbeit verschlagen, sagt er, und zeigt dabei Bilder von Moskitos in Alaska, von Koalas in Australien und Nashörnern in Afrika. Aber wohin er auch ging, überall sei ihm bewusst geworden, wie fragil die Welt ist und wie schnell Geschöpfe durch den Einfluss der Menschen verschwinden, die Millionen Jahre lang unseren Planeten bevölkerten. Wir befinden uns, da sind sich Wissenschaftler einig, mitten in einem großen Artensterben. Fotografen alleine können die Tiere nicht retten, aber verewigen. Deshalb Photo Ark, eine Arche mit Bildern von Tieren, die möglicherweise schon bald nicht mehr existieren. Das erklärt, weshalb Sartore sich auf Zoos konzentriert. Zum einen kommen viele Arten in der freien Wildbahn viel zu selten vor, um sie einfach vor die Linse zu bekommen. Zum anderen seien viele Gattungen, darunter Vögel, Muscheln und Schnecken, noch nie wirklich gut porträtiert worden, sagt Sartore: „Kaum jemand interessiert sich wirklich für Mäuse oder Schnecken. Ein Koala ist eben niedlicher als ein Frosch.“ Schimpansen sind schwierige Gesellen Vor seiner Linse sind sie alle gleich. Für Photo Ark...
MehrBewegung bitte: Zehn Gaming-Mäuse im Test
Gute Verarbeitung, präzise sowie schnelle Umsetzung von Bewegungen und Eingaben? COMPUTER BILD SPIELE hat zehn aktuelle Gaming-Mäuse getestet. Was kommt nach Feuer, Rad und Auto? Sie ahnen es: die Maus. Ganz unscheinbar liegt sie auf Ihrem Tisch, dabei ist sie eines der mächtigsten Werkzeuge, das die Menschheit je erschaffen hat. Mit ihr bedienen Sie Ihren Gaming-PC ? und ohne Windows-Rechner gibt es keine Computerspiele und erst recht keinen eSport. Die Maus ist die wichtigste Schnittstelle zwischen Ihnen und Ihren Spielfiguren. Das gilt besonders für Spiele wie ?Dota 2?. Gamer wollen nur das Beste Weit verbreitet ist die Büro-Variante: Graues Modell, zwei Tasten, ein Mausrad. Für Otto-Normal-Surfer reicht das völlig aus, doch seriöse Gamer brauchen mehr ? traditionell pflegen sie nämlich eine innige Beziehung zu ihrer Maus. Kein Wunder: Sie ist ein entscheidender Faktor in wichtigen Wettkampf-Spielen ? und würde Roger Federer etwa mit einem Tennisschläger aus Plastik aufschlagen? Wohl kaum. Und so spielt eben kein ?Dota 2?-Profi mit einer Standardmaus. Doch der Markt bietet Modelle in Hülle und Fülle. Wie erkennen Sie, welche Maus Ihr Geld wert ist? 200 Euro für ein Eingabegerät? Das ist völlig übertrieben! Eine gute Gaming-Maus kostet zwischen 50 und 80 Euro. Die besten Gaming-Mäuse 10 Modelle Gaming-Mäuse ansehen Ab in die Mausschule COMPUTER BILD SPIELE greift Ihnen unter die Arme und hat zehn der wichtigsten Gaming-Mäuse auf Herz und Nieren getestet. Obendrein hat die Redaktion den eSport-Experten Niklas Behrens gefragt, worauf Gamer beim Mauskauf achten müssen. Er muss es schließlich wissen: Der studierte Designer für Informationstechnik hat sich als Ratgeber und Coach für den sportlichen Wettkampf mit Videospielen einen Namen gemacht. In der von ihm gegründeten eSport-Schule Bonjwa erklärt er, wie Sie ein besserer Spieler werden. Sind Sie besonders talentiert, schaffen Sie mit etwas Glück den Sprung in die großen Ligen, wo das große Geld winkt! Im Sommer 2016 setzt Niklas Behrens eines seiner Steckenpferde auf den Lehrplan, ?Dota 2?. Das MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) ist finanziell der lukrativste aller eSport-Titel ? und zweifelsohne auch einer der anspruchsvollsten. Die 5-gegen-5-Gefechte sind proppevoll mit einer Vielzahl an strategischen Möglichkeiten, die den Einsteiger schnell überfordern. Tägliches Training reicht nicht Wer sich hier nicht mit viel Einsatz hinter seinen Rechner klemmt und den Wettkampf mit anderen Spielern sucht, hat auf den unerbittlichen Multiplayer-Servern wenig Freu(n)de. Doch tägliches Training allein reicht nicht. Wer sein Niveau merklich steigern und seinen ?Dota 2?-Champion im hektischen Kampfgetümmel jederzeit unter Kontrolle haben möchte, braucht eine präzise Gaming-Maus. Und die zu finden, ist nicht immer ganz leicht, warnt Niklas Behrens: ?Bei der Suche nach einer guten Maus können Sie sehr viel mehr falsch machen als etwa bei Gaming-Tastaturen. Viele Hersteller schreiben ,Gaming? auf die Verpackung, aber das ist sehr häufig bloß ein Marketing-Kniff. In Wahrheit steckt kein Gaming drin.? Die besten Gaming-Tastaturen 10 Modelle Gaming-Tastaturen ansehen Eine DPI-Rate von 16.000? Zum Beispiel werben Hersteller mit hohen dpi-Raten ? dpi steht für ?dots per inch? und ist eine Maßeinheit für die Punktdichte. Je höher der DPI-Wert einer Maus, desto genauer tastet ihr optischer...
MehrBoston Dynamics: Militärroboter zu verkaufen
Die Google-Dachgesellschaft Alphabet will den Roboter-Entwickler Boston Dynamics nach gut zwei Jahren offenbar schon wieder loswerden. Mögliche Käufer seien Toyota und Amazon, berichtet Bloomberg. Die Verantwortlichen hätten entschieden, dass von Boston Dynamics in den nächsten Jahren keine vermarktbaren Produkte zu erwarten seien, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Die Übernahme von Boston Dynamics durch Google Ende 2013 hatte für einige Diskussionen gesorgt, da die Firma auch Roboter im Auftrag des US-Militärs entwickelt hatte. Ein Modell war als eine Art mechanischer Packesel fürs Schlachtfeld gedacht. Google motto 2004: Don’t be evilGoogle motto 2010: Evil is tricky to defineGoogle motto 2013: We make military robots ? Brent Butt (@BrentButt) 16. Dezember 2013 In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder aufsehenerregende Videos gegeben, die Fortschritte der Roboter von Boston Dynamics demonstrierten. Erst vor wenigen Wochen wurde ein Modell gezeigt, das auch auf Schnee im Wald laufen konnte, Türen aufmachen ? was durchaus bemerkenswert ist ? und von allein aufstehen konnte, nachdem es von einem Menschen umgeschubst wurde. Außerdem konnte der Roboter Kisten vom Boden aufheben und in Regale stellen. Google soll Roboter als „beängstigend“ bezeichnet haben Auch ein Roboter muss sich Mobbing nicht gefallen lassen Das Unternehmen Boston Dynamics hat einen neuen, humanoiden Roboter vorgestellt. Atlas läuft fast so wie ein Mensch und kann aufstehen, wenn er hinfällt. Oder von seinen Entwicklern geschubst wird. Google hatte vor einigen Jahren ein ambitioniertes Roboter-Programm gestartet und dafür eine Reihe von Unternehmen zusammengekauft. Die treibende Kraft war Andy Rubin, federführender Entwickler und langjähriger Chef des Mobilbetriebssystems Android, der im Roboter-Projekt eine neue große Aufgabe gefunden hatte. Im Herbst 2014 verließ Rubin Google allerdings. Das Roboter-Programm mit dem internen Namen Replicant ? wie die Bioroboter im Film Blade Runner ? soll danach laut Medienberichten durch Führungswechsel zurückgeworfen worden sein. Im Dezember sei es ins Entwicklungslabor Google X eingefügt worden ? bis auf Boston Dynamics, das zum Verkauf gestellt worden sei, berichtet Bloomberg. Laut Protokollen eines Treffens von November, die bei Google auf einer internen Seite veröffentlicht worden seien, wurde Boston Dynamics eine mangelnde Kooperationsbereitschaft mit anderen Bereichen des Konzerns vorgeworfen. Nach dem jüngsten Video warnte die Sprecherin von Google X demnach auch, im Internet gebe es negative Kommentare, dass die humanoiden Roboter beängstigend seien und die Jobs von Menschen übernehmen könnten. „Wir werden dieses Video nicht kommentieren, weil wir dem nicht viel hinzufügen können und die meisten Fragen, die es aufwirft, nicht beantworten wollen“, schrieb sie Bloomberg zufolge. Die von Bloomberg genannten möglichen Käufer sind beide bereits in der Robotik-Entwicklung aktiv. Amazon entwickelt eigene Roboter für seine Logistikzentren und übernahm dafür die Firma Kiva. Sie baut Roboter, die durch Lagerhäuser fahren. Japan gilt als zukunftsträchtiger Roboter-Markt, unter anderem für den Einsatz als Altenpfleger. Andere japanische Unternehmen wie Toshiba oder der Mobilfunkkonzern Softbank sind in dem Bereich sehr aktiv....
MehrTim Cook: Die Jeanne d’Arc des Silicon Valley
Inhalt Auf einer Seite lesen Seite 1 ? Die Jeanne d’Arc des Silicon Valley Seite 2 ? iCloud-Verschlüsselung könnte umgestellt werden Wenige Tage vor dem entscheidenden Gerichtstermin in Kalifornien demonstriert Apple noch einmal, dass es im Streit mit dem FBI und der US-Regierung auf keinen Fall nachgeben will. Mit allen Mitteln scheint das Unternehmen verhindern zu wollen, ein spezielles Betriebssystem für das iPhone 5c des San-Bernardino-Attentäters Syed Rizwan Farook schreiben zu müssen. Das aber fordert die Bundespolizei von Apple. Farook und seine Frau hatten im Dezember 14 Menschen in einem Sozialzentrum getötet und mehr als 20 schwer verletzt. Für das FBI geht es nach eigenen Angaben um mögliche Hinweise auf Unterstützer der beiden. Für Apple und seine Unterstützer geht es um nicht weniger als die Zukunft von Verschlüsselung, Computersicherheit und Privatsphäre. Den interessantesten Versuch, die von der Regierung gewünschte Kooperation mit dem FBI zu unterlaufen, beschreibt die New York Times. Mehrere ? teils ehemalige ? Apple-Mitarbeiter haben im Gespräch mit der Zeitung angedeutet, dass jene Ingenieure, die das „FBiOS“ entwickeln könnten, eher kündigen würden, als die Sicherheit ihrer Produkte nachträglich abzuschwächen. Sollte ? und man beachte den Konjunktiv ? das wirklich passieren, würde dem FBI auch eine richterliche Bestätigung seines Antrags wenig nützen. Zwar beschäftigt Apple weltweit 110.000 Mitarbeiter, aber angeblich sind nur wenige darunter, die das gewünschte Betriebssystem schreiben könnten. Der Fall Apple vs. FBI Das FBI will ein iPhone 5c des getöteten San-Bernadino-Attentäters Syed Rizwan Farook auswerten, braucht dazu aber die Hilfe von Apple. Per Gerichtsbeschluss hat die Staatsanwaltschaft deshalb das Unternehmen aufgefordert, eine spezielle Version des Betriebssystems iOS zu entwickeln und auf das Gerät aufzuspielen. Diese Version ? auf Twitter oft #FBiOS und von Apple selbst GovtOS genannt ? soll erstens die automatische Löschfunktion des iPhones deaktivieren, für den Fall, dass Farook sein Gerät so eingestellt hat, dass es nach der zehnten falschen PIN-Eingabe alle Daten löscht. Zweitens soll das Spezial-OS eine unbeschränkte Eingabe von PINs ermöglichen und drittens die mit iOS 9 eingeführte zunehmende Zeitverzögerung zwischen den einzelnen Versuchen aufheben. So hofft das FBI, die PIN beziehungsweise das Passwort für das iPhone mit purer Rechenkraft knacken zu können. Apple aber weigert sich, eine solche Version von iOS zu entwickeln, mit der Begründung, keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen. Das Unternehmen befürchtet, immer wieder juristisch dazu gezwungen zu werden, die eigenen Sicherheitsmaßnahmen in iOS nachträglich auszuhebeln ? sei es mit einem GovtOS oder mit anderen Methoden. Am 22. März entscheidet ein Berufungsgericht in Kalifornien, ob Apple dem FBI wie gefordert helfen muss. Externe Beobachter behaupten, Apples Ingenieure hätten noch immer die Anti-Establishment-Haltung der Gründer Steve Jobs und Steve Wozniak. Es sei für solche Spezialisten nicht schwer, einen neuen Job zu bekommen, erst recht nicht, wenn der Abschied von Apple derart politisch begründet wäre. Ob die Personen, um die es geht, wirklich so idealistisch sind, ob sie tatsächlich bereit wären, zu kündigen, und ob Apple dann niemanden mehr hätte, der die richterliche Anordnung umsetzen könnte, ist von außen nicht zu belegen. Das ist aber auch gar nicht so...
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